Post by susi rotenbergerDas wird Bequemlichkeit beim Verlegen sein,
oder Geschäftssinn, dass er wieder zum Silikon erneuern kommen kann sein.
Also mich ärgert das und stellenweise habe ich Silikon draufgebabbt,
aber es sieht nicht so schön aus.
Die Handwerksarbeiten waren halt früher so ausgeführt worden, das
alles robuster war und lange gehalten hat.
Jetzt muss ich doch auch mal was dazuschreiben, weil alle so auf den
profitgierigen, faulen Handwerkern rumhacken.
Ich glaube nicht, dass die Voraussetzungen für die Verfugung noch die
gleichen sind wie vor 30 Jahren.
Ziel war und ist ja immer, nirgendwo ungewollte Risse entstehen zu lassen.
Daher muss überall, wo sich etwas zueinander setzt oder bewegt, eine Fuge
gemacht werden, ggf. eben verfüllt mit elastischer Ausgleichsmasse = Silikon
in unserem Fall.
Ein Estrich, der auf entsprechendem Styropor verlegt ist, ist aber
mitnichten etwas, das 3-6 Wochen nach der Verlegung ein für alle Mal das
gleiche Niveau hält. Einmal gibt es den Schüsselungseffekt, zum anderen aber
drückt sich das Styropor im Laufe der Zeit noch ein bißchen weiter zusammen.
Ich meine, das steht sogar im Datenblatt von dem Zeug. Dann entstehen in
einer Zementfuge feine Risse an einer kritischen (Übergang Estrichplatte zu
Wandputz) Stelle, Feuchtigkeit kann eindringen.
Glaubt hier wirklich jemand, das Silikon reißt zum Spaß? Was wäre wohl mit
Zement passiert? Ich habe schon genügend Risse in alten Bädern gesehen, und
ja, auch welche, wo es gut ging. Wenn es einmal geklappt hat, dann ist das
vielleicht pures Glück, oder der Boden hatte sehr lange im Rohbau Zeit, sich
zu setzen, oder man hat zufällig eine noch druckfestere Styroporsorte
gewählt als üblich, oder, oder.
Was war früher anders? Ich glaube, dass man einfach einen anderen
Bodenaufbau hatte, mit weniger, anderer oder gar keiner Isolierung. Da setzt
sich dann natürlich auch nichts mehr. Außerdem musste man früher auch
sparen, Silikonfugen sind nicht billig. Und die Ansprüche waren nicht so
hoch, Energie war billig, so ein paar Tröfpchen eingesickertes Wasser
täglich in der Ecke ist vielleicht gar nicht aufgefallen, wenn das Bad gut
gelüftet und schön überheizt war.
Man sieht auch jetzt noch öfters, dass die senkrechten Eckfugen noch mit
Zement ausgeführt sind, die Boden-Wand-Fugen aber mit Silikon. Das kann zwar
theoretisch auch Probleme geben, aber bei weitem nicht so häufig und so
vorprogrammiert, wenn beim Rohbau alles mit rechten Dingen zuging und das
Bad sich nicht eine Wand mit einem anderen Baukörper teilt. ;-)