Discussion:
Verpflichtung, eine Heizung zu erden? Wo? Unter welchen Voraussetzungen?
(zu alt für eine Antwort)
Klaus Maier
2005-07-12 17:37:41 UTC
Permalink
Hallo Facheute,

Im Gebäude meines Brötchengebers (2 Etagen + Keller à ca. 500m2)
wurde vor kurzem ein neuer Heizkessel installiert
(Leistung reiche ich gerne nach, sobald ich mal nachgeschaut habe).
Im Zusammenhang mit einer Neuinstallation des Firmennetzwerkes,
machten sich die Elektriker/Elektroniker auf die Suche nach einem
Potentialausgleich und gingen gleich in den Heizungskeller, weil die
"Heizung" je geerdet werden müsse. Da sich eine solche Erdung nicht
fand, wurde sofort der Heizungsinstallateuer kontaktiert, der wiederum
beteuerte, von einer solchen Geschichte überhaupt noch nie was gehört
hatte. Andererseits wüsste ich nicht, dass die Heizung in meiner
Privathütte speziell geerdet sei.

Soweit die Vorrede-. nun die Fragen:

Muss eine "Heizung" geerdet sein?
Jede Heizung ?
oder müssen spezielle Vorausseztzungen erfüllt sein?
z.B Mindestleistung?

Falls JA,
- WAS und WO muss geerdet werden?
- Am Kessel ?
-am Rohrsystem ?

Gibt es eine Norm oder eine Verordnung oder einen Gesetzestext,
wo man das schwarz auf weiß nachlesen kann?

Vielen Dank für jedwede info

Klaus
--
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Die E-Mail-Adresse ändert sich vierteljährlich
Jochen Kriegerowski
2005-07-12 18:32:18 UTC
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Post by Klaus Maier
der Heizungsinstallateuer kontaktiert, der wiederum
beteuerte, von einer solchen Geschichte überhaupt noch nie was gehört
hatte.
Mach' künftig einen Bogen um diesen Installateur ;-)
Post by Klaus Maier
Muss eine "Heizung" geerdet sein?
Müsste ich jetzt nachlesen, aber so weit ich weiß, nur Gasheizungen.
Allerdings ist ein Fundamenterder und Potetnzialausgleich *sowas*
von Standard - ich bin verblüfft, dass es Häuser ohne gibt.
Post by Klaus Maier
- WAS und WO muss geerdet werden?
- Am Kessel ?
-am Rohrsystem ?
Alles ;-)
Post by Klaus Maier
Gibt es eine Norm oder eine Verordnung oder einen Gesetzestext,
wo man das schwarz auf weiß nachlesen kann?
Ist wohl in einer DIN geregelt. Google oder Metager mal nach
'Blitzschutz' - damit hat das hauptsächlich (aber nicht nur) zu tun.

Gruß
Jochen
bastian
2005-07-12 18:37:37 UTC
Permalink
Nachtrag

Es ist 1/2 2 Uhr nachts, da passiert das.

Also, bei Google unter Potentialausgleich
kannst Du Stunden verbringen.

Und euer Heizungsbauer braucht auch nix davon gehört zu haben, sein
Bier ist das nicht.
Bei dem Eltroanschluß der neuen Heizung dürfte aber ein Elektriker
dagewesen sein, der hätte ja schon mal was sagen oder fragen können.
Aber viel. hat er nur polnisch gesprochen.
bastian
2005-07-12 19:01:14 UTC
Permalink
Post by Klaus Maier
Falls JA,
- WAS und WO muss geerdet werden?
- Am Kessel ?
-am Rohrsystem ?
Gibt es eine Norm oder eine Verordnung oder einen Gesetzestext,
wo man das schwarz auf weiß nachlesen kann?
Hi,

es gibt schon sowas.
Im Keller sollte mit allen Systemen ein Potential-Ausgleich hergestellt
werden.
Dazu sollte/könnte eine Potentialausgleichs-Schiene vorhanden sein.
Falls ein Fundamenterder vorhanden ist, verzinkter Flachstahl um die
30/35 mm breit,von unten kommend-meist,
würde die PA-Schiene drauf sitzen.
Da sollte nun, das Hauptwasserrohr, ev.Gasrohr, ev. Stromhausanschluß,
der ev. Blitzableiter angeschlossen sein.
Die Heizung hat zwar schon Erdpotential durch Wasserrohrverbindungen,
sollte aber trotzdem auch extra angeschlossen werden und zwar im
Heizungsraum an einem größ.Rohrquerschnitt. Mehr nicht, Kessel nicht
extra auch noch.
Falls ein heizungsunabhängiges Warmwassersystem da ist, wird auch da
manchmal noch verbunden. Kann man weit treiben.
Erdungsdraht hoch zum Antennenmast usw.

Finden tust Du was bei den VDE-Empfehlungen und auch in den TAB des
E-Werks (hat der Elektriker oder man geht hin zum EWerk
und guck rein).
Gesetze gibts dazu keine.

Mit Gruß
bastian
Josef Erbs
2005-07-12 20:34:45 UTC
Permalink
Post by bastian
Finden tust Du was bei den VDE-Empfehlungen und auch in den TAB des
E-Werks (hat der Elektriker oder man geht hin zum EWerk
und guck rein).
Gesetze gibts dazu keine.
Hi
also braucht man es auch nicht zwingend zu machen.
Viele Installationen- z.B. meine komplette, neue Wasserinstallation
hinter der Wasseruhr- sind in Kunststoff oder Alu-Verbund-Rohr
ausgeführt. Da leitet nix, wie will man das anschließen?
In älteren Häusern wie meinem gibt es keinen Fundamenterder. Mein Vater
hat irgendwann mal auf Anraten vom E-Werk nen Staberder im Keller
versenkt, keine Ahnung, wie dessen Querschnitt ist und wie tief der reicht.
Gerüchte sagen, daß weniger der Hausbesitzer als vielmehr das E-Werk
diese zusätzlichen Erden in den Häusern benötigen würden. Kann ich nicht
beurteilen.
Allerdings stimme ich als gelernter Fernmelder Schreib- und Sprechfunk
mit ATN als Kabelbongo zu, daß ein Potentialausgleich aller leitenden
Installationen und elektrischen Komponenten von Vorteil sein kann.
bye
Jupp
Lutz Illigen
2005-07-12 23:31:09 UTC
Permalink
Post by Josef Erbs
also braucht man es auch nicht zwingend zu machen.
Viele Installationen- z.B. meine komplette, neue
Wasserinstallation hinter der Wasseruhr- sind in Kunststoff oder
Alu-Verbund-Rohr ausgeführt. Da leitet nix, wie will man das
anschließen?
ich habe bei meinen Bruder ein Messingstück dazwischengesetzt, siehe
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Post by Josef Erbs
In älteren Häusern wie meinem gibt es keinen Fundamenterder. Mein
Vater hat irgendwann mal auf Anraten vom E-Werk nen Staberder im
Keller versenkt,
Nachdem die Wasserleitung nicht mehr als Erder zulässig war.
Post by Josef Erbs
keine Ahnung, wie dessen Querschnitt ist und wie tief der reicht.
Heute 2,5 m damit er als Antennenerder taugt.
Post by Josef Erbs
Gerüchte sagen, daß weniger der Hausbesitzer als vielmehr das E-
Werk diese zusätzlichen Erden in den Häusern benötigen würden.
Denke ich nicht s.o., ansonsten hätte die dafür sorgen müssen.

Lutz
--
E-Mail an Adresse im FROM wird ungelesen gelöscht
Lutz Illigen
2005-07-12 23:31:10 UTC
Permalink
Post by Klaus Maier
Muss eine "Heizung" geerdet sein?
Das nennt sich Potentialausgleich.
Post by Klaus Maier
Jede Heizung ?
Jede metallene Rohrleitung.
Post by Klaus Maier
oder müssen spezielle Vorausseztzungen erfüllt sein?
z.B Mindestleistung?
Nein, spielt keine Rolle. Auch muss der Anschluss nicht zwangsläufig
in Kesselnähe sein. Für Neubauten ist es Vorschrift. Sinn macht auch
die Nachinstallation wie in eurem Fall.
Post by Klaus Maier
Falls JA,
Kuckst Du http://home.arcor.de/elektrotechnik/pa/pa.html

Lutz
--
E-Mail an Adresse im FROM wird ungelesen gelöscht
Klaus Maier
2005-07-13 16:28:35 UTC
Permalink
Hallo Lutz,
Post by Lutz Illigen
Das nennt sich Potentialausgleich.
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht,
das Gebäude HAT eine Potentialaussgleichschiene
nur ist die in einem Raum in dem sich die Stronzähler und der
Wasseranschluss befinden und somit rund 50 m bis 80 m
(und drei bis vier massive Wände) vom Heizraum entfernt.
Einen Fundament- oder Staberder konnte ich keinen entdecken,
dafür aber eine Rohrschelle an der Wasserleitung und ein Massekabel
mit einem Querschnitt von 10 mm2 oder 16 mm2.
Post by Lutz Illigen
Auch muss der Anschluss nicht zwangsläufig
in Kesselnähe sein. Für Neubauten ist es Vorschrift.
Sinn macht auch die Nachinstallation wie in eurem Fall.
Ich konnte nicht überprüfen, ob nicht an irgendeinem
anderen Ort im Gebäude doch ein elektrischer Kontakt
zwischen irgendeiner Heizungsleitung und der Potentialaus-
gleichsschiene hergestellt wurde.

Wäre das dann auch ok?

Der Heizungsinstallateur hat nur den Kessel getauscht
(170 bis 200 kW) und an den Rohren im Heizraum den einen
oder anderen neuen Thermofühler und Durchflusszähler eingebaut
d.h das Rohrnetz blieb im großen und ganzen unverändert.
Kann man der Heizungsfirma unter diesen Bedingungen
auch noch einen Vorwurf, oder gar einen Regressanspruch
geltend machen. Schließlich hat sie am Rohrleitungsnetz
nur marginale Änderungen ausgeführt?

Das Thema kam nur im Zusammenhang mit dem neuen Netzwerk
wieder auf die Tagesordnung, der eigentliche Anstoß kam vom Feuer-
bzw. Gebäudeversicherungsunternehmen, die diese fehlende Erdung in
ihre Mängelliste aufgenommen hatten.

Kann die Versicherung das verlangen?
Ist dass dann eine Angelegenheit des Hauseigentümers
oder des Mieters?

Solltes Du in diesem Leben doch noch mal über die Richtlinie, Norm
oder was auch immer stolpern, denke bitte an mich.

Gruß Klaus

PS
Ich glaube mal gelesen zu haben, dass man deshalb auf Fundamenterder
verfallen sei, weill somit ein Haus überall das gleiche Potential
aufweist, auch wenn daneben der Blitz einschlug und infolge des hohen
Ladungseintrages und der geringen Leitfähigkeit im Boden drumherum ein
starkes elektrisches Feld vorherrscht. Urban legend oder wahr?
--
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Lutz Illigen
2005-07-13 23:31:08 UTC
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Post by Klaus Maier
Einen Fundament- oder Staberder konnte ich keinen entdecken,
Das kann sein, ist abhängig von der Netzform. Heute aber nicht mehr
zulässig.
Post by Klaus Maier
Ich konnte nicht überprüfen, ob nicht an irgendeinem
anderen Ort im Gebäude doch ein elektrischer Kontakt
zwischen irgendeiner Heizungsleitung und der Potentialaus-
gleichsschiene hergestellt wurde.
Wäre das dann auch ok?
Nein. Der Potentialausgleich wäre dann schlampig installiert worden.
Versuch es nachzuinstallieren und gut.
Post by Klaus Maier
Der Heizungsinstallateur hat nur den Kessel getauscht
(170 bis 200 kW) und an den Rohren im Heizraum den einen
oder anderen neuen Thermofühler und Durchflusszähler eingebaut
d.h das Rohrnetz blieb im großen und ganzen unverändert.
Kann man der Heizungsfirma unter diesen Bedingungen
auch noch einen Vorwurf, oder gar einen Regressanspruch
geltend machen. Schließlich hat sie am Rohrleitungsnetz
nur marginale Änderungen ausgeführt?
Nein, weder Installateur noch Heizungsbauer haben damit was zu tun.
Post by Klaus Maier
Das Thema kam nur im Zusammenhang mit dem neuen Netzwerk
wieder auf die Tagesordnung, der eigentliche Anstoß kam vom
Feuer- bzw. Gebäudeversicherungsunternehmen, die diese fehlende
Erdung in ihre Mängelliste aufgenommen hatten.
Kann die Versicherung das verlangen?
Ja, genau wie Überspannungsschutz bzw. Blitzschutz.
Post by Klaus Maier
Ist dass dann eine Angelegenheit des Hauseigentümers
oder des Mieters?
Eingentümer.
Post by Klaus Maier
Ich glaube mal gelesen zu haben, dass man deshalb auf
Fundamenterder verfallen sei, weill somit ein Haus überall das
gleiche Potential aufweist, auch wenn daneben der Blitz
einschlug und infolge des hohen Ladungseintrages und der
geringen Leitfähigkeit im Boden drumherum ein starkes
elektrisches Feld vorherrscht. Urban legend oder wahr?
Stimmt.

Lutz
--
E-Mail an Adresse im FROM wird ungelesen gelöscht
Klaus Maier
2005-07-14 16:44:50 UTC
Permalink
Hallo Lutz
Post by Lutz Illigen
Versuch es nachzuinstallieren und gut.
Zunächst mal Herzlichen Danke für alle Hinweise
und nun das (hoffentlich) letzte Fragenpaket:

Muss das Heizungsrohr unbedingt am Potentialausgleich geerdet werden
oder genügt es auch einen separaten Staberder im Heizraum in den Boden
zu donnern.

Damit könnte es aber eine Potentialdifferenz zwischen den
Heizungsrohren und dem elektrischen Nullpotential und somit
Kriechströme auf Nulleitern geben.(alls einer irgendwo ein
Heizungsrohr berührt).

d.h für die Erdung des Netwerkes wäre das wohl auf alle Fälle nix.

Gruß Klaus
--
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Die E-Mail-Adresse ändert sich vierteljährlich
Josef Erbs
2005-07-14 20:47:41 UTC
Permalink
Post by Klaus Maier
Hallo Lutz
Post by Lutz Illigen
Versuch es nachzuinstallieren und gut.
Zunächst mal Herzlichen Danke für alle Hinweise
Muss das Heizungsrohr unbedingt am Potentialausgleich geerdet werden
oder genügt es auch einen separaten Staberder im Heizraum in den Boden
zu donnern.
Damit könnte es aber eine Potentialdifferenz zwischen den
Heizungsrohren und dem elektrischen Nullpotential und somit
Kriechströme auf Nulleitern geben.(alls einer irgendwo ein
Heizungsrohr berührt).
d.h für die Erdung des Netwerkes wäre das wohl auf alle Fälle nix.
Gruß Klaus
Hi
geht denn überhaupt kein Heizungsrohr in der Nähe des Kellers vorbei, in
dem der Staberder sitzt? Man muß ja nicht beim Heizkessel auflegen,
irgendwo, wo es einem am wenigsten Aufwand macht, ist in Ordnung. Nur
sollten alle Potentiale auf die gleiche Ausgleichschiene aufgelegt
werden mit wenigstens 4mm^2 Querschnitt der Verbindungsleitungen, afaik.
Nen separaten Erder würd ich eher nicht nehmen.
bye
Jupp
Lutz Illigen
2005-07-15 01:01:22 UTC
Permalink
Post by Klaus Maier
Muss das Heizungsrohr unbedingt am Potentialausgleich geerdet
werden oder genügt es auch einen separaten Staberder im Heizraum
in den Boden zu donnern.
Du schaffst damit ein neues Potential.
Post by Klaus Maier
Damit könnte es aber eine Potentialdifferenz zwischen den
Heizungsrohren
Eben.
Post by Klaus Maier
und dem elektrischen Nullpotential und somit
Kriechströme auf Nulleitern geben.(alls einer irgendwo ein
Heizungsrohr berührt).
Richtig, im TN Netz darf es diese Verbindung nur an den vorgesehenen
Stellen (PEN Hausanschluss an Potischiene oder im Zählerschrank)
geben.
Post by Klaus Maier
d.h für die Erdung des Netwerkes wäre das wohl auf alle Fälle nix.
Gerade da sollte auf strikte Trennung und richtigen Potential-
ausgleich geachtet werden. Sonst wird dein Netzwerk nie richtig
funktionieren.

Lutz
--
E-Mail an Adresse im FROM wird ungelesen gelöscht
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