Post by Peter PoppDie in den 50er Jahren m.W. meist verwendeten verzinkten Eisenrohre
halten eigentlich ziemlich lange - bei "uns hier" (Münchner Umland)
ist nicht die Haltbarkeit, sondern Verkalkung durch hartes Wasser das
größere Problem (wobei die Verkalkung die Leitungen erst mal schützt,
aber natürlich dicke Kalkablagerungen kontraproduktiv sind),
Hi
wenn es wirklich verzinkte Eisenrohre sein sollten, nimm schon mal einen
Komplettaustausch in den nächsten Jahren als wahrscheinlich an. Von der
Wasseruhr bis zum letzten Wasserhahn.
Ich habe das gerade hinter mir, Haus Baujahr 1960.
Es gab vorher schon einige Reparaturen in den Bädern mit Wand aufstemmen
und Rohrbruch beseitigen.
Nach der langen Standzeit waren die Bäder einfach mal reif, und dabei
hab ich dann gleich die Rohre mit gewechselt. Und wie ich gesehen habe,
waren da noch mehr Stellen, die demnächst durchgegangen wären. Von den
Ablagerungen mal gar nicht zu reden, Restquerschnitte unter 50% die Regel.
Habe dabei natürlich Druckminderer und rückspülbaren Wasserfilter direkt
hinter der Uhr nachgerüstet, war damals ja auch kein Standard.
Die DVGW, das ist sowas wie VDE für Wasser und Gas, fordert von
Installationsmaterial eine Mindestlebensdauer von 30 Jahren, damit es
zugelassen wird. Heute nimmt man da immer noch Kupfer, aber zunehmend
PEx und Aluverbundrohr. Das sollte eigentlich wirklich lange halten,
über 30 Jahre auf jeden Fall. Eher fast ewig :-)
Die Abflußrohre waren damals oft aus Guß für die Fallrohre und Blei bis
zum angeschlossenen Waschbecken/Badewanne/Dusche. Dies ist auch ein
Quell steter Freude für den Handwerker, wenn er grad mal keine Zeit hat
und was undicht wird. Oder er ein Waschbecken wechseln will und der
Wandanschluß sich in der Wand vom Bleirohr getrennt hat bei der Wacklerrei.
Heute nimmt man hier entweder billig HT-Rohr mit geräuschdämmendem
Überzug oder Rohre von z.B. Geberit, die vom Material her bereits
geräuschgedämmt sind. Damit hat man dann auch ewig und zwei Tage ruhe.
In ner Eigentumswohnung, die noch nicht "durchrenoviert" ist, stell ich
mir das nicht so günstig vor, jetzt neue Rohre einzuziehen, wenn man
nicht im Erdgeschoß wohnt. Das muß wahrscheinlich die
Besitzergemeinschaft beschließen, ansonsten sind nur Notreparaturen
möglich. Immer wieder....
bye
Jupp