Discussion:
''Das kriech ich nich rund!'' Drehmaschine kaufen?
(zu alt für eine Antwort)
Radbert Grimmig
2009-11-20 12:14:23 UTC
Permalink
Servus,

wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?

Eins meiner untersten Kriterien wäre die Möglichkeit, M42x1 (und
möglichst auch x0,75)-Gewinde so präzise zu drehen, dass sich die
Werkstücke in die entsprechenden Kamera-Adapter auch tatsächlich
einschrauben lassen.

Kegeldrehen wäre ebenfalls ein Muss. Und womöglich ganz perspektivisch
die Option, Bremsscheiben bis zu einem Duchmesser von 320 mm
abzudrehen (aber das muss nicht.)

Soweit ich bislang aus den einschlägigen Foren, im Wesentlichen im
Modellbau-Bereich, ergooglete, sind gebrauchte "Tischgeräte"
einerseits ausgesprochen preisstabil (weil für jeden Hobbyisten mit
feinmechanischen Ambitionen und Platzproblemen interessant) und
zeichnen sich andererseits gerade im unteren Preissegment
(=chinesische Fertigung) nicht eben durch höchste Präzision aus.
Stellvertretend dazu etwa dieser Thread:

http://www.rclineforum.de/forum/thread.php?postid=1080875

Andererseits gibt es eine ähnlich lautende herrschende Meinung im
Mikroskopie-Bereich - und da ist mir unlängst ebenfalls was Günstiges
und trotzdem Brauchbares aus Fernost "zugelaufen" =;-)

Also wie sieht es denn wohl mit älteren Maschinen aus Industrie und
Handwerk aus? so was wie die hier:

http://search.ebay.de/170407401760/

So was, auch noch in etwas größer, würde hier durchaus noch neben die
Werkbank in die Garage passen.

Und wieso wollen da Leute so viel für die hier ausgeben, obwohl die
noch nicht mal ne Leitspindel hat?

http://search.ebay.de/170406934461

Haben die es auf die ganzen Spannzangen abgesehen oder was?
--
Gruß
Radbert
T.Priebe
2009-11-20 13:11:14 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Servus,
wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?
Eins meiner untersten Kriterien wäre die Möglichkeit, M42x1 (und
möglichst auch x0,75)-Gewinde so präzise zu drehen, dass sich die
Werkstücke in die entsprechenden Kamera-Adapter auch tatsächlich
einschrauben lassen.
Kegeldrehen wäre ebenfalls ein Muss. Und womöglich ganz perspektivisch
die Option, Bremsscheiben bis zu einem Duchmesser von 320 mm
abzudrehen (aber das muss nicht.)
So was, auch noch in etwas größer, würde hier durchaus noch neben die
Werkbank in die Garage passen.
Und wieso wollen da Leute so viel für die hier ausgeben, obwohl die
noch nicht mal ne Leitspindel hat?
http://search.ebay.de/170406934461
Haben die es auf die ganzen Spannzangen abgesehen oder was?
Ähm hab eben mal geschaut also die Drehbank steht momentan auf 200 euro und
läuft noch 1 Tag das ist doch nicht hoch !frag mich grad was du den meinst
ausgeben zu müssen also unter 500 euro wird das nix und das wäre dann auch
schon nix dolles.
Gruß
Thomas
Radbert Grimmig
2009-11-20 15:18:51 UTC
Permalink
Post by T.Priebe
Post by Radbert Grimmig
Und wieso wollen da Leute so viel für die hier ausgeben, obwohl die
noch nicht mal ne Leitspindel hat?
http://search.ebay.de/170406934461
Haben die es auf die ganzen Spannzangen abgesehen oder was?
Ähm hab eben mal geschaut also die Drehbank steht momentan auf 200 euro und
läuft noch 1 Tag das ist doch nicht hoch !
Für ein Jahrzehnte altes Schätzchen ohne automatischen Vorschub in
Gott weiß welchem Zustand?
Post by T.Priebe
frag mich grad was du den meinst
ausgeben zu müssen
So wenig wie möglich und so viel wie nötig.
Post by T.Priebe
also unter 500 euro wird das nix und das wäre dann auch
schon nix dolles.
Die einfachsten der besagten kleinen chinesischen Heimwerker-Teile
(unter dem Rotwerk- und den anderen Labeln) sind neu wie gesagt ab
etwa 370 Euro zu haben. Ich hab nicht so viele von dieser EDM 300 und
ihren Analoga gebraucht gefunden, aber es wär ja nun sinnlos, mehr als
höchstens 75 Prozent davon für eine Gebrauchte auszugeben. (Wieder
andererseits... "Ebay-Käufer" und "sinnvoll"... nu ja.)

Aber jedenfalls hat mein Mikroskop mich auch nur ein Drittel dessen
gekostet, wo die herrschende Meinung sagt, "ausgeschlossen". Dafür hat
es gewisse Schwächen, mit denen ich jetzt erst mal leben und die ich
später mal ausgleichen kann.

Wieder andererseits... ich hab mir grad mal "Drehmaschinenpraxis für
Modellbauer" kommen lassen, das scheint mir durchaus auch für
nicht-Modellbauer interessant... na ja und nach der Lektüre stimmt es
einen nicht gerade zuversichtlich, was da bei den Chinaböllern
angeblich direkt als erstes für Nacharbeiten anfallen sollen. Ob so
ein Futter echt besser wird, wenn *ich* da die Backen nachschleife?
=#-)

Ich versuch mir halt gerade mal ein Bild zu machen.
--
Gruß
Radbert
Dirk Geiger
2009-11-20 16:01:58 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Für ein Jahrzehnte altes Schätzchen ohne automatischen Vorschub in
Gott weiß welchem Zustand?
Ich habe mir das jetzt nicht angeschaut - momentan kein Web hier...
Bei gebrauchten (Groß-)Maschinen ist es aber allgemein so, dass die
alten guten, schweren Maschinen mehr oder weniger verschleudert oder
gar verschrottet werden, die besser transportablen, heimwerkergroßen
Geräte aber zu Phantasiepreisen gehandelt werden. Eine alte
Top-Bandsäge in Superzustand, aber 3m hoch und >500kg schwer bekommst
Du für weniger als den Stahlpreis (+Abholung/Transport natürlich), für
ein viel schlechteres, mickriges aktuelles Produkt zahlst Du ein paar
hundert Euro. Wenn Du Platz hast, und Dein Boden tragfähig ist, würde
ich nach einer ruhig 30+ Jahre alten, hochwertigen Maschine suchen -
Gewicht bringt auch Laufruhe und Präzision.
Post by Radbert Grimmig
Post by T.Priebe
also unter 500 euro wird das nix und das wäre dann auch
schon nix dolles.
Ich habe, wie gesagt, schon viele schöne Maschinen bei ebay für 1 Euro
+ Abholung (das sind das vielleicht noch mal 200-500 Euro) weggehen
sehen. Für was gleichwertiges neues mit ein bisschen mehr
Schnickschnack, legt man durchaus einen hohen 4stelligen Betrag hin.
Eine Firma will was aktuelles, einer Privatperson sind die Geräte zu
groß/schwer.
Post by Radbert Grimmig
Die einfachsten der besagten kleinen chinesischen Heimwerker-Teile
(unter dem Rotwerk- und den anderen Labeln) sind neu wie gesagt ab
etwa 370 Euro zu haben.
Erstens: Die Label scheinen sich deutlich in der Qualität(-skontrolle)
zu unterscheiden. Ich vermute mal der Ausschuss der teuren Label
bekommt das billigere draufgepappt.
Zweitens: Ich habe im Baumarkt schon an ein paar solcher Maschinchen
rumgespielt (ausgeschaltet natürlich) - da kommt einem das Grausen -
von Spiel kann da keine Rede mehr sein, da wackelts und knatterts und
man bekommt Angst, das man was kaputt bedient - mit sowas möchte ich
nicht arbeiten. Und die Dinger sind tw. so leicht, dass man erstmal
einen schweren Tisch dranschrauben muss, damit einem die Drehbank
nicht durch die Werkstatt wandert...
Post by Radbert Grimmig
Ich hab nicht so viele von dieser EDM 300 und
ihren Analoga gebraucht gefunden, aber es wär ja nun sinnlos, mehr als
höchstens 75 Prozent davon für eine Gebrauchte auszugeben. (Wieder
andererseits... "Ebay-Käufer" und "sinnvoll"... nu ja.)
Für eine Billig-Marken Chinamaschine würde ich max. 25% (incl.
Transport) ausgeben, das sind bei ähnlichen Geräten auch die meist
erzielten Preise.
Post by Radbert Grimmig
Aber jedenfalls hat mein Mikroskop mich auch nur ein Drittel dessen
gekostet, wo die herrschende Meinung sagt, "ausgeschlossen". Dafür hat
es gewisse Schwächen, mit denen ich jetzt erst mal leben und die ich
später mal ausgleichen kann.
Na ja - Mikroskope bekommt man doch relativ günstig. Ich habe für ein
Studarlab in ordentlicher Ausstattung, mit Phototubus, Adaptern, 6
brauchbaren Objektiven, 2 Sätzen Okularen, Messokular, Polafiltern,
einer kompletten Minolta-SLR-Ausrüstung, Holzkasten, Chemikalien und
sehr viel Kleinkram in top gepflegtem Zustand, wenn ich mich recht
erinnere, <600 Euro bezahlt.
Post by Radbert Grimmig
Wieder andererseits... ich hab mir grad mal "Drehmaschinenpraxis für
Modellbauer" kommen lassen, das scheint mir durchaus auch für
nicht-Modellbauer interessant... na ja und nach der Lektüre stimmt es
einen nicht gerade zuversichtlich, was da bei den Chinaböllern
angeblich direkt als erstes für Nacharbeiten anfallen sollen. Ob so
ein Futter echt besser wird, wenn *ich* da die Backen nachschleife?
Ja - die Futter, die ich im Baumarkt gesehen habe, haben teilweise
_sichtbar_ geeiert. Das kannst Du nur verbessern - wenn Du die Backen
auf der Maschine nachschleifst, gibt das zumindest einen genauen
Rundlauf - wackeln tut's aber vielleicht immer noch.

Grusz,
Dirk
Radbert Grimmig
2009-11-20 16:18:06 UTC
Permalink
Post by Dirk Geiger
hundert Euro. Wenn Du Platz hast, und Dein Boden tragfähig ist, würde
ich nach einer ruhig 30+ Jahre alten, hochwertigen Maschine suchen -
Gewicht bringt auch Laufruhe und Präzision.
Tja, leider hab ich keinen unbegrenzten Platz - mein Mercedes sollte
schon noch mit in die Garage passen <g> Und ich glaub, ab dem Tag, an
dem ich hier so ein Zwei-Tonnen-Monstrum aus süddeutscher
Präzisionsfertigung ablade, werd ich meinen kiebitzenden Nachbarn
überhaupt nicht mehr los =;-)

Aber wie isses denn bei so was mit dem Verschleiß? Gibt es da nicht
jede Menge Fallen? Mein Onkel selig war 40 Jahre lang Dreher bei
Thyssen, aber so was vererbt sich ja leider nicht auf genetischem
Wege.
--
Gruß
Radbert
Olaf Kaluza
2009-11-20 17:34:11 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Für ein Jahrzehnte altes Schätzchen ohne automatischen Vorschub in
Gott weiß welchem Zustand?
Das Alter ist nicht entscheidend. Ausschliesslich der technische
Zustand und der haengt nicht vom Alter sondern vom Umgang ab. So
gesehen ist ein Kauf bei Ebay wie immer ein Risiko.
Post by Radbert Grimmig
Wieder andererseits... ich hab mir grad mal "Drehmaschinenpraxis für
Modellbauer" kommen lassen, das scheint mir durchaus auch für
nicht-Modellbauer interessant... na ja und nach der Lektüre stimmt es
einen nicht gerade zuversichtlich, was da bei den Chinaböllern
angeblich direkt als erstes für Nacharbeiten anfallen sollen. Ob so
ein Futter echt besser wird, wenn *ich* da die Backen nachschleife?
=#-)
Das Problem mit den Modellbauern ist das die manchmal auch etwas
aeh...merkwuerdig sind. :-)

Willst du ein Teil fuer dein Auto drehen das funktioniert, oder etwas
fuer die Vitrine worin du dich beim abstauben spiegeln kannst?


Olaf
Radbert Grimmig
2009-11-20 18:21:13 UTC
Permalink
Post by Olaf Kaluza
Willst du ein Teil fuer dein Auto drehen das funktioniert, oder etwas
fuer die Vitrine worin du dich beim abstauben spiegeln kannst?
Also sagen wirs mal so: Der Aufhänger für den Gedankengang war die
Fertigung von Fotoadaptern zum Mikroskopieren. Sekundärnutzung wären
beispielsweise Mundstücke für Blechblasinstrumente. Grundsätzlich ist
es halt eher Spieltrieb, ich wollte immer schon so was haben.

Kann man eigentlich irgendwo Kurse in Drehen belegen oder so was?
--
Gruß
Radbert
Bernd Laengerich
2009-11-20 13:26:15 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Also wie sieht es denn wohl mit älteren Maschinen aus Industrie und
Unsere hat genau 0 € gekostet. Musste allerdings dafür auch selbst abgebaut
werden :)

http://www.mbg-bargteheide.de/gallery/main.php?g2_itemId=438

Bernd
rl
2009-11-20 15:43:49 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Unsere hat genau 0 € gekostet. Musste allerdings dafür auch selbst
abgebaut werden :)
Gibts sowas nochmal irgendwo, zum gleichen Preis? Ich will auch so eine
haben...!
;-)

Gruß, Rolf
Bernd Laengerich
2009-11-20 15:51:55 UTC
Permalink
Post by rl
Gibts sowas nochmal irgendwo, zum gleichen Preis? Ich will auch so eine
haben...!
Ebenso interessant war der halbe Kubikmeter Zusatzmaterial: Drehstähle,
Lünetten, Spannzangen, verschiedene Futter...

Bernd
rl
2009-11-20 16:28:38 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Post by rl
Gibts sowas nochmal irgendwo, zum gleichen Preis? Ich will auch so
eine haben...!
Ebenso interessant war der halbe Kubikmeter Zusatzmaterial: Drehstähle,
Lünetten, Spannzangen, verschiedene Futter...
Bernd
Willst mir jetzt den Mund wässrig schreiben?

Genau auf so 'ne Gelegenheit, auch wenn es ein paar €ros kosten sollte,
warte ich schon seit Jahren. Bei Xbay werden solche Schmankerl,
zumindest wenn ich sie beobachte, letztlich zu Phantasie- /Gierpreisen
gehandelt.

Wo sind denn die Scheunen oder dunklen Keller in denen solche Maschinen
stören? Ich bin für jeden Tip dankbar.

Gruß, Rolf
Bernd Laengerich
2009-11-20 20:16:33 UTC
Permalink
Post by rl
Wo sind denn die Scheunen oder dunklen Keller in denen solche Maschinen
stören? Ich bin für jeden Tip dankbar.
Werkstätten/hallen die modernisiert werden. Und Beziehungen zum alten
Meister, der seiner Lehrdrehe nachtrauert und sie in guten Händen
wissen will.

Bernd
rl
2009-11-20 20:33:28 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Post by rl
Wo sind denn die Scheunen oder dunklen Keller in denen solche
Maschinen stören? Ich bin für jeden Tip dankbar.
Werkstätten/hallen die modernisiert werden. Und Beziehungen zum alten
Meister, der seiner Lehrdrehe nachtrauert und sie in guten Händen wissen
will.
Bernd
Guter Tip, werde ich mir merken.

Merci!!

Rolf
Siegfried Schmidt
2009-11-20 15:22:20 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Soweit ich bislang aus den einschlägigen Foren, im Wesentlichen im
Modellbau-Bereich, ergooglete, sind gebrauchte "Tischgeräte"
einerseits ausgesprochen preisstabil (weil für jeden Hobbyisten mit
feinmechanischen Ambitionen und Platzproblemen interessant) und
zeichnen sich andererseits gerade im unteren Preissegment
(=chinesische Fertigung) nicht eben durch höchste Präzision aus.
Wenn du deine letzte Anforderung aufrechterhältst, sind alle diese
Problem auf einen Schlag erledigt weil das unterste Segment gar nicht
erst in Frage kommt.
Post by Radbert Grimmig
Und wieso wollen da Leute so viel für die hier ausgeben, obwohl die
noch nicht mal ne Leitspindel hat?
Weil man Ausstattung nachrüsten kann, aber an der Maschinenbasis
nachträglich nichts zu machen ist. Im Bett der zweiten sind 30kg mehr
Eisen drin.
Post by Radbert Grimmig
Haben die es auf die ganzen Spannzangen abgesehen oder was?
Ob grade die am häufigsten gebrauchten Größen der alten Spannzangen viel
besser als das Futter sind ist durchaus zweifelhaft.



Siegfried
Radbert Grimmig
2009-11-20 15:58:08 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Post by Radbert Grimmig
Und wieso wollen da Leute so viel für die hier ausgeben, obwohl die
noch nicht mal ne Leitspindel hat?
Weil man Ausstattung nachrüsten kann, aber an der Maschinenbasis
nachträglich nichts zu machen ist.
Echt jetzt? Irre. Wie geht das? Da muss man doch ein passendes
Getriebe für haben.

Wenn ich da überhaupt drüber nachgedacht hätte, hätte ich vermutet, so
was wäre derart aufwändig und teuer, dass es sich nicht lohnt, darüber
überhaupt nachzudenken.

Und wo wir schon dabei sind: Wie funktioniert eigentlich Unrunddrehen?
Wenn ich das nachgoogle, find ich immer nur den gleichen abgepinnten
Praktikumsbericht, wo nichts Sinnstiftendes drin steht.
--
Gruß
Radbert
MaWin
2009-11-20 16:23:57 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Und wo wir schon dabei sind: Wie funktioniert eigentlich Unrunddrehen?
In dem synchron mit dem Umlauf der Werkzeughalter bewegt wird,
entweder per CNC oder durch mechanische Kopplung.
--
Manfred Winterhoff
Siegfried Schmidt
2009-11-20 17:03:01 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Echt jetzt? Irre. Wie geht das? Da muss man doch ein passendes
Getriebe für haben.
Es ist sicher sehr ungeschickt etwas zu kaufen, was für einen direkt
erforderlichen Anwendungsfall erst umgebaut werden muss. Und natürlich
Blödsinn für jeden Einsatz ausserhalb eines Hobbys.

Andererseits gibts fertige Zahnradsätze, Spindel und Halterungen in
Ersatzteilkatalogen zu beliebigen Maschinen, auch aus China. Mit Glück
auch im Schrott oder teuer im Industriebedarf.

Und wenn man nicht vom Fach ist und selbst überhaupt erst mal das Metier
lernen muss, dann kann man anstatt sinnloser Übungswerkstücke auch die
Zahnräder auf der Maschine selbst herstellen. Dannach weis man z.B. auch,
welches Zubehör man tatstächlich braucht und warum die Altvorderen auch
ganz gut ohne Leitspindel ausgekommen sind.
Post by Radbert Grimmig
Wenn ich da überhaupt drüber nachgedacht hätte, hätte ich vermutet, so
was wäre derart aufwändig und teuer, dass es sich nicht lohnt, darüber
überhaupt nachzudenken.
Wenn du deine Stunden zählst bis du überhaupt drehen kannst und dazu
Anschaffung von Maschine+Zubehör nimmst rechnet sich das sowieso nie.
Post by Radbert Grimmig
Und wo wir schon dabei sind: Wie funktioniert eigentlich Unrunddrehen?
Wenn ich das nachgoogle, find ich immer nur den gleichen abgepinnten
Praktikumsbericht, wo nichts Sinnstiftendes drin steht.
Es kommt darauf an, was du darunter verstehst: Nocken oder freie Kurven,
aussermittige Kreise, Flächen am Umfang, Abrundungen? Ohne NC-Fräse gibts
für jeden Fall eine andere Lösung.


Siegfried
Martin Trautmann
2009-11-20 17:05:43 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Und wenn man nicht vom Fach ist und selbst überhaupt erst mal das Metier
lernen muss, dann kann man anstatt sinnloser Übungswerkstücke auch die
Zahnräder auf der Maschine selbst herstellen. Dannach weis man z.B. auch,
welches Zubehör man tatstächlich braucht und warum die Altvorderen auch
ganz gut ohne Leitspindel ausgekommen sind.
Zahnraeder selbst herstellen auf der Drehmaschine? Ohne Teiler?
Wie macht man das?

Schoenen Gruss
Martin
Siegfried Schmidt
2009-11-20 17:30:47 UTC
Permalink
Post by Martin Trautmann
Zahnraeder selbst herstellen auf der Drehmaschine? Ohne Teiler?
Wie macht man das?
Am einfachsten natürlich mit einem Teilkopf. Der ist als Zubehör auch
wesentlich wichtiger als z.B. ein Spannzangensatz.

Aber bei offener Bauart der Beispielmaschine täte es auch eine kleine
Auswahl an vielzahnigen Rädern die sich an die Hauptspindel klemmén lassen,
eine Sperrklinke und ein Hobelstahl im Support.


Siegfried
Olaf Kaluza
2009-11-20 17:26:17 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?
Definiere billig.
Post by Radbert Grimmig
Eins meiner untersten Kriterien wäre die Möglichkeit, M42x1 (und
möglichst auch x0,75)-Gewinde so präzise zu drehen, dass sich die
Werkstücke in die entsprechenden Kamera-Adapter auch tatsächlich
einschrauben lassen.
Das ist kein Problem. Bei billigen Drehmaschinen geschieht das aendern
der Steigung normalerweise durch umstecken von Zahnraedern. Damit
kannst du soetwas problemlos machen, ist nur umstaendlich.
Post by Radbert Grimmig
Kegeldrehen wäre ebenfalls ein Muss. Und womöglich ganz perspektivisch
Auch kein Problem.
Post by Radbert Grimmig
die Option, Bremsscheiben bis zu einem Duchmesser von 320 mm
abzudrehen (aber das muss nicht.)
Das ist schon eher problematisch, also teurer. Ausserdem IMHO
quatsch. Wenn du nicht gerade Ferarri faehrst dann wuerde ich einfach
ein paar neue Scheiben kaufen als mir das anzutun.
Post by Radbert Grimmig
zeichnen sich andererseits gerade im unteren Preissegment
(=chinesische Fertigung) nicht eben durch höchste Präzision aus.
Die Prazision reicht aber. Woran es eher mangelt ist mechanische
Stabilitaet und Leistung. Soll heissen es ist kein Problem Aluminium
zu drehen, auch Messung und normaler ST37 geht. V2A oder noch
haerteres wird dann fraglich.
Post by Radbert Grimmig
Also wie sieht es denn wohl mit älteren Maschinen aus Industrie und
Die sind entweder von Bastlern gesucht und teuer, oder sehr gross.
Post by Radbert Grimmig
Und wieso wollen da Leute so viel für die hier ausgeben, obwohl die
noch nicht mal ne Leitspindel hat?
Wegen dem Zubehoer.
Post by Radbert Grimmig
Haben die es auf die ganzen Spannzangen abgesehen oder was?
Yep.

Geh davon aus das du fuer eine brauchbare chinesische Drehbank etwa
1000Euro bezahlen musst, und wohl nochmal so 500Kroeten fuer
Zubehoer.

Olaf
Flori
2009-11-20 17:45:34 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Servus,
wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?
"Wer liefert was" listet über 300 Händler von gebrauchten
Werkzeugmaschinen (ohne CNC) auf - FR
Ralf-Rainer Ploog
2009-11-21 00:22:13 UTC
Permalink
Hallo,

schau mal hier: http://www.cncecke.de/forum/

Da kannst Du Tage lang zu dem Thema lesen.

Gruß Ralf
fox27
2009-11-21 11:25:15 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Servus,
wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?
Nach meiner bescheidenen Erfahrung für eine Neue gering. Eine einfache
gebrauchte Tischdrehbank wird kaum eine Spindel zum Gewinde schneiden
haben (Beispiel Schäublin 70 und 102).

DAS Thema Nr. 1 wenn Du einigermassen genau arbeiten will, ist doch
die Stabilität der Maschine.

Alle, auch grössere Hobby-Maschinen, die ich gesehen habe, haben
Plättchen, die man zum Einstellen der Führungsspiele anpresst. Diese
habe ich immer auf der Seite des Schlittens gesehen, wo Sie unter den
Schnittkräften belastet werden. Mickerig klein wie sie sind, geben sie
dann unter Last nach. Deshalb kannst Du damit nur sehr wenig
„anhängen“ wie wir Schweizer sagen. Wieso das funktionieren soll, und
offensichtlich in vielen Fällen auch funktioniert (?), begreife ich
nicht.

Ich habe mir einmal eine neue Einhell MTB 3000 gekauft. Das was man
sah, war tip-top. Sie ist bei Antrieb mit der Zugspindel verblüffend
genau parallel gelaufen. In 2 Tagen Arbeit habe ich sie dann so
zurecht gemacht, dass möglichst nichts mehr lotterte. Trotzdem sah man
bei der Arbeit mit dem Planschlitten und dem (Ober-)Längsschlitten
sehr deutliche Spuren, da man beim Drehen an den Kurbeln immer noch an
den Schlitten herum lotterte.

Probiere mal, im Laden von Hand etwas am Oberschlitten zu lottern. Ich
dachte früher, man könne das nachstellen. Hat aber nicht gereicht, da
das nicht nur Spiel ist, sondern die filigranen Teile nachgeben.

Unter erheblicher Belastung hat sie sichtbar nach gegeben und drehte
dann keine schönen Flächen mehr. Z.B. in Alu beim Längsdrehen mehr als
1 - 2 mm anhängen oder beim Abstechen mit einem 4 mm breiten
(Einhell-) Abstechstahl . Wenn dabei der Stahl in das Werkstück herein
gerissen wird, wie bei einem zu tief montierten Stahl, hört der Spass
auf.

Ein Wechselrad ausbauen war zunächst schwierig, das eine
Keilverbindung mit dem Hammer montiert worden war. Die Schweizer
Einhell Vertretung hat mir in Garantie mit Ersatzteilen geholfen, und
schliesslich ging es.

Irgendwann habe ich aus Unachtsamkeit die Kunststoff-Zahnräder des
Getriebes abgeräumt. Wieder erhielt ich Ersatzteile. Es war noch
trickreich, die Maschine so weit abzubauen, dass die Spindellager
zugänglich waren. Aufgrund des Verdachts, dass die Lager auf beiden
Seiten hart ein gepresst wurden, habe ich es dann aufgegeben.

Ich habe dann auf einen angetriebenen Vorschub verzichtet und
gebraucht eine primitive, aber äusserst steife, kleine
Spezialanfertigung gekauft.

Aufgrund meiner Erfahrung auch mit anderen Billig-Maschinen, musst Du
damit rechnen, dass Du an der NEUEN Maschine gewisse Einstellungen
machen musst. Bei der MTB 3000 war es das erste Mal und hat 2 Tage
gedauert. Bei einer Bandsäge einen Tag.
Post by Radbert Grimmig
Eins meiner untersten Kriterien wäre die Möglichkeit, M42x1 (und
möglichst auch x0,75)-Gewinde so präzise zu drehen, dass sich die
Werkstücke in die entsprechenden Kamera-Adapter auch tatsächlich
einschrauben lassen.
Nicht war, Du bist nicht Feinmechaniker? So feine Gewinde sind
naturgemäss sehr knapp. Ich hatte da mal einen optischen Filter, wenn
man den nicht genau richtig (schön rund herum) anfasste, klemmte er.
An Gewinde dieser Steigung glaube ich nicht, aber vielleicht hat das
ja schon einmal jemand auf einer Billig-Maschine hin gekriegt.
Post by Radbert Grimmig
Kegeldrehen wäre ebenfalls ein Muss. Und womöglich ganz perspektivisch
die Option, Bremsscheiben bis zu einem Durchmesser von 320 mm
abzudrehen (aber das muss nicht.)
Durchmesser 320 mm ist ziemlich gross, da bist Du locker im Bereich
der Industriemaschinen.

Auf der MTB 3000 war es (fast?) unmöglich, den Kegelwinkel zwei mal
gleich einzustellen. Eine recht grobe Skala mit einer Teilung von ca.
1 mm auf ihrem Umfang, ohne Nonius und ohne Hilfsmittel zum Verdrehen,
ist dafür nicht wirklich geeignet.

Also: Ich habe auf die harte Tour gelernt, zu resignieren, meine
Ansprüche an die Möglichkeiten ein zu schränken und der Stabilität
alles andere zu opfern. Ich glaube heute, dass der Nachfolger meiner
jetzigen Maschine eine gebrauchte, einfache, kleine, aber immer noch
viel zu massige Industriemaschine sein wird.

Es wäre so schön gewesen!


Sei misstrauisch gegenüber dem schönen Schein.
Grüsse.
Volker Mueller
2009-11-25 08:04:07 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Servus,
wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?
Was ist "für billich"?
Post by Radbert Grimmig
Eins meiner untersten Kriterien wäre die Möglichkeit, M42x1 (und
möglichst auch x0,75)-Gewinde so präzise zu drehen, dass sich die
Werkstücke in die entsprechenden Kamera-Adapter auch tatsächlich
einschrauben lassen.
Kegeldrehen wäre ebenfalls ein Muss. Und womöglich ganz perspektivisch
die Option, Bremsscheiben bis zu einem Duchmesser von 320 mm
abzudrehen (aber das muss nicht.)
http://www.cnc-steuerung.com/katalog/Drehmaschinen/450-Komplett-Set-Drehmaschine-84.html

Wobei ich die kurzen Gewinde mit großem Durchmesser vorher üben würde...
Spitzenhöhe ist 125 mm - bei den Bremsscheiben würdest Du also Trauer haben.

Vorteil: Die Maschine wiegt mit 120 kg etwas mehr, als die
Baumarktgeräte (geringere Neigung zum Aufschwingen), ist aber noch
"handhabbar". Zum Aufstellen brauchst Du aber trotzdem Seilzug o.ä., da
das Gewicht fast vollständig auf der Getriebeseite "liegt" (Ich hatte
mir von Boels einen Regalstapler gemietet - ging gerade so).

Längs- und Quervorschub!

Keine Plastezahnräder. Jede Übersetzung steckbar, die ich mir vorstellen
kann ;-)

Drehzalsteuerung über Riemengetriebe.

Service: 1a! Kulant, schnell und kompetent.

Fertigung: Verkleidungen etc. sind sehr "chinesisch". Funktionale Teile
sind nicht herausragend, aber ordentlich. Vermutlich gibt es
Qualitätsstreuungen. Es gibt aber immerhin ein (chinesisches)
Abnahmeprotokoll.

Gruß, Volker
Martin Trautmann
2009-11-26 10:49:24 UTC
Permalink
Post by Radbert Grimmig
Servus,
wie stehen Eurer Meinung nach die Chancen, "für billich" an eine
halbwegs sinnvolle Drehmaschine zu kommen?
Keine Ahnung, was sowas taugt. Da mir aber gerade die Werbung
reinpurzelte, wollte ich sie dir einfach mal weiterleiten:
http://webshop.sonderpreis-baumarkt.de/Werkstattzubehoer/Metalldrehbank-CBL-750-VS-LCD.html

# Technische Daten:
# Motor: 750 Watt 230 V ~ 50Hz
# Drehzahlbereich: 120 - 2500 U/min. stufenlos mit LCD Anzeige
# Höhe der Speindelachse über Bett: 115 mm
# max. Bearbeitungsdurchmesser über Meisselhalter: 125 mm
# max. Bearbeitungsdurchmesser über Bett: 250 mm
# max. Bearbeitungslänge: 750 mm
# Hohlspindel-Innedurchmesser: 26 mm
# Spindelinnenkegel: MK 3
# Anzahl der Spindelgeschwindigkeiten: 6
# Spindelgeschwindigkeit: 120 - 2500 U/min
# Anzahl der metrischen Gewinde: 11
# Durchmesser metrisches Gewinde: 0,4 - 3,5 mm
# Reitstock Morsekegel: MK 2
# Leitspindel - Aussendurchmesser: 20 mm
# Leitspindel - Gewindesteigung: 3 mm
# max. Drehwinkel des Meisselhalters: 0 - 45°

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Von angeblich 1299 auf 1111 EUR reduziert,
keine Angaben zum Gewicht,
Modell- und Herstellerbezeichnung:
Cross-Tools CBL 750 VX LCD

http://www.crosstools.de/images/stories/Datenblaetter/datenblatt_cross_tools_pid_13_esi_%2368207.pdf
gibt nichts her.

Fuer die kleine CBL300 findet sich immerhin eine Anleitung:
http://www.crosstools.de/images/Downloads/Bedienungsanleitungen/metalldrehbank%20-%20cbl300%20edition.pdf

Schoenen Gruss
Martin
MaWin
2009-11-26 11:23:32 UTC
Permalink
Post by Martin Trautmann
Von angeblich 1299 auf 1111 EUR reduziert,
Das ist kein Schnäppchen, sondern der Normalpreis, siehe
eBay 350284414246, du brauchst also nicht gleich loshechten.

Zum (Edel-)stahldrehen zu schwach, ansonsten ok, sogar recht
gross (wirst du wirklich so lange Teile fertigen?),
es ist halt die übliche chinesische.
Die hier ist ein anderes Modell aber ähnlich
http://www.monotek.de/xt/product_info.php?info=p33_Tischdrehmaschine-700x250---750W-230V.html

Bei eBay sagt man, daß eine Drehbank 1? pro mm Spitzenweite
kostet, so ein Ding also für ca. 750 über den Tisch gehen
sollte. Wenn dann noch Zubehör beiliegt, welches man bei
diesem Neugerät dazukaufen muss, dann wird man sogar eine
alte nehmen.
--
Manfred Winterhoff
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