Post by Jürgen ExnerPost by Bernd Lammerwie arbeitet man auf Dachpappe, ohne sie zu beschädigen?
Unser Gartenhaus braucht eine neue Eindeckung. Schindeln waren da,
Du redest von Holzschindeln?
Sorry, es sind Bitumenschindeln, wie diese hier:
http://www.hornbach.de/shop/Dachschindel-Dreieck-rot-3-m/3493274/artikel.html?WT.svl=artikel_img
Das sind 1m-Stücke, die optisch später 3 Schindeln ergeben, also 3
Zungen haben. Die Oberseite ist beschifert. Mit einem Cutter kommt man
nicht durch. Ich schneide die von der Rückseite.
Post by Jürgen ExnerPost by Bernd LammerDachpappe soll man bei warmem Wetter verlegen, damit sie glatt
wird. Klingt logisch.
Na ja, solange es nicht Stein und Bein friert brauchst du dir
deswegen keine grossen Gedanken machen. Die legt sich schon platt,
dauert bei Kaelte halt ein wenig laenger.
Ich habe das vorher zwei mal bei Herbstwetter, also um die 10°C gemacht.
Das ist beide Male ziemlich wellig geworden, weil sich die Pappe noch
nicht angelegt hatte, bis ich die Nägel drauf gekloppt hatte.
Dieses Mal habe ich es bei 20°C gemacht und die Pappe war praktisch
innerhalb von wenigen Minuten glatt, bzw. dem Untergrund angepasst.
Post by Jürgen ExnerPost by Bernd LammerDie Schindeln müssen dann aber auch bei warmem Wetter drauf, denn
die Dachpappe (V13, besandet) hält starkem Wind nicht stand.
Nein, man muss sie nur richtig sichern. Als bei mir das Dach gemacht
wurde, wurde das alte Dach von einer 8 Mann starken Crew an einem
Nachmittag runtergerissen und dann sofort die Dachpappe fuer das neue
Dach draufgenagelt. Damit was das Dach wieder wasserdicht. Das blieb
dann erstmal so bis mehrere Wochen spaeter der Dachdecker Zeit hatte,
die neuen Schindeln zu verlegen. Das hat dann seinerseits reichlich
eine weitere Woche gedauert. Um Schaeden durch z.B. Wind waehrend
diesen 2-3 Wochen zu vermeiden hat die Abrisscrew an strategischen
Stellen von oben nach unten lange Dachleisten ueber die Dachpappe
genagelt, die dann spaeter vom Dachdecker wieder entfernt wurden.
Ich habe zwar auch ein paar Latte drauf geschraubt, aber das hält dann
trotzdem keinem starken Wind stand.
Und da ich auch fertig werden möchte und die halbwegs stabile Wetterlage
ausnutzen möchte, müssen die Schindeln halt doch jetzt bei 25°C drauf.
Würde man das Dach im Sommer neu decken, würde man vermutlich auch nicht
bis zum Herbst mit der zweiten Lage, also den Schindeln warten.
Post by Jürgen ExnerPost by Bernd LammerAls ich nun über die Dachpappe gelatscht bin und besonders als ich mich
Genau das sollte man halt nicht oder nur sehr, sehr vorsichtig
machen.
Ich habe mir Mühe gegeben, aber mit 100kg Lebendgewicht ist bei 25°C +
direkter Sonneneinstrahlung nicht viel zu machen.
Post by Jürgen ExnerPost by Bernd Lammerzum Annageln der Schindeln hingekniet habe, habe ich mit den
Schuhen tiefe Dellen in die Pappe gedrückt und bin auch leicht
Richtung Traufe gerutscht. Die Pappe ist dort geschätzt nur noch
halb so dick.
Schlecht!
Sehe ich auch so :-) Deswegen frage ich hier ja nach Rat.
Post by Jürgen ExnerPost by Bernd LammerNachdem eine Dachflächenhälfte halb mit Schindeln belegt war,
konnte/musste ich über diese laufen. Die halten deutlich mehr aus,
aber auch die leiden ganz deutlich.
Das verstehe ich jetzt nicht. Wie sollen die Schindeln leiden?
Die Beschieferung an den Kanten bröckelt ab. Das Bituminöse Zeug
darunter ist vermutlich weit weniger Witterungsbeständig.
Post by Jürgen ExnerPost by Bernd LammerWie macht es der Profi?
Der betritt die Dachpappe nur wenn es ueberhaupt nicht anders geht.
Und dann auch nur sehr, sehr vorsichtig.
Also zumindest die beiden letzten Reihen Dachpappe muss man bei einem
Satteldach betreten.
Unser Gartenhaus hat dabei ja noch eine relativ günstige Dachneigung.
Bei 30 oder gar 45° Dachneigung dürfte es gar nicht mehr ohne
Beschädigung gehen.
Post by Jürgen ExnerDie untersten Reihen der Holzschindeln werden sowieso besser von der
Leiter aus verlegt. Bzw. man faengt dort an, wo die Leiter anliegt,
und legt 3 bis 4 Reihen soweit aus wie die Arme reichen.
...
Post by Jürgen ExnerDachpappe betreten ist dabei eigentlich nie noetig, man tritt halt
auf den schon fertigen Teil des Daches. Anders waere es bei mir ueber
der Garage z.B. auch gar nicht moeglich, weil das Unterdach nur aus
wenn man auf der Dachpappe auf die falsche Stelle traette, dann
faende sich der Fuss und ein grosser Teil des Beines innerhalb der
Garage wieder.
Hier ist es leider genau anders herum. Hier ist es quasi unmöglich, ans
Dach zu gelangen, ohne es zu betreten.
Das Gartenhaus steht direkt an der Grundstücksgrenze im Südosten. Da
kann ich keine Leiter anlegen. Die Dachpappe und die Schindeln habe ich
von oben auf dem Dach hockend angenagelt. Das war ein ziemlicher Krampf.
Wie legt man überhaupt eine Leiter an eine Traufe an, bei der die
Dachpappe übersteht?
Ich habe mir eine Stehleiter vor die nordseitige Traufe gestellt. Wenn
ich die Dachflächenhälfte auf der Nordseite belege, wollte ich mir zwei
Leitern aufstellen, damit ich die nicht immer hin und her stellen muss.
Der darunter befindliche Rasen ist nicht sehr eben und unterschiedlich
weich. Da muss ich die Stehleiter für einen sicheren Stand immer erst
ausrichten und mit Brettchen unterlegen.
--
Bernd