Discussion:
Welchen Rostschutz für alten rostigen Eisentraeger?
(zu alt für eine Antwort)
Martin Eckel
2007-06-03 20:02:16 UTC
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Hallo,

Die Tore in meinem Stall haben Stürze aus T-Trägern. Diese sind
naturgemäß angerostet.

Ich würde die T-Träger gerne mit Ziegeln passend zur Fassade verkleiden.
Davor würde ich die Träger gerne mit Rostschutz behandeln - was für ein
Produkt nimmt man denn da am sinnvollsten?

Vor allem ist ja fraglich, wie gut ich die Träger entrostet bekomme...

Gruß,
Martin
Siggi Jedath
2007-06-03 21:59:29 UTC
Permalink
On Sun, 03 Jun 2007 22:02:16 +0200, Martin Eckel
Post by Martin Eckel
Hallo,
Die Tore in meinem Stall haben Stürze aus T-Trägern. Diese sind
naturgemäß angerostet.
Ich würde die T-Träger gerne mit Ziegeln passend zur Fassade verkleiden.
Davor würde ich die Träger gerne mit Rostschutz behandeln - was für ein
Produkt nimmt man denn da am sinnvollsten?
Hi
Rostschutzfarbe?
Ne, im Ernst. Was sonst?
Gibt es von allen Farbenherstellern. Am besten wäre naturlich
Bleimennige. Auf jeden Fall sollte auf den Rostschutz noch ne Schicht
Lack.
Post by Martin Eckel
Vor allem ist ja fraglich, wie gut ich die Träger entrostet bekomme...
Topfbürste auf'm Winkelschleifer, Schleifpapier, stabiles
Spachtelmesser, Drahtbürste.

Gruss Siggi
MaWin
2007-06-04 00:14:36 UTC
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Rostschutzfarbe? Was sonst? Am besten wäre naturlich Bleimennige.
Die ist inzwischen verboten (ausser bei Schiffen glaube ich,
zumindest aber zum Verkauf an Heimwerker).
Topfbürste auf'm Winkelschleifer, Schleifpapier, stabiles
Spachtelmesser, Drahtbürste.
Und damit die alte Bleimennige ordentlich zu Staub pulverisieren
und in den Raum blasen um sie ueberallhin zu verteilen (entfernen
ist nur mit Atemschutz erlaubt).


Und was hat man davon? Das, was bereits verrostet war, ist danach weg,
die Stabilitaet des Traegers wird auch nicht besser.

Wenn der Traeger in Zukunft trocken liegt, schlage ich mal vor,
gar nichts zu machen, maximal den Rost mit Zaponlock traenken,
damit er nicht abfaerbt, falls das stoert.

Der Balken wird nicht schneller durchrosten, als wenn er regelmaessig
mit der Drahtbuerste entrostet wird. Solche Traeger sind ganz schoen
dick, so schnell rostet die Welt nicht. Und auf die innenliegenden Seiten,
auf denen die Mauer aufliegt, kommt er sowieso nicht ran.
--
Manfred Winterhoff
Sevo Stille
2007-06-04 07:44:31 UTC
Permalink
Post by MaWin
Rostschutzfarbe? Was sonst? Am besten wäre naturlich Bleimennige.
Die ist inzwischen verboten (ausser bei Schiffen glaube ich,
zumindest aber zum Verkauf an Heimwerker).
Ja. Aber wer keine Reste mehr hat, kann gut auch zu bleifreien
Mennige-Nachfolgern (meist auf Eisenoxydpigmentbasis) greifen.
Post by MaWin
Und damit die alte Bleimennige ordentlich zu Staub pulverisieren
und in den Raum blasen um sie ueberallhin zu verteilen (entfernen
ist nur mit Atemschutz erlaubt).
Vorhandene Altfarbe (Bleiweiß ist als solches nicht erkennbar und nicht
weniger giftig) sollte man mit Atemschutz und unter Absaugung schleifen,
oder besser mit Abbeize bzw. Heißluft und Schaber entfernen. Beim
Heimwerker mit einer Minifläche ist das aber eher Frage des Prinzips als
der Gesundheit, denn das Pigment ist auch im Farbstaub noch im Harz
gebunden und schon über die Barriere der Nasenschleimhaut kommt selbst
in einer echten Stauborgie nur eine winzige Menge des Staubs. Bei einer
einmaligen Aktion wird daher nur eine irrelevante Menge inkorporiert
werden, erst die dauernde berufliche Belastung wird zu einer echten Gefahr.
Post by MaWin
Und was hat man davon? Das, was bereits verrostet war, ist danach weg,
die Stabilitaet des Traegers wird auch nicht besser.
Nur sehr kompakter Altrost darf mit speziell dafür geeigneten Farben
überstrichen werden - und das nur, wenn damit der Schutz gegen Wasser
dauerhaft gesichert werden kann. Loser und abblätternder Rost muß immer
entfernt werden, und für manche Rostschutzsysteme (Zinkstaubgrund) muß
das Metall komplett blank sein.
Post by MaWin
Wenn der Traeger in Zukunft trocken liegt, schlage ich mal vor,
gar nichts zu machen, maximal den Rost mit Zaponlock traenken,
damit er nicht abfaerbt, falls das stoert.
Zaponlack ist denkbar ungeeignet, weil nicht wasserdampfdicht. Wenn,
dann eher ganz altmodisch mit Leinöl ölen - das polymerisiert in die
Rostkrusten hinein und ergibt (nach langer Trocknung) eine dichte und
robuste Schicht. Auch Mennige (und Ersatz) nutzen dieses Prinzip, unter
Hinzufügung rostschützender und trocknungsbeschleundigender Pigmente und
ggf. auf Basis eines vorverharzten Öls.
Post by MaWin
Der Balken wird nicht schneller durchrosten, als wenn er regelmaessig
mit der Drahtbuerste entrostet wird. Solche Traeger sind ganz schoen
dick, so schnell rostet die Welt nicht.
Rost bläht sich auf, schafft dadurch undichte Stellen, und beschleunigt
dadurch das Weiterrosten! Und die Gefahr ist nicht, daß der Träger
flächig erodiert, sondern daß er an einer statisch kritischen Stelle ein
Rostloch bekommt. Gerade wenn man später keinen Kontrollzugang mehr hat,
sollte man Rost schon komplett vermeiden.

Gruß Sevo

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