Discussion:
Trockenestrich auf Sand?
(zu alt für eine Antwort)
Michael S.
2017-09-05 16:30:53 UTC
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Hallo,
wir haben hier ein 50er-Jahre haus mit Holzdielenboden auf einer
Sandschüttung. Die Holzdielen (25mm) selbst sind auf Balken (40mm)
genagelt, die im Sand (gebrochener Sand) verlegt sind.

Wir wollen nun die knarzenden Dielen durch einen Trockenestrich
ersetzen, auf den dann Laminat, Parkett, Kork oder was anderes draufkommt.

Von einem anderen Raum weiß ich, dass der Rohboden (1. OG) alles anderes
als eben ist und mehrere Zentimeter Höhentoleranzen hat.

Sucht man im Internet, findet man eigentlich nur den totalen Neuaufbau
mit Ausgleichsmasse, Trittschaldämmung aus Steinwolle/Styropor oder
Schüttung und Trockenestrich. Klar, die Anbieter wollen ihr System
verkaufen und Geld verdienen.

Ich frage mich, was dagegen spricht, den Sand einfach drinzulassen, die
Balken (4cm) durch neues KVH (3cm) zu ersetzen und darauf den
Trockenstrich zu legen.
Klar, Trittschalldämmung geht besser aber das hat uns auch bisher nicht
gestört. Schlechter wirds sicher nicht.

Für mich stellt sich auch die Frage, wie man die neuen Balken in den
Sand legt und sicherstellt, dass sich da nichts mehr setzt. Wie hat man
das früher gemacht? Kennt jemand ne Anleitung, wie man da vorgehen kann?

Oder legt man die Balken direkt auf den Rohboden, tariert die Höhe mit
Holzstückchen aus und schiebt den Sand dann drunter?

Michael
MaWin
2017-09-05 20:36:16 UTC
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Für mich stellt sich auch die Frage, wie man die neuen Balken in den Sand
legt und sicherstellt, dass sich da nichts mehr setzt.
Na ja, der Sand hat sich 60 Jahre gesetzt, fass ihn bloss nicht an.

Lege deine neuen Balken auf den glatt abgezogenen Sand, alles dadrunter
sollte gar nicht angefasst worden sein, und schütte dann Sand von
links und rechts an die neuen Balken ran, er verfestigt sich die nächsten
50 Jahre.

Wichtig ist halt, daß es trocken ist und trocken bleibt und keine Tiere
durch den Sand krabbeln.
--
MaWin, Manfred Winterhoff, mawin at gmx dot net
Hans-Jürgen Meyer
2017-09-07 06:01:40 UTC
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Post by MaWin
Post by Michael S.
Für mich stellt sich auch die Frage, wie man die neuen Balken in den
Sand legt und sicherstellt, dass sich da nichts mehr setzt.
Na ja, der Sand hat sich 60 Jahre gesetzt, fass ihn bloss nicht an.
Das wird sich wohl - allein bedingt durch die Demontage - kaum vermeiden
lassen.
Post by MaWin
Lege deine neuen Balken auf den glatt abgezogenen Sand, alles dadrunter
sollte gar nicht angefasst worden sein, und schütte dann Sand von
links und rechts an die neuen Balken ran, er verfestigt sich die nächsten
50 Jahre.
Wenn der Sand wirklich verdichtet ist, dann würde ich den Sand in der
Balkestärke abtragen, abziehen und eine Dampfsperre einbauen.
Anschließend mit dem Fermazell Trockenestrich weiter arbeiten.


Post by MaWin
Wichtig ist halt, daß es trocken ist und trocken bleibt und keine Tiere
durch den Sand krabbeln.
Das wird bei Sand aber eher schwierig. Neuen würde ich da heute nicht
mehr einbauen. Da gibt es bessere Produkte wie z.B. Perlit.


Hans-Jürgen
Michael S
2017-09-07 10:51:53 UTC
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Post by Hans-Jürgen Meyer
Post by MaWin
Post by Michael S.
Für mich stellt sich auch die Frage, wie man die neuen Balken in den
Sand legt und sicherstellt, dass sich da nichts mehr setzt.
Na ja, der Sand hat sich 60 Jahre gesetzt, fass ihn bloss nicht an.
Das wird sich wohl - allein bedingt durch die Demontage - kaum vermeiden
lassen.
Eben, da wir dünnere Balken brauchen, müssen die alten raus und neue mit
u.U. anderem Abstand wieder rein.
Post by Hans-Jürgen Meyer
Post by MaWin
Lege deine neuen Balken auf den glatt abgezogenen Sand, alles dadrunter
sollte gar nicht angefasst worden sein, und schütte dann Sand von
links und rechts an die neuen Balken ran, er verfestigt sich die nächsten
50 Jahre.
Wenn der Sand wirklich verdichtet ist, dann würde ich den Sand in der
Balkestärke abtragen, abziehen und eine Dampfsperre einbauen.
Anschließend mit dem Fermazell Trockenestrich weiter arbeiten.
Dampfsperre ist nicht nötig, beide Seiten der Decke sind bewohnt.
Post by Hans-Jürgen Meyer
http://youtu.be/hrYkQc0MyVU
Post by MaWin
Wichtig ist halt, daß es trocken ist und trocken bleibt und keine Tiere
durch den Sand krabbeln.
Das wird bei Sand aber eher schwierig. Neuen würde ich da heute nicht
mehr einbauen. Da gibt es bessere Produkte wie z.B. Perlit.
Habe gesehen, dass es Trockestricht mit bereits aufgeklebter
Trottschalldämmung gibt, die man einfach auf die Schüttung legt. Das
wäre natürlich auch ne Alternative. Bleibt die Frage, ob man den Sand
als Schüttung verwendet oder ihn durch Perlit austauscht.
Um die Schüttung eben zu machen, gibts ja Abziehlehren, in die man
investieren müsste.
--
Michael
MaWin
2017-09-07 11:09:06 UTC
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Post by Michael S
Dampfsperre ist nicht nötig, beide Seiten der Decke sind bewohnt.
Habe gesehen, dass es Trockestricht mit bereits aufgeklebter
Trottschalldämmung gibt, die man einfach auf die Schüttung legt. Das wäre
natürlich auch ne Alternative. Bleibt die Frage, ob man den Sand als
Schüttung verwendet oder ihn durch Perlit austauscht.
Um die Schüttung eben zu machen, gibts ja Abziehlehren, in die man
investieren müsste.
Sand ist schwerer als Perlite und damit in der Zwischendecke viel besser
schalldämmend. Die beworbene Trittschalldämmung ist hingegen eher ein
Placebo.

Wenn das aber eine Zwischendecke ist, werden durch den Sand Balken
durchlaufen
und der Sand nur auf einem Fehlboden aufliegen.
--
MaWin, Manfred Winterhoff, mawin at gmx dot net
Michael S
2017-09-07 14:01:44 UTC
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Post by MaWin
Post by Michael S
Dampfsperre ist nicht nötig, beide Seiten der Decke sind bewohnt.
Habe gesehen, dass es Trockestricht mit bereits aufgeklebter
Trottschalldämmung gibt, die man einfach auf die Schüttung legt. Das
wäre natürlich auch ne Alternative. Bleibt die Frage, ob man den Sand
als Schüttung verwendet oder ihn durch Perlit austauscht.
Um die Schüttung eben zu machen, gibts ja Abziehlehren, in die man
investieren müsste.
Sand ist schwerer als Perlite und damit in der Zwischendecke viel besser
schalldämmend. Die beworbene Trittschalldämmung ist hingegen eher ein
Placebo.
Wenn das aber eine Zwischendecke ist, werden durch den Sand Balken
durchlaufen
und der Sand nur auf einem Fehlboden aufliegen.
Das ist eine Betondecke, die damals mit Hohlblocksteinen gelegt und
anschließende mit Beton ausgegossen wurde. Die ist dicht, da rieselt
nichts durch.
Auf der Betondecke liegt Sand, im Sand liegen Balken und auf den Balken
sind die Holzdielen (Fichte) aufgenagelt.
--
Michael
x***@gmail.com
2017-09-10 20:25:54 UTC
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Post by Michael S
Post by MaWin
Post by Michael S
Dampfsperre ist nicht nötig, beide Seiten der Decke sind bewohnt.
Habe gesehen, dass es Trockestricht mit bereits aufgeklebter
Trottschalldämmung gibt, die man einfach auf die Schüttung legt. Das
wäre natürlich auch ne Alternative. Bleibt die Frage, ob man den Sand
als Schüttung verwendet oder ihn durch Perlit austauscht.
Um die Schüttung eben zu machen, gibts ja Abziehlehren, in die man
investieren müsste.
Sand ist schwerer als Perlite und damit in der Zwischendecke viel besser
schalldämmend. Die beworbene Trittschalldämmung ist hingegen eher ein
Placebo.
Wenn das aber eine Zwischendecke ist, werden durch den Sand Balken
durchlaufen
und der Sand nur auf einem Fehlboden aufliegen.
Das ist eine Betondecke, die damals mit Hohlblocksteinen gelegt und
anschließende mit Beton ausgegossen wurde. Die ist dicht, da rieselt
nichts durch.
Auf der Betondecke liegt Sand, im Sand liegen Balken und auf den Balken
sind die Holzdielen (Fichte) aufgenagelt.
Man kann die Bestandsdielen stabilisieren, indem man Löcher
6 mm in die Fugen bohrt, den Schlauch von Bauschaumdosen
einführt und etwas (nicht zuviel!) Schaum reinzischen läßt.
Anderntags durchgehen und prüfen, ob noch irgendwo was knarzt,
dort noch ausschäumen.
Dann die Dielen mit Parkettschleifmaschinen abschleifen (eine
große für die Fläche, eine kleine oder schlicht einen
Winkelschleifer für den Rand) und versiegeln. Wer's mag kann
vor dem letzten, dem Feinschliff (Körnung 80) die Fugen
mit Acrylatdichtmasse (kein Silikon!) im Holzfarbton (hier: Fichte)
ausspritzen und über Nacht aushärten lassen - FR

Hans-Jürgen Meyer
2017-09-07 16:25:46 UTC
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Post by MaWin
Post by Michael S
Dampfsperre ist nicht nötig, beide Seiten der Decke sind bewohnt.
Habe gesehen, dass es Trockestricht mit bereits aufgeklebter
Trottschalldämmung gibt, die man einfach auf die Schüttung legt. Das
wäre natürlich auch ne Alternative. Bleibt die Frage, ob man den Sand
als Schüttung verwendet oder ihn durch Perlit austauscht.
Um die Schüttung eben zu machen, gibts ja Abziehlehren, in die man
investieren müsste.
Sand ist schwerer als Perlite und damit in der Zwischendecke viel besser
schalldämmend. Die beworbene Trittschalldämmung ist hingegen eher ein
Placebo.
Wer sagt denn, das der Sand entfernt werden soll?
Post by MaWin
Wenn das aber eine Zwischendecke ist, werden durch den Sand Balken
durchlaufen
und der Sand nur auf einem Fehlboden aufliegen.
Das was Michael beschrieben hat - "Ziegel"-Hohlblocksteine - kenne ich
von meinem Elternhaus. Nur hat man da auf den Sand verzichtet. Hat aber
nix gemacht. Trittschall wurde eher nicht bemerkt. Nachteil von diesen
Decken ist ggf. je nach Aufbau die Taglast. Die ist nämlich nicht so
wirklich prickelnd. Die liegt so bei 275kg/qm. Da Sand schwer ist und
wenn dann da noch ggf. Fliesen drauf kommen, da würde ich dann doch mal
mit einem Statiker sprechen...

Hans-Jürgen
Hans-Jürgen Meyer
2017-09-07 16:08:56 UTC
Permalink
[...]
Post by Michael S
Post by Hans-Jürgen Meyer
Das wird bei Sand aber eher schwierig. Neuen würde ich da heute nicht
mehr einbauen. Da gibt es bessere Produkte wie z.B. Perlit.
Habe gesehen, dass es Trockestricht mit bereits aufgeklebter
Trottschalldämmung gibt, die man einfach auf die Schüttung legt. Das
wäre natürlich auch ne Alternative. Bleibt die Frage, ob man den Sand
als Schüttung verwendet oder ihn durch Perlit austauscht.
Um die Schüttung eben zu machen, gibts ja Abziehlehren, in die man
investieren müsste.
Abziehleren? Sowas gibt es? Ich habe das bei mir mit Wasserrohren gemacht...

Hans-Jürgen
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