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Kellerboden
(zu alt für eine Antwort)
Markus Quintes
2006-03-28 13:49:44 UTC
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Hallo Newsgemeinde,

in meinem Altbau von 1955 befindet sich in Teilen des Kellers nur eine
rohe "Bodenplatte", jedoch nicht nach heutigen Massstäben, sonder recht
offener (sichtbare Muscheln, Kieselsteine) Beton, teils mit
Höhenunterschieden von mehreren Zentimetern.

Bei hohem Grundwasserstand drückt sich dort stellenweise Wasser durch.
Ich überlege, mir in diesen Räumen einen Gußasphaltestrich einbringen zu
lassen. Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Art Estrich in feuchten
Kellern? Bringt das eine Verbesserung? Wie sind in etwa die
Quadratmeterpreise? Gibt es gute Alternativen?

Grüsse aus dem Saarland,
Markus
Martin Hillebrand
2006-03-28 14:16:25 UTC
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Hallo Markus
Post by Markus Quintes
Bei hohem Grundwasserstand drückt sich dort stellenweise Wasser durch.
Ich überlege, mir in diesen Räumen einen Gußasphaltestrich einbringen zu
lassen.
Hmm, ich kenne den Gussasphaltestrich noch habe ich ein vergleichbares
Problem. Allerdings stelle ich mir das grad mal vor: Du machst den
Keller nach unten mit dem Estrich dicht, aber Du kannst das
sicherlich(?) technisch bedingt nicht so dicht mit der Kellerwand verbinden.

Die Frage wird also sein, ob Du dann an den Rändern nicht drückendes
Wasser bekommst.

Geschweige denn, ob das Wasser Deinen neuen Estrich nicht "lupfen" wird...

Ich stelle mir das eher "sub-optimal" vor...

Gruß
Martin.
Peter Popp
2006-03-28 14:27:20 UTC
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Post by Martin Hillebrand
Hallo Markus
Post by Markus Quintes
Bei hohem Grundwasserstand drückt sich dort stellenweise Wasser durch.
Ich überlege, mir in diesen Räumen einen Gußasphaltestrich einbringen zu
lassen.
Hmm, ich kenne den Gussasphaltestrich noch habe ich ein vergleichbares
Problem. Allerdings stelle ich mir das grad mal vor: Du machst den
Keller nach unten mit dem Estrich dicht, aber Du kannst das
sicherlich(?) technisch bedingt nicht so dicht mit der Kellerwand verbinden.
Die Frage wird also sein, ob Du dann an den Rändern nicht drückendes
Wasser bekommst.
Geschweige denn, ob das Wasser Deinen neuen Estrich nicht "lupfen" wird...
Ich stelle mir das eher "sub-optimal" vor...
Ich sehe auch das Problem, dass man das Eindringen des Wassers damit
nicht verhindert.

Auf http://www.gussasphalt.de/ zu finden:

"...Um diese Bauwerke gegen nichtdrückendes wasser abzudichten (siehe
DIN 18195-5 „Bauwerksabdichtungen, Abdichtungen gegen nichtdrückendes
wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen, Bemessung und Ausführung“)
sind Abdichtungen in Verbindung mit Gussasphalt auf Dichtungsschichten
aus Asphaltmastix, speziellen Schweißbahnen oder Metallbändern eine
technisch und wirtschaftlich zweckmäßige Lösung..."

Für drückendes Wasser also ungeeignet...

denkt
--
Peter Popp
www.peter-popp.de/bahn
Hans-Jürgen Schneider
2006-03-28 16:42:30 UTC
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Post by Peter Popp
Post by Martin Hillebrand
Hallo Markus
Post by Markus Quintes
Bei hohem Grundwasserstand drückt sich dort stellenweise Wasser durch.
Ich überlege, mir in diesen Räumen einen Gußasphaltestrich einbringen zu
lassen.
Hmm, ich kenne den Gussasphaltestrich noch habe ich ein vergleichbares
Problem. Allerdings stelle ich mir das grad mal vor: Du machst den
Keller nach unten mit dem Estrich dicht, aber Du kannst das
sicherlich(?) technisch bedingt nicht so dicht mit der Kellerwand verbinden.
Die Frage wird also sein, ob Du dann an den Rändern nicht drückendes
Wasser bekommst.
Geschweige denn, ob das Wasser Deinen neuen Estrich nicht "lupfen" wird...
Ich stelle mir das eher "sub-optimal" vor...
Ich sehe auch das Problem, dass man das Eindringen des Wassers damit
nicht verhindert.
"...Um diese Bauwerke gegen nichtdrückendes wasser abzudichten (siehe
DIN 18195-5 „Bauwerksabdichtungen, Abdichtungen gegen nichtdrückendes
wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen, Bemessung und Ausführung“)
sind Abdichtungen in Verbindung mit Gussasphalt auf Dichtungsschichten
aus Asphaltmastix, speziellen Schweißbahnen oder Metallbändern eine
technisch und wirtschaftlich zweckmäßige Lösung..."
Für drückendes Wasser also ungeeignet...
Wenn er schon mal aus dem Saarland ist, dann wäre doch www.isolit.de
das richtige. Zumindest für die Vorbereitung.

MfG
hjs
Markus Quintes
2006-03-28 17:23:00 UTC
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Post by Hans-Jürgen Schneider
Wenn er schon mal aus dem Saarland ist, dann wäre doch www.isolit.de
das richtige. Zumindest für die Vorbereitung.
Danke für den Link. Ich habe mir die Seiten gerade angesehen. Die
angebotenen Artikle scheinen mir stark mit denen von MEM-Chemie, welche
in Baumärkten angeboten werden, verwandt zu sein. Damit habe ich bis
jetzt keine so guten Erfahrungen gemacht. Und speziell für die
Bodenplatte scheint es da nichts zu geben, wobei diese
Hohlkehl-Abdichtung bei mir schon an einigen Wänden in Frage käme.
Hans-Jürgen Schneider
2006-03-29 09:43:10 UTC
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Post by Markus Quintes
Post by Hans-Jürgen Schneider
Wenn er schon mal aus dem Saarland ist, dann wäre doch www.isolit.de
das richtige. Zumindest für die Vorbereitung.
Danke für den Link. Ich habe mir die Seiten gerade angesehen. Die
angebotenen Artikle scheinen mir stark mit denen von MEM-Chemie, welche
in Baumärkten angeboten werden, verwandt zu sein.
Das Zeug hab ich da auch schon rumliegen sehen. Aber nicht ausprobiert.
Post by Markus Quintes
Damit habe ich bis jetzt keine so guten Erfahrungen gemacht.
Möglicherweise haben die Baumarkteinkäufer den Preis vorgegeben.
Und bei MEM wäre man blöd, wenn das nicht machbar wäre. Aber diese
Problematik ist ja bekannt.
Post by Markus Quintes
Und speziell für die
Bodenplatte scheint es da nichts zu geben, wobei diese
Hohlkehl-Abdichtung bei mir schon an einigen Wänden in Frage käme.
Ich hab mir eher vorgestellt, dass Du da vor der Sauberkeitsschicht
stehst, die es abzusperren gilt. Dafür halte ich MT besser geeignet,
als irgendeine Folie.

MfG
hjs
Markus Quintes
2006-03-29 17:17:16 UTC
Permalink
Post by Hans-Jürgen Schneider
Ich hab mir eher vorgestellt, dass Du da vor der Sauberkeitsschicht
stehst, die es abzusperren gilt. Dafür halte ich MT besser geeignet,
als irgendeine Folie.
Nun, ich denke nicht, das es ich da um die Sauberkeitsschicht handelt.
Obwohl es eine solche unter der Bodenplatte wahrscheinlich gar nicht
gibt, weis nicht, ob das 1955 schon Standard war.

Aber der MT wäre ja mal für einen Raum einen Versuch wert.

Grüsse, Markus
Markus Quintes
2006-03-28 17:27:03 UTC
Permalink
Post by Peter Popp
Ich sehe auch das Problem, dass man das Eindringen des Wassers damit
nicht verhindert.
Hmm, da sich bei mir eigentlich keine richtigen Wasserlachen bilden,
sondern eher eine Art von Feuchtigkeitsmuster auf dem Boden, hätte ich
das jetzt gar nicht als drückendes Wasser eingestuft. Aber die Sorgen,
das sich das Wasser dann einen Weg zur Wand sucht und dann dort
aufsteigt, habe ich mir auch schon gemacht. Der Wandanschluss wird
sicher nicht dicht herzustellen sein.

Aus anderer Quelle wurde mir inzwischen vorgeschlagen, an einem
günstigen Punkt einen Schacht durch die Bodenplatte auszuheben und in
diesem durch eine Tauchpumpe das Grundwasserniveau im Bereich des Hauses
abzusenken. Die Idee klingt nicht schlecht, aber mit welchen
Wassermengen wäre denn da zu rechnen?

Grüsse aus dem Saarland,
Markus
Dirk Scheffel
2006-03-28 17:51:00 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Markus Quintes
Aus anderer Quelle wurde mir inzwischen vorgeschlagen, an einem
günstigen Punkt einen Schacht durch die Bodenplatte auszuheben und in
diesem durch eine Tauchpumpe das Grundwasserniveau im Bereich des Hauses
abzusenken. Die Idee klingt nicht schlecht, aber mit welchen
Wassermengen wäre denn da zu rechnen?
Und dann willst Du die Tauchpumpe immer laufen lassen wenn Wasser drin
ist? Wäre es nicht besser um das Haus herum Drainage zu legen und damit
das Wasser ablaufen zu lassen?

Dirk
Markus Quintes
2006-03-28 18:11:48 UTC
Permalink
Post by Dirk Scheffel
Und dann willst Du die Tauchpumpe immer laufen lassen wenn Wasser drin
ist? Wäre es nicht besser um das Haus herum Drainage zu legen und damit
das Wasser ablaufen zu lassen?
Drainage wurde letztes Jahr bereits gemacht, scheint aber als Abhilfe
gegen die Feuchtigkeitsflecken und feuchten Wandanschlüsse nicht viel zu
bringen. Die Aussenwände haben davon profitiert, die sind jetzt schon
deutlich trockener als vorher.

Grüsse aus dem Saarland,
Markus
Jochen Kriegerowski
2006-03-29 05:04:53 UTC
Permalink
Post by Markus Quintes
Aus anderer Quelle wurde mir inzwischen vorgeschlagen, an einem
günstigen Punkt einen Schacht durch die Bodenplatte auszuheben und in
diesem durch eine Tauchpumpe das Grundwasserniveau im Bereich des Hauses
abzusenken. Die Idee klingt nicht schlecht, aber mit welchen
Wassermengen wäre denn da zu rechnen?
Das ist je nach Lage *sehr* unterschiedlich. Die Menge könnte durchaus
dem Trinkwasserbedarf einer Kleinstadt entsprechen. Also nimm im Zweifel
die größte Pumpe, die der Markt hergibt ;-)
Aber:
Zum Glück *darf* man nicht so einfach das Grundwasserniveau absenken.
Das geht nur in ganz besonderen Fällen unter strengen Auflagen, kurzfristig,
zum Beispiel beim Bau von Häusern, nicht aber bei deren Betrieb.

Schutz gegen drückendes Wasser, muss außen vor und unter den Keller.
Vergiss die Idee, da von innen irgend etwas bewerkstelligen zu können.
Bist du sicher, dass der Keller selbst nicht als Schutz vor Grundwasser
gedacht ist, also bewusst so konstruiert, dass er nass wird?

Gruß
Jochen
Markus Quintes
2006-03-29 17:13:03 UTC
Permalink
Post by Jochen Kriegerowski
Vergiss die Idee, da von innen irgend etwas bewerkstelligen zu können.
Bist du sicher, dass der Keller selbst nicht als Schutz vor Grundwasser
gedacht ist, also bewusst so konstruiert, dass er nass wird?
Das ist ja mal eine ganz neue Theorie :-)
Wie genau muss ich mir das vorstellen?

Grüsse,
Markus
Jochen Kriegerowski
2006-03-29 18:57:11 UTC
Permalink
Post by Markus Quintes
Das ist ja mal eine ganz neue Theorie :-)
Eher uralt.
Wenn man auf nassen Böden baute, war irgend wann ein Keller
den man zumindest zeitweise nutzen konnte eine gute Alter-
native zu Pfahlbauten.

Dass Keller (immer) trocken sein müssen ist eine ziemliche
neumodische Erfindung, die oft nur mit sehr großem Aufwand
zu realisieren ist. Früher [tm] waren Keller eben nass. Die
durften das, ohne dass Bauschäden auftraten.
Und solche nassen Keller nachträglich trocken zu legen ist
ein Unterfangen das mehr kosten dürfte als ein kompletter
Neubau, also lässt man sie einfach in ihrer ursprünglichen
Funktion: Als Luftraum unter den Wohnräumen, damit diese
trocken bleiben.

Gruß
Jochen
Juergen Hannappel
2006-03-29 19:01:13 UTC
Permalink
Post by Jochen Kriegerowski
Post by Markus Quintes
Das ist ja mal eine ganz neue Theorie :-)
Eher uralt.
Wenn man auf nassen Böden baute, war irgend wann ein Keller
den man zumindest zeitweise nutzen konnte eine gute Alter-
native zu Pfahlbauten.
Dass Keller (immer) trocken sein müssen ist eine ziemliche
neumodische Erfindung, die oft nur mit sehr großem Aufwand
zu realisieren ist. Früher [tm] waren Keller eben nass. Die
Och, sooo aufwaendig ist eine Tauchpumpe ja auch nicht, und mit der
ist der Keller nur feucht und nicht nass...
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:***@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
Jochen Kriegerowski
2006-03-30 05:29:31 UTC
Permalink
Post by Juergen Hannappel
Och, sooo aufwaendig ist eine Tauchpumpe ja auch nicht, und mit der
ist der Keller nur feucht und nicht nass...
Zwischen feucht und nass ist sozusagen ein fließender Übergang.
Ich nenne etwas schon 'nass' wenn man noch gar nichts pumpen
kann. Pumpbares wäre dann 'Überflutung' ;-)

Gruß
Jochen

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