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Litze in Aderendhuelse
(zu alt für eine Antwort)
Alexander Goetzenstein
2019-07-10 10:21:34 UTC
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Hallo,
gerade habe ich vor, etliche Litze-Leitungen mit Aderendhülsen zu
versehen, aktuell 2,5mm², meist aber noch kleiner. Klar, dass ich mir
zum Einführen der Litze in die Hülse eine Brille aufsetzen muss;
trotzdem bleibt es ein elendes Gefummel, und häufig schaffe ich es
einfach nicht, alle Litzedrähte in die Hülse zu bugsieren -ein, zwei
oder so bleiben fast immer draußen.

Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
--
Gruß
Alex
Peter Heitzer
2019-07-10 10:38:11 UTC
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Post by Alexander Goetzenstein
Hallo,
gerade habe ich vor, etliche Litze-Leitungen mit Aderendhülsen zu
versehen, aktuell 2,5mm², meist aber noch kleiner. Klar, dass ich mir
zum Einführen der Litze in die Hülse eine Brille aufsetzen muss;
trotzdem bleibt es ein elendes Gefummel, und häufig schaffe ich es
einfach nicht, alle Litzedrähte in die Hülse zu bugsieren -ein, zwei
oder so bleiben fast immer draußen.
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
Ich verzwirble die Adern vorher und hatte noch keine Probleme, vorausgesetzt,
die Aderendhülse ist auch die für den Aderquerschnitt richtige.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
Alexander Goetzenstein
2019-07-10 11:05:25 UTC
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Hallo,
(auch an Thorsten und Gerd),
Post by Peter Heitzer
Ich verzwirble die Adern vorher und hatte noch keine Probleme,
wenn ich das tue, wird das Drahtpaket zu dick, und ich bekomme es nicht
mehr in die Hülse.
Post by Peter Heitzer
vorausgesetzt, die Aderendhülse ist auch die für den Aderquerschnitt
richtige.
Zumindest nach Aufschrift auf der Packung. Das Problem habe ich aber
immer, auch mit anderen Querschnitten.

Ich dachte mehr an einen Kniff, mit einem bestimmten Griff oder
irgendeinem Haushaltsgegenstand (eine leere Klopapierrolle wäre wohl zu
dick, aber irgendetwas pfiffiges in der Art...) es besser und leichter
hinzubekommen.
--
Gruß
Alex
Thorsten Böttcher
2019-07-10 10:41:31 UTC
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Post by Alexander Goetzenstein
Hallo,
gerade habe ich vor, etliche Litze-Leitungen mit Aderendhülsen zu
versehen, aktuell 2,5mm², meist aber noch kleiner. Klar, dass ich mir
zum Einführen der Litze in die Hülse eine Brille aufsetzen muss;
trotzdem bleibt es ein elendes Gefummel, und häufig schaffe ich es
einfach nicht, alle Litzedrähte in die Hülse zu bugsieren -ein, zwei
oder so bleiben fast immer draußen.
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
Klingt für mich so, als ob die Hülsen zu klein sind.
Normalerweise bekommt man die Leitung relativ leicht in die Hülse, wenn
es nicht gerade irgendwelche superflexiblen Leitungen mit extrem vielen
Einzeldrähten sind.

Hilfreich sind isolierte Aderendhülsen mit Kragen, da ist die
Einführhilfe mit dabei.
Und eine gute Abisolierzange ist auch wichtig, damit die Leitung nach
dem Abisolieren gerade ist. Wenn die Einzeldrähtchen verbogen sind, hat
man keinen Spaß.
Kluger, Gerd
2019-07-10 10:43:44 UTC
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Post by Alexander Goetzenstein
Hallo,
gerade habe ich vor, etliche Litze-Leitungen mit Aderendhülsen zu
versehen, aktuell 2,5mm², meist aber noch kleiner. Klar, dass ich mir
zum Einführen der Litze in die Hülse eine Brille aufsetzen muss;
trotzdem bleibt es ein elendes Gefummel, und häufig schaffe ich es
einfach nicht, alle Litzedrähte in die Hülse zu bugsieren -ein, zwei
oder so bleiben fast immer draußen.
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
Adern verzwirbeln und diese in die *richtige* Seite der AEH einführen.

Gruß
Gerd
Falk Dµebbert
2019-07-10 11:35:49 UTC
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Post by Kluger, Gerd
Adern verzwirbeln und diese in die *richtige* Seite der AEH einführen.
Verzwirbeln ist doof.

Falk D.
Peter Heitzer
2019-07-10 11:38:25 UTC
Permalink
Post by Falk Dµebbert
Post by Kluger, Gerd
Adern verzwirbeln und diese in die *richtige* Seite der AEH einführen.
Verzwirbeln ist doof.
Er und auch ich meinten wohl "verdrillen". Dadurch wird der effektive
Querschnitt sogar etwas verringert.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
Gregor Szaktilla
2019-07-10 13:02:40 UTC
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Post by Peter Heitzer
Post by Falk Dµebbert
Post by Kluger, Gerd
Adern verzwirbeln und diese in die *richtige* Seite der AEH einführen.
Verzwirbeln ist doof.
Er und auch ich meinten wohl "verdrillen". Dadurch wird der effektive
Querschnitt sogar etwas verringert.
Klar ist, dass verdrillte Litzenenden kürzer sind als nicht verdrillte.
Wenn auch noch der Querschnitt schrumpft, sinkt durch Verdrillen also
das Volumen?!

Meine Erfahrung zeigt, dass durch Verdrillen der Durchmesser _größer_
wird, nicht kleiner. Verdrillte Litzenenden sind blöder in Aderendhülsen
einzuführen als nicht verdrillte.

Man muss halt richtig abisolieren, dann ist das mit dem Einführen kein
Problem. Ansonsten gibt es auch isolierte Adernendhülsen.

Gruß

Gregor
--
Googeln verblödet.
Falk Dµebbert
2019-07-10 18:12:33 UTC
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Verdrillte Litzenenden sind blöder in Aderendhülsen einzuführen als
nicht verdrillte.
Das Hauptproblem ist, dass mit Verdrillen beim Crimpen keine
Verschweißung stattfindet.

Somit würde ich verdrillen oder nicht an der Crimp-Zange festmachen:
* Einfache Zange: verdrillen
* gute übersetzte oder hydraulische Zange: nicht verdrillen.

Falk D.
Werner Holtfreter
2019-07-10 19:57:41 UTC
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Post by Falk Dµebbert
Das Hauptproblem ist, dass mit Verdrillen beim Crimpen keine
Verschweißung stattfindet.
Weshalb sollte Verdrillen da einen Unterschied machen?

Das Wort "Verschweißen" oder "Kaltverschweißen" ist aber so oder so
eine Übertreibung. Ich glaube nicht, dass das Hülsenmaterial
unlösbar mit den Drähtchen verbunden bleibt, wenn man die Hülse
seitlich aufschneidet. "Gasdichte Verbindung" würde ich bei einer
guten Verpressung gelten lassen.
--
Gruß Werner
Rechtsstaat oder Linksstaat
Falk Dµebbert
2019-07-10 20:29:01 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Weshalb sollte Verdrillen da einen Unterschied machen?
Das Wort "Verschweißen" oder "Kaltverschweißen" ist aber so oder so
eine Übertreibung.
Mit einer gute Crimpzange nicht.
Post by Werner Holtfreter
Ich glaube nicht, dass das Hülsenmaterial
unlösbar mit den Drähtchen verbunden bleibt, wenn man die Hülse
seitlich aufschneidet.
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um meine
chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.

Falk D.
Werner Holtfreter
2019-07-10 20:43:18 UTC
Permalink
Post by Falk Dµebbert
Post by Werner Holtfreter
Weshalb sollte Verdrillen da einen Unterschied machen?
Das Wort "Verschweißen" oder "Kaltverschweißen" ist aber so oder
so eine Übertreibung.
Mit einer gute Crimpzange nicht.
Post by Werner Holtfreter
Ich glaube nicht, dass das Hülsenmaterial
unlösbar mit den Drähtchen verbunden bleibt, wenn man die Hülse
seitlich aufschneidet.
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um
meine chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Wenn du gegenüberliegende, unendlich schmale Schnitte ausführst,
bleibt 180° bedeckt, also der halbe Umfang. Wieviel Grad blieben
bei dir auf dem Leiter?
--
Gruß Werner
Rechtsstaat oder Linksstaat
Falk Dµebbert
2019-07-10 21:20:01 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um
meine chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Wenn du gegenüberliegende, unendlich schmale Schnitte ausführst,
bleibt 180° bedeckt, also der halbe Umfang. Wieviel Grad blieben
bei dir auf dem Leiter?
Ich habe nur zwei Schnitte gemacht. Das Kabel selbst wirkte wie
Sintermaterial, ließ sich mit einem Schraubendreher aber noch trennen
bis auf die Drähte mit Kontakt zum Schuh, die gingen nur mit einem
Beitel ab.

Und es machte keinen Unterschied ob die Schuhe blank, vernickelt oder
verzinkt waren.

Falk D.
Werner Holtfreter
2019-07-10 21:47:17 UTC
Permalink
Post by Falk Dµebbert
Post by Werner Holtfreter
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge)
um meine chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Wenn du gegenüberliegende, unendlich schmale Schnitte ausführst,
bleibt 180° bedeckt, also der halbe Umfang. Wieviel Grad blieben
bei dir auf dem Leiter?
Ich habe nur zwei Schnitte gemacht.
Klar, die Frage war, wo am Umfang. Aber egal, du beschreibst ja
deutlich, wie das lösbar war. Ich wollte darauf hinaus, ob wir es
hier vielleicht doch eher mit Formschluss, vielleicht auch
Kraftschluss zu tun haben, als mit Verschweißung. Z.B. Dadurch,
dass der härtere Leiter vom weicheren Hülsenmaterial umflossen
wird. Nach diesem Prinzip funktionieren jedenfalls die Presshülsen
für Stahlseile: Die ich kenne sind aus Kupfer.
Post by Falk Dµebbert
Das Kabel selbst wirkte wie
Sintermaterial, ließ sich mit einem Schraubendreher aber noch
trennen bis auf die Drähte mit Kontakt zum Schuh, die gingen nur
mit einem Beitel ab.
Bekommt man eine Schweißnaht mit einem Beitel ab?

OK, muss man wohl selbst sehen, um das zu beurteilen. Dafür fehlt
mir aber eine Presszange.
--
Gruß Werner
Rechtsstaat oder Linksstaat
Ka Prucha
2019-07-11 03:41:59 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Post by Falk Dµebbert
Post by Werner Holtfreter
Weshalb sollte Verdrillen da einen Unterschied machen?
Das Wort "Verschweißen" oder "Kaltverschweißen" ist aber so oder
so eine Übertreibung.
Mit einer gute Crimpzange nicht.
Post by Werner Holtfreter
Ich glaube nicht, dass das Hülsenmaterial
unlösbar mit den Drähtchen verbunden bleibt, wenn man die Hülse
seitlich aufschneidet.
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um
meine chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Wenn du gegenüberliegende, unendlich schmale Schnitte ausführst,
bleibt 180° bedeckt, also der halbe Umfang. Wieviel Grad blieben
bei dir auf dem Leiter?
Ich denke er hat eine Schnitt quer zu den Adern durchgeführt.

Unsere Werkstoffprüfung machte* das ebenfalls, hat aber dann diese
Probeschnitte noch feinst geschliffen und mit einem Mikroskop Fotos
zur Dokumentation gemacht. Die Geschwindigkeit der Pressung muss aber
für eine Kaltverschweißung schnell genug sein.

* Bin 10 Jahren in Pension und nicht sicher ob es noch genauso läuft.

mfg Karl Prucha
Thomas Prufer
2019-07-11 05:56:37 UTC
Permalink
Post by Falk Dµebbert
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um meine
chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Das ist aber schon ein anderes Kaliber, sowohl Zange als Hülse, als so ein
0,75-mm² Röhrchen für die Litze vom der Nachttischleuchte.

Das Röhrchen ist ja eher als leicht fixierte Zulage zwischen Schraube der
Schraubklemme und Litzenbündel zu sehen...


Thomas Prufer
Hans-Juergen Schneider
2019-07-11 07:47:15 UTC
Permalink
Post by Thomas Prufer
Post by Falk Dµebbert
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um meine
chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Das ist aber schon ein anderes Kaliber, sowohl Zange als Hülse, als so ein
0,75-mm² Röhrchen für die Litze vom der Nachttischleuchte.
Das Röhrchen ist ja eher als leicht fixierte Zulage zwischen Schraube der
Schraubklemme und Litzenbündel zu sehen...
Es ist schon erstaunlich, wie viel esoterisches Potenzial in so einem
Stück Trompetenblech steckt.
Eine Aderendhülse ist nämlich gar kein Kabelschuh.

MfG
hjs
Werner Holtfreter
2019-07-11 12:37:11 UTC
Permalink
Post by Hans-Juergen Schneider
Post by Thomas Prufer
Post by Falk Dµebbert
Ich habe ein paar 24mm^2 Kabelschuhe aufgeproxxont (Bandsäge) um
meine chinesische Hydraulikzange zu testen. Ich weiß es.
Das ist aber schon ein anderes Kaliber, sowohl Zange als Hülse,
als so ein 0,75-mm² Röhrchen für die Litze vom der
Nachttischleuchte.
Das Röhrchen ist ja eher als leicht fixierte Zulage zwischen
Schraube der Schraubklemme und Litzenbündel zu sehen...
Es ist schon erstaunlich, wie viel esoterisches Potenzial in so
einem Stück Trompetenblech steckt.
Eine Aderendhülse ist nämlich gar kein Kabelschuh.
Stimmt ein Kabelschuh bzw. eine Öse für die Starkstromtechnik hat so
viel Wandstärke, dass nach ihrer Verpressung der Druck auf die
Leiter anhält. Eine Aderendhülse besteht dagegen nur aus ganz
dünnem Blech, das anschließend von einer Klemme dauerhaft gepresst
wird.

Für die Frage, ob hier eine Kaltverschweißung stattfindet und was
eine Kaltverschweißung überhaupt ist, sind die beiden Fälle aber
ähnlich. Aufschlussreich dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltverschwei%C3%9Fen
--
Gruß Werner
Rechtsstaat oder Linksstaat
Werner Holtfreter
2019-07-13 21:53:20 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Für die Frage, ob hier eine Kaltverschweißung stattfindet und was
eine Kaltverschweißung überhaupt ist, sind die beiden Fälle aber
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltverschwei%C3%9Fen
Hier meine Experimente:

Zwei Kupferdrähte, Durchmesser 3,6 mm, mit Messer blank geschabt,
kreuzweise übereinandergelegt und im Schlosserschraubstock
gequetscht auf summarische Restdicke von 4,2 mm. Mehr Kraft konnte
ich nicht aufbringen. Ca. 24 Stunden stehen gelassen.

Nach dem Ausspannen ganz leichte Haftung aber nichts, was man auch
nur ansatzweise als Verschweißen bezeichnen würde.

Die Pressflächen glänzen etwas mehr, als der übrige, geschabte
Leiter (auch das spricht gegen die Verschweißung), aber die
Untersuchung mit einer Uhrmacherlupe zeigt, dass die Schabspuren in
beiden Druckdellen noch fast unvermindert vorhanden sind, obwohl
diese kreuzförmig aufeinander gepresst wurden. Obwohl das Material
makroskopisch geflossen ist, wurde die Oberflächenrauhigkeit also
nicht plattgedrückt. Noch viel weniger konnte demnach die
notwendige Zahl von Atomen Kontakt bekommen, wenn sich nur die
Rauhspitzen berührten.

Gleicher Versuch mit Kupferdraht 0,8 mm, verzinnt, nicht geschabt,
gepresst auf summarische Restdicke von 0,85 mm. Keine nennenswerte
Haftung.

Gleicher Versuch mit Kupferdraht 0,5 mm, verzinnt, nicht geschabt,
gepresst auf summarische Restdicke von 0,7 mm. Keine nennenswerte
Haftung.

Ich betrachte Wikipedia in unpolitischen Fragen als recht
verlässlich, also reicht der Druck (Kraft/Fläche), bei dem das
Kupfer wegfließt, anscheinend nicht für eine Kaltverschweißung aus.

Ich halte für möglich, dass Presszangen den nötigen Druck aufbringen
und dabei das Kupfer am Wegfließen hindern. Aber ganz so leicht
sind die Bedingungen wohl nicht zu erfüllen. Meine Skepsis bleibt,
wenn jemand von Kaltverschweißung spricht.

Wenn jemand so eine Presszange hat, könnte er ja mal versuchen, zwei
separate Leiter ohne Aderendhülse kalt zusammenzuschweißen. Das
Versuchsergebnis würde mich interessieren.
--
Gruß Werner
Rechtsstaat oder Linksstaat
Johann Mayerwieser
2019-07-13 23:15:26 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Wenn jemand so eine Presszange hat, könnte er ja mal versuchen, zwei
separate Leiter ohne Aderendhülse kalt zusammenzuschweißen. Das
Versuchsergebnis würde mich interessieren.
Ich kann mir mit den händischen Presszangen auch kein Kaltverschweißen
vorstellen, mit den hydraulischen möglicherweise schon.

Ich denke, bei all diesen Zangen, seien es jetzt Adernendhülsenzangen
oder Crimpzangen für KFZ-Stecker, geht es um gasdichte Verbindungen um
Korrosionen innerhalb des gecrimpten Bereiches zu verhindern.
--
Mailadresse ist gültig Mails werden nur gelesen, wenn im Betreff [usenet]
steht
Hans-Juergen Schneider
2019-07-14 16:16:43 UTC
Permalink
Wenn jemand so eine Presszange hat, könnte er ja mal versuchen, zwei
separate Leiter ohne Aderendhülse kalt zusammenzuschweißen. Das
Versuchsergebnis würde mich interessieren.
Ich denke, bei all diesen Zangen, seien es jetzt Adernendhülsenzangen
oder Crimpzangen für KFZ-Stecker, geht es um gasdichte Verbindungen um
Korrosionen innerhalb des gecrimpten Bereiches zu verhindern.
Mit KFZ-Stecker meinst Du wahrscheinlich diese 1/4" Flachsteckhülsen.
Es geht bei solchen kleinen Crimpsteckern lediglich um den Formschluss.
Mehr kann man nicht erwarten. Gasdicht ist Hokuspokus.
Bei Aderendhülsen hingegen will man lediglich erreichen, dass alle
Einzeldrähtchen von der Klemme erfasst werden (früher wurde verzinnt,
das ist dann gerne mal gebrochen). Die Pressung dient eigentlich nur
dazu, dass die Dinger nicht von alleine von der Ader rutschen. Die
endgültige Form wird durch die Klemme bestimmt und unterscheidet
sich von dem, was die Zange gemacht hat.
Natürlich ist so eine Zange kein kompletter Unsinn. Denn mit
ungeeignetem Werkzeug kann die Hülse so weit verformt werden, dass
sie nicht mehr in die Klemme passt. Außerdem geht es damit leichter,
wenn man in einer bestimmten Zeit sehr viele Strippen verarbeiten
muss.

MfG
hjs
Johann Mayerwieser
2019-07-14 19:22:58 UTC
Permalink
Post by Hans-Juergen Schneider
Natürlich ist so eine Zange kein kompletter Unsinn. Denn mit
ungeeignetem Werkzeug kann die Hülse so weit verformt werden, dass sie
nicht mehr in die Klemme passt. Außerdem geht es damit leichter, wenn
man in einer bestimmten Zeit sehr viele Strippen verarbeiten muss.
Ich hatte bislang eine Zange, die in etwa wie eine Kombi- oder Flachzange
aussah und für jedem Kabeldurchmesser ein eigenes Lochpaar hatte. Vor
einigen Monaten habe ich mir eine gekauft, die sechseckig presst und beim
Leitungsdurchmesser flexibel ist. Sie presst auch über die Länge einige
Riffelungen in die HÜlse um das Abrutschen der Hülse zu vermeiden. Die
zeigen keine so starken Veränderungen bei Fixierung mit Schrauben wie die
mit der alten Zange durchgeführten Pressungen, eher so wie bei starren
Leitern. (Wo es geht verwende ich lieber Wago-Hebelklemmen ohne
Adernendhülsen
--
Mailadresse ist gültig Mails werden nur gelesen, wenn im Betreff [usenet]
steht
F.K.Siebert
2019-07-14 00:57:58 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Für die Frage, ob hier eine Kaltverschweißung stattfindet und was
eine Kaltverschweißung überhaupt ist, sind die beiden Fälle aber
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltverschwei%C3%9Fen
Das funktioniert so nicht, denn das Kaltverschweißverfahren heißt
Sintern siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Sintern#Wichtige_Sinterprodukte
--
Mit freundlichen Grüßen
F.K.
Falk Dµebbert
2019-07-14 14:19:36 UTC
Permalink
Post by F.K.Siebert
Post by Werner Holtfreter
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltverschwei%C3%9Fen
Das funktioniert so nicht, denn das Kaltverschweißverfahren heißt
Sintern siehe:https://de.wikipedia.org/wiki/Sintern#Wichtige_Sinterprodukte
Sicher. Dass das zwei unterschiedliche Begriffe sind liegt auch nur
daran, dass in der Wikipedia noch zwei MB Platz waren.

Falk D.
Frank Wuest
2019-07-16 20:40:58 UTC
Permalink
Post by Werner Holtfreter
Das Wort "Verschweißen" oder "Kaltverschweißen" ist aber so oder so
eine Übertreibung. Ich glaube nicht, dass das Hülsenmaterial
Genau. Ich habe schon gelegentlich mit einer hydraulischen
Handpresse mit einer Preßkraft von 35kN Kabelschuhe montiert.
Wenn man die Schuhe aufschneidet, kann man auch die Drähte
wieder aufdröseln.

Zur Ausgangsfrage: Seitenschneider.
--
About 11 home, it being a fine moonshine and so my wife and Mercer
come into the garden, and, my business being done, we sang till about
twelve at night, with mighty pleasure to ourselves and neighbours, by
their casements opening, and so home to supper and to bed. -Samuel Pepys
HC Ahlmann
2019-07-10 11:13:50 UTC
Permalink
Post by Alexander Goetzenstein
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
Ich mache es nur gelegentlich, aber wenn mann beim Abisolieren das
abzuziehende Ende etwas dreht und die Litzen ein wenig verdrillt sind,
lassen sie sich leicht in die Hülsen einführen. Wenn die Hülsen einen
Isolier-Kragen haben, ist das sogar unnötig.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte
Falk Dµebbert
2019-07-10 11:34:31 UTC
Permalink
Post by Alexander Goetzenstein
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
Wenn die Abisolierzange was taugt bleiben die Adern zusammen. Man
isoliert auch nur die bemötigte Länge ab also 7mm für 1,5mm^2, 9mm für
2,5 ...

Sonst nimmt man einfach Hülsen mit Kragen....

Falk D.
Hans-Juergen Schneider
2019-07-10 14:57:52 UTC
Permalink
Post by Falk Dµebbert
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
gibt es Methoden oder Kniffe, wie man es zuverlässig und leichter
schafft. Wie geht es besser?
Wenn die Abisolierzange was taugt bleiben die Adern zusammen.
Das stimmt.
Post by Falk Dµebbert
Man isoliert auch nur die bemötigte Länge ab
Es stört aber auch nicht, wenn die Drähte etwas länger sind.
Hängt halt von den Klemmen ab, wo die drunter müssen.
Post by Falk Dµebbert
also 7mm für 1,5mm^2, 9mm für 2,5 ...
Beim 960-teiligen Heimwerker-Kleinteile-Sortiment ist das so.
Aber die Hersteller bieten auch andere Längen an.
Wie z.B. Vogt 440410.47.

MfG
hjs
Bodo Mysliwietz
2019-07-10 14:41:18 UTC
Permalink
Post by Alexander Goetzenstein
Hallo,
gerade habe ich vor, etliche Litze-Leitungen mit Aderendhülsen zu
versehen, aktuell 2,5mm², meist aber noch kleiner. Klar, dass ich mir
zum Einführen der Litze in die Hülse eine Brille aufsetzen muss;
trotzdem bleibt es ein elendes Gefummel, und häufig schaffe ich es
einfach nicht, alle Litzedrähte in die Hülse zu bugsieren -ein, zwei
oder so bleiben fast immer draußen.
Hülsen sind mit oder ohne (trichterförmigen) Kragen?
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
http://www.labortechniker.de/
Alexander Goetzenstein
2019-07-10 20:00:17 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Bodo Mysliwietz
Hülsen sind mit oder ohne (trichterförmigen) Kragen?
mit, und ohne würde ich es gar nicht hinbekommen.

Ich habe mich inzwischen einfach durchgebissen. War recht mühsam und hat
laang gedauert, aber die meisten (leider nicht alle) habe ich dann doch
vollständig in die Hülse bekommen.
--
Gruß
Alex
Johann Mayerwieser
2019-07-10 23:57:56 UTC
Permalink
Post by Alexander Goetzenstein
Hallo,
Post by Bodo Mysliwietz
Hülsen sind mit oder ohne (trichterförmigen) Kragen?
mit, und ohne würde ich es gar nicht hinbekommen.
Ich habe mich inzwischen einfach durchgebissen. War recht mühsam und hat
laang gedauert, aber die meisten (leider nicht alle) habe ich dann doch
vollständig in die Hülse bekommen.
Trotzdem noch:
Ich deisoliere die Kabel mit einer Zange, die zwei V-förmige Schneiden
gegeneinander drückt. Dabei achte ich darauf, dass die Isolierung auf dem
Draht bleibt. Beim Abziehen wird am Ende ganz leicht ca. 90° gedreht. In
ungefähr 90% der Fälle geht das Kabel rein, sonst drehe ich noch mit der
Hand.
Ich brauch aber relativ wenig Adernendhülsen, Kabelverbindungen in Dosen
mache ich nur mehr mit Wago-Hebelklemmen - gibt nichts besseres: Hebel
aufmachen, Kabel abisolieren, reinstecken und Hebel zuklappen, wenn man
dabei nicht aufpasst, dann kann der ganz schon gegen die Fingerkuppe
knallen.
--
Mailadresse ist gültig Mails werden nur gelesen, wenn im Betreff [usenet]
steht
olaf
2019-07-10 14:36:52 UTC
Permalink
Post by Alexander Goetzenstein
Nun kann ich mir kaum Vorstellen, dass Profis, deren tägliches Geschäft
solche Dinge sind, sich mit solchen Dingen freiwillig abmühen. Bestimmt
Aehem? Einfach draufschieben? Ich mache das zwar auch nicht jeden Tag,
aber sicher ein paar mal im Monat. War noch nie ein Problem. Zumindest
nicht bei den ueblichen Huelsen mit Plastikkragen. Es gibt auch noch
welche die nur aus dem Metallteil bestehen, da muss ich auch genauer
hinkucken, aber dann geht es auch.

Olaf
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