Discussion:
Aluminium / "Titanzink" Kombinationen
(zu alt für eine Antwort)
Peter Kern
2011-02-14 11:26:51 UTC
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Hallo,

gibt es hier wissende, die Chemie als Leistungskurs hatten, oder
Klempner die Hilfestellung geben können?

Das Kupferverkleidungen etc. und (unbehandelte)
Titanzink-Dachentwässerung nicht funktioniert, ist allgemein bekannt.

Wie sieht es mit ALU- und/oder Bleiverkleidungen aus?
Verstehen die sich mit den Ionen der Entwässerungstechnik?

Peter
fox27
2011-02-14 16:05:58 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Hallo,
... Titanzink-Dachentw sserung ... und ... ALU- und/oder Bleiverkleidungen aus?
Verstehen die sich mit den Ionen der Entw sserungstechnik?
Hallo,
Bei Paarungen verschieden edler Metalle im Wasser habe ich immer ein
leicht mulmiges Gefühl, obwohl ich einmal gelernt habe, was geht und
was nicht. Ohne Verantwortung zu übernehmen, lautet mein Ratschluss:
- Im Titanzink sollte ja nur ganz wenig Titan sein. Das etwas unedlere
Aluminium wirkt als Opferanode und schützt sowohl den Zink als auch
das Titan. Der Zink schadet dem Titan, was aber nach dem Biegen des
Titanzink-Bleches wahrscheinlich nicht mehr schlimm ist.
- Blei ist edler als die beiden und schadet potentiell allen anderen.

Um das selbst nachvollziehen zu können guckst Du hier: Wikipedia
"Elektrochemische Spannungsreihe": Erklärungen, die für Nicht-
ChemikerInnen z.T. schwierig sind, stehen vor, die eigentliche
Spannungsreihe etwa nach der Mitte des Artikels. Natürlich beschreibt
das das Verhalten gegenüber Säuren und anderem. Bitte, kontrolliere
Sicherheitshalber halber die Werte selbst. Man darf nicht alles
glauben, was ich so erzähle. :-)

Ich glaube begründet: Je positiver desto edler.
Blei mit -0.13 V (ja,ja, Volt!) edler als Zink mit -0,76 V edler als
Titan mit -1,21 V edler als Aluminium mit -1,66 V .

Wikipedia "Titanzink" : Im Titanzink hat es nur wenig Titan.
Die Menge bringe ich darum ins Spiel, weil der unedlere Partner
stärker abgegriffen wird. So schützt man Eisen mit -0,04 V durch
Verzinken mit dem unedleren Zink mit -0,76 V . Langfristig wird dabei
der Zink aufgelöst d.h. geopfert. Ich habe gesehen wie unter
Meerwasser eiserne Nieten aus ein Kupferträger heraus gefault sind,
kupferne Nieten in einem grossen Eisenträger unbeeindruckt blieben,
aber wegen ihrer viel kleineren Oberfläche diesem nur wenig
zusätzlichen Schaden zufügen konnten.
In Deinem Fall: Wenig Blei schadet weniger. Viel Alu wird weniger
angegriffen als ein Kleinteil wie etwa ein Niet.

Als kleiner Tip: Wenn Du Teile aus verschiedenen Materialien
gegeneinander elektrisch isolierst, passiert weniger bis nichts. So
baute man bei Escher-Wyss die bronzenen Laufräder von Versuchsturbinen
isoliert an die stählerne Welle, damit diese nicht korrodieren sollte.
Hat funktioniert. Ob das bei Dir technisch lösbar ist, muttu selbst
schauen.

Prima, dass Du gefragt hast, bevor etwas Hässliches passiert ist.

Grüsse
Peter Kern
2011-02-14 17:03:04 UTC
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Post by fox27
Prima, dass Du gefragt hast, bevor etwas Hässliches passiert ist.
Super Ausführungen.
Ich glaube in der Familie wird ein Gespräch nötig sein.
Vermutlich wird es ein Hersteller werden, der dann komplett Titanzink
verarbeitet.

Danke
Peter
Gerd Schweizer
2011-02-14 19:21:42 UTC
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Post by Peter Kern
Vermutlich wird es ein Hersteller werden, der dann komplett Titanzink
verarbeitet.
So haben wir es machen lassen, als wir im Rahmen der Dachisolierung im
vergangenen Jahr Dachrinnen und Fallrohre austauschen liessen. Sieht
nicht so gewaltig aus wie patiniertes Kupfer. Kupfer scheint ja bei den
Baubehörden (möglicherweise begründet) nicht mehr so beliebt zu sein.
--
Liebe Grüße, Gerd - Hier steht die Satelliten FAQ,
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