Discussion:
Altanstrich Fassade - Silikat oder Dispersion?
(zu alt für eine Antwort)
Katharina Mayer
2007-08-13 14:40:45 UTC
Permalink
Hallo Gruppe,

wir haben hier ein Nebengebäude, das wir gerne außen neu streichen
möchten. Der Altanstrich wurde direkt auf die Mauer aufgebracht, also
kein Putz dazwischen. Das wollen wir wieder so halten. Der erste und
bisher einzige Anstrich muss so Anfang der 70er erfolgt sein.

Nun stellt sich die Frage, welche Farbe wir nehmen - Silikat oder
Dispersion. Laut Auskunft im Farbenfachgeschäft sei beides gleich zu
verarbeiten und halte auch beides aufeinander, so dass wir eigentlich
beides nehmen könnten. Die Vorteile der Silikatfarbe seien aber dahin,
wenn der Altanstrich Dispersion gewesen ist. Von daher könnten wir uns
die Mehrkosten sparen, wenn schon Dispersion drauf ist, da wir nicht
vorhaben, den alten Anstrich restlos zu entfernen.

Nun an die Farbkundigen unter Euch folgende Fragen:
- Stimmt das mit der Verträglichkeit Silikat auf Dispersion und
Dispersion auf Silikat?
- Stimmt es auch, das beide Farben für bisher nur
innenraum-renovierungs-geübte Laien gleich leicht zu verarbeiten sind?
- Lässt sich irgendwie herausfinden, was der alte Anstrich war? Labor
zu chemischen Analyse stünde notfalls zur Verfügung, d.h. auch die
Auskunft auf einen typischen Bestandteil der einen Farbe, der bei der
anderen nicht enthalten ist, wäre ein guter Hinweis.

Katharina
MaWin
2007-08-13 22:39:15 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
bisher einzige Anstrich muss so Anfang der 70er erfolgt sein.
Damals wurde immerhin noch kein Silikon verwendet.
Post by Katharina Mayer
Silikat oder Dispersion
Es gibt eine Dritte: Dispersionsilikatfarbe (Ein-Komponenten-Silikat),
leider oft mit Siliokonzusatz.

Fuer diese 'Silikatfarne' stimmt alles, was er dir erszaehlt. Leider taugt
die nicht so viel, wie echte Silikatfarbe.

Im Kontrast dazu: Echte Silikatfarbe, immer aus 2 Komponenten (eine
davon Wasserglas).

Die kann nur direkt auf mineralischen Untergrund oder alte echte Silikatfarbe.
und nur diese Silikatfarbe hat die Vorteile der Silikatfarbe, soll heissen:
Sie haelt 25 Jahre, weil sie im Prinzip eine Glasschicht auf den Steinen bildet.
Sie ist schwerer zu streichen (nur in einem Rutsch, sonst siehst du Ansaetze),
und haelt nicht auf Dispersionsanstrichen, auch Dispersionssilikatfarbe.
Post by Katharina Mayer
- Lässt sich irgendwie herausfinden, was der alte Anstrich war?
Blaettert sie ab, kannst du sie nach heissmachen wie eine Folie abziehen
(zugegebenermassen eine duenne, wenn nbisher nur eine Farbschicht drauf ist) ?

Ist es vielleicht Kalkfarbe und die Wand regengeschuetzt ? Veraendert die
Wand die Farbe (grau-transparanter), wenn sie nass wird ?
--
Manfred Winterhoff
Katharina Mayer
2007-08-14 08:23:04 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
Silikat oder Dispersion
Es gibt eine Dritte: Dispersionsilikatfarbe (Ein-Komponenten-Silikat),
leider oft mit Siliokonzusatz.
Fuer diese 'Silikatfarne' stimmt alles, was er dir erszaehlt. Leider taugt
die nicht so viel, wie echte Silikatfarbe.
OK, dann hat er davon gesprochen, er hat uns Sto Sil Color
aufgeschrieben, das ist laut Homepage eine "Dispersions-Silikatfarbe
nach DIN 18363", ohne Silikon.

Was ist schlecht am Silikonzusatz?
Post by MaWin
Im Kontrast dazu: Echte Silikatfarbe, immer aus 2 Komponenten (eine
davon Wasserglas).
Die kann nur direkt auf mineralischen Untergrund oder alte echte Silikatfarbe.
Sie haelt 25 Jahre, weil sie im Prinzip eine Glasschicht auf den Steinen bildet.
Sie ist schwerer zu streichen (nur in einem Rutsch, sonst siehst du Ansaetze),
und haelt nicht auf Dispersionsanstrichen, auch Dispersionssilikatfarbe.
OK, das kommt für unsere begrenzten Fähigkeiten dann eh nicht in
Frage.
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
- Lässt sich irgendwie herausfinden, was der alte Anstrich war?
Blaettert sie ab, kannst du sie nach heissmachen wie eine Folie abziehen
(zugegebenermassen eine duenne, wenn nbisher nur eine Farbschicht drauf ist) ?
Heißmachen habe ich nicht probiert, aber man kann auch so an manchen
Stellen die Farbe abziehen, ja.
Post by MaWin
Ist es vielleicht Kalkfarbe und die Wand regengeschuetzt ? Veraendert die
Wand die Farbe (grau-transparanter), wenn sie nass wird ?
Nein, die Wände sind nicht regengeschützt und die Farbe verändert sich
nicht bei Nässe.

Das heißt dann, es ist eine Dispersionsfarbe drauf?

Also können wir entweder Dispersion oder Dispersions-Silikatfarbe
nehmen. Hat letztere Vorteile gegenüber ersterer? Er hat als
Dispersion "Sto Jumbosil" aufgeschrieben, die hat Silikonzusatz.
Ist Sto eine empfehlenswerte Marke?

Katharina
MaWin
2007-08-14 09:31:54 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
Was ist schlecht am Silikonzusatz?
Es haelt nichts mehr drauf, bei Dreeck wuenschenswert (aber wer hat was
davon, wenn nur 50% des Drecks an der Wand haengen bleibt), bei der
naechsten Farbschicht katastrophal (wenn 50% der Farbe wieder abgeht).
Post by Katharina Mayer
Heißmachen habe ich nicht probiert, aber man kann auch so an manchen
Stellen die Farbe abziehen, ja.
Nein, die Wände sind nicht regengeschützt und die Farbe verändert sich
nicht bei Nässe.
Das heißt dann, es ist eine Dispersionsfarbe drauf?
Wenn es keine (glaenzende) Oelfarbe war, duerfte das zutreffen.
Post by Katharina Mayer
Also können wir entweder Dispersion oder Dispersions-Silikatfarbe
nehmen. Hat letztere Vorteile gegenüber ersterer?
Ich wuerde die nehmen, die schon 25 Jahre drauf war. Aber das war
ja deine Frage.
Post by Katharina Mayer
Er hat als Dispersion "Sto Jumbosil" aufgeschrieben, die hat
Silikonzusatz. Ist Sto eine empfehlenswerte Marke?
Sto ist innovativ, hat oxidierende Farben 'lufreinigend' und war
der Erfinder der Lotus-Farbe (eine Lotosblume bekommt jedes Jahr ein
neuees Blatt, willst du deine Wand jedes Jahr neu streichen?), hat
also besonders viel Silikon in seine Farben gepanscht, und macht
viel Werbung fuer seine Neuheiten.

Fuer die etablierten Produkte, z.B. (Silikat-)Dispersionsfarben,
gibt es preiswertere Alternativanbieter, z.B. Silin, die kein
Stueck schlechter sind.
--
Manfred Winterhoff
Katharina Mayer
2007-08-14 21:04:45 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
Was ist schlecht am Silikonzusatz?
Es haelt nichts mehr drauf, bei Dreeck wuenschenswert (aber wer hat was
davon, wenn nur 50% des Drecks an der Wand haengen bleibt), bei der
naechsten Farbschicht katastrophal (wenn 50% der Farbe wieder abgeht).
Das klingt überzeugend :o)
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
Das heißt dann, es ist eine Dispersionsfarbe drauf?
Wenn es keine (glaenzende) Oelfarbe war, duerfte das zutreffen.
Nein, nicht glänzend.
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
Also können wir entweder Dispersion oder Dispersions-Silikatfarbe
nehmen. Hat letztere Vorteile gegenüber ersterer?
Ich wuerde die nehmen, die schon 25 Jahre drauf war. Aber das war
ja deine Frage.
Ja. Dispersion ist also drauf, oder Dispersions-Silikatfarbe?
Aber keine echte Silikatfarbe.
Schon mal gut zu wissen.
Post by MaWin
Fuer die etablierten Produkte, z.B. (Silikat-)Dispersionsfarben,
gibt es preiswertere Alternativanbieter, z.B. Silin, die kein
Stueck schlechter sind.
Danke für den Tipp!

Katharina
Sevo Stille
2007-08-14 09:56:46 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
OK, dann hat er davon gesprochen, er hat uns Sto Sil Color
aufgeschrieben, das ist laut Homepage eine "Dispersions-Silikatfarbe
nach DIN 18363", ohne Silikon.
Was ist schlecht am Silikonzusatz?
Der macht das ganze hydrophob. Solange alles gutgeht, mag man so einen
Abperleffekt angenehm finden, aber sobald bei Reparaturen auch der
Neuanstrich abperlt bzw. abpellt (was in der Vergangenheit mitunter
selbst bei heftig beworbenen Edelfarben ein Problem war), verflucht man
den Erfinder.

Zwar behaupten alle Hersteller, ihre silikonierten Farben seien
zumindest mit dem eigenen Produkt überstreichbar, aber wer sich den
heutigen Farbenmarkt anschaut, stellt fest, daß es gerade bei den
modernen oder hoch ausgerüsteten kaum Farben gibt, die auch nur fünf
Jahre mit unveränderter Rezeptur angeboten werden, und daß regelmäßig
renommierte Hersteller von einem Wettbewerber gefressen werden und zu
dessen Heimwerkerbilligmarke verkommen.

Die Wahrscheinlichkeit, daß man nach 15-20 Jahren noch etwas bekommt,
womit man gut überstreichen kann, wäre mit zu unsicher, um mich darauf
einzulassen...

Abgesehen davon ist Silikon (bzw. Silan) zwar hydrophob, aber lipophil -
d.h. solche Farben ziehen Pollen und Ruß stärker als einfache
Dispersionen oder gar Mineralfarben an. An Stellen, an denen die Wand
nicht genug beregnet wird, ist es auch mit dem Selbstreinigungseffekt
nicht weit her, sondern die Fassade muß relativ häufig gereinigt werden.
Post by Katharina Mayer
Heißmachen habe ich nicht probiert, aber man kann auch so an manchen
Stellen die Farbe abziehen, ja.
Dann ist es keine rein mineralische Farbe.
Post by Katharina Mayer
Das heißt dann, es ist eine Dispersionsfarbe drauf?
Ja.
Post by Katharina Mayer
Also können wir entweder Dispersion oder Dispersions-Silikatfarbe
nehmen. Hat letztere Vorteile gegenüber ersterer?
Schon. Aber auf einfachem Dispersions-Untergrund Dispersions-Silikat zu
streichen, halte ich für rausgeworfenes Geld - Schwachpunkt bleibt der
Untergrund, und den wird man so nicht nennenswert aufbessern.
Post by Katharina Mayer
Er hat als
Dispersion "Sto Jumbosil" aufgeschrieben, die hat Silikonzusatz.
Wie gesagt, Nervensache, ich persönlich würde eine ohne nehmen.
Post by Katharina Mayer
Ist Sto eine empfehlenswerte Marke?
Ja.

Gruß Sevo
Katharina Mayer
2007-08-14 21:11:06 UTC
Permalink
Post by Sevo Stille
Post by Katharina Mayer
Was ist schlecht am Silikonzusatz?
Der macht das ganze hydrophob. Solange alles gutgeht, mag man so einen
Abperleffekt angenehm finden, aber sobald bei Reparaturen auch der
Neuanstrich abperlt bzw. abpellt (was in der Vergangenheit mitunter
selbst bei heftig beworbenen Edelfarben ein Problem war), verflucht man
den Erfinder.
Wir brauchen keinen Nano-Lotus-Mega-Abperleffekt. Das Gebäude ist wie
gesagt vor ca. 25 Jahren zuletzt gestrichen worden und ist nur da, wo
ein alter Flieder daran lehnt, der aber weg kommt, leicht grünlich.
Mit so viel Dreck kann ich leben. Wir leben außerdem recht ländlich,
d.h. keine größere Straße oder Industrie oder andere Dreckschleudern
in der Nähe.
Post by Sevo Stille
Post by Katharina Mayer
Also können wir entweder Dispersion oder Dispersions-Silikatfarbe
nehmen. Hat letztere Vorteile gegenüber ersterer?
Schon. Aber auf einfachem Dispersions-Untergrund Dispersions-Silikat zu
streichen, halte ich für rausgeworfenes Geld - Schwachpunkt bleibt der
Untergrund, und den wird man so nicht nennenswert aufbessern.
Ok, also wird es wohl eine reine Dispersion werden, ohne Silikon und
Giftzusatz gegen Algen/Pilze.

Dank auch Dir für Deine Hilfe!

Katharina
Martin Trautmann
2007-08-15 09:54:24 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
Wir brauchen keinen Nano-Lotus-Mega-Abperleffekt. Das Gebäude ist wie
gesagt vor ca. 25 Jahren zuletzt gestrichen worden und ist nur da, wo
ein alter Flieder daran lehnt, der aber weg kommt, leicht grünlich.
Mit so viel Dreck kann ich leben.
Provokant gefragt: Warum willst du dann ueberhaupt streichen?

Schoenen Gruss
Martin
Katharina Mayer
2007-08-15 10:06:19 UTC
Permalink
Post by Martin Trautmann
Post by Katharina Mayer
Wir brauchen keinen Nano-Lotus-Mega-Abperleffekt. Das Gebäude ist wie
gesagt vor ca. 25 Jahren zuletzt gestrichen worden und ist nur da, wo
ein alter Flieder daran lehnt, der aber weg kommt, leicht grünlich.
Mit so viel Dreck kann ich leben.
Provokant gefragt: Warum willst du dann ueberhaupt streichen?
Weil die Farbe zum Teil abgeblättert ist.
Keine Angst, wir machen uns keine unnötige Arbeit, wir haben noch
genug nötige ;o)

Katharina
Martin Trautmann
2007-08-15 11:03:26 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
Weil die Farbe zum Teil abgeblättert ist.
Keine Angst, wir machen uns keine unnötige Arbeit, wir haben noch
genug nötige ;o)
Ah, klar - und du weisst schon, wie der Untergrund zu behandeln ist,
dass nicht einfach wieder die neue Farbe mitsamt der alten darunter
wieder abblaettern wird?

Schoenen Gruss
Martin
Katharina Mayer
2007-08-15 16:54:04 UTC
Permalink
Post by Martin Trautmann
Post by Katharina Mayer
Weil die Farbe zum Teil abgeblättert ist.
Keine Angst, wir machen uns keine unnötige Arbeit, wir haben noch
genug nötige ;o)
Ah, klar - und du weisst schon, wie der Untergrund zu behandeln ist,
dass nicht einfach wieder die neue Farbe mitsamt der alten darunter
wieder abblaettern wird?
Ist das ein Test?
Lose Stellen durch Abbürsten enfernen, Grundierung (der freundliche
Verkäufer hatte StoPrim Plex empfohlen, die nehmen wir dann halt
passend zu der Farbe, die es dann wird), (zweimal) Anstrich, denke ich
mal.

Katharina
Martin Trautmann
2007-08-16 10:29:21 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
Lose Stellen durch Abbürsten enfernen, Grundierung (der freundliche
Verkäufer hatte StoPrim Plex empfohlen, die nehmen wir dann halt
passend zu der Farbe, die es dann wird), (zweimal) Anstrich, denke ich
mal.
Ob abbuersten reicht? Wo es blaettert, wuerde ich wohl schon mit der
Spachtel hingehen - und je nach Dicke des abblaetternden Altanstrichs
sieht man die Fehlstellen vielleicht durch den Neuanstrich hindurch.

Ob die Grundierung die optimale ist, kann ich nicht beurteilen.
Einmaliger Anstrich sollte eigentlich reichen, zweimalig wird vielleicht
besser und billiger (weil billigere Farbe, Lohnanteil entfaellt durch
Eigenleistung).

Schoenen Gruss
Martin
Katharina Mayer
2007-08-16 19:49:49 UTC
Permalink
Post by Martin Trautmann
Post by Katharina Mayer
Lose Stellen durch Abbürsten enfernen, Grundierung (der freundliche
Verkäufer hatte StoPrim Plex empfohlen, die nehmen wir dann halt
passend zu der Farbe, die es dann wird), (zweimal) Anstrich, denke ich
mal.
Ob abbuersten reicht? Wo es blaettert, wuerde ich wohl schon mit der
Spachtel hingehen - und je nach Dicke des abblaetternden Altanstrichs
sieht man die Fehlstellen vielleicht durch den Neuanstrich hindurch.
Glaube ich nicht, ist ja erst eine Schicht drauf.
Post by Martin Trautmann
Ob die Grundierung die optimale ist, kann ich nicht beurteilen.
Einmaliger Anstrich sollte eigentlich reichen, zweimalig wird vielleicht
besser und billiger (weil billigere Farbe, Lohnanteil entfaellt durch
Eigenleistung).
Ein Anstrich wäre natürlich netter als zwei. Das sehen wir dann ja.
Aber billige Farbe ist nicht, wir nehmen schon etwas Vernünftiges, Sto
oder etwas Vergleichbares.

Katharina

Ragnar Bartuska
2007-08-14 08:53:49 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
bisher einzige Anstrich muss so Anfang der 70er erfolgt sein.
Damals wurde immerhin noch kein Silikon verwendet.
Post by Katharina Mayer
Silikat oder Dispersion
Es gibt eine Dritte: Dispersionsilikatfarbe (Ein-Komponenten-Silikat),
leider oft mit Siliokonzusatz.
Fuer diese 'Silikatfarne' stimmt alles, was er dir erszaehlt. Leider taugt
die nicht so viel, wie echte Silikatfarbe.
Im Kontrast dazu: Echte Silikatfarbe, immer aus 2 Komponenten (eine
davon Wasserglas).
Die kann nur direkt auf mineralischen Untergrund oder alte echte Silikatfarbe.
Sie haelt 25 Jahre, weil sie im Prinzip eine Glasschicht auf den Steinen bildet.
Sie ist schwerer zu streichen (nur in einem Rutsch, sonst siehst du Ansaetze),
und haelt nicht auf Dispersionsanstrichen, auch Dispersionssilikatfarbe.
Nebenbei bemerkt ist Wasserglas (in der für Farben genutzten Variante,
IIRC Kaliwasserglas) nach allen meinen Informationen ätzend...

sg Ragnar
Kristian Neitsch
2007-08-14 10:50:13 UTC
Permalink
Post by Ragnar Bartuska
Nebenbei bemerkt ist Wasserglas (in der für Farben genutzten Variante,
IIRC Kaliwasserglas) nach allen meinen Informationen ätzend...
Ja und?

Kalk und Zement auch. Zieht man halt Handschuhe an wenn man mag. Sooo
ätzend ists nun auch nicht. Trinken sollte man es allerdings nicht, auch
wenn der Name sowas möglicherweise vermuten lässt.


Kristian, die Pferde wieder beruhigend
--
They send us in front with a fuse an' a mine
To blow up the gates that are rushed by the Line,

from Sappers (Royal Engineers) by Rudyard Kipling
Sevo Stille
2007-08-14 10:54:06 UTC
Permalink
Post by Kristian Neitsch
Ja und?
Keine ideale Basis, um Dispersionsfarben zu überstreichen - mindestens
während des Streichens quellen die und verlieren ihre Festigkeit. D.h.
selbst wenn sich das später wieder neutralisiert und verfestigt, kann es
während der Verarbeitung Probleme wie Blasenwurf oder Abschälungen geben.

Gruß Sevo
MaWin
2007-08-14 10:56:20 UTC
Permalink
Post by Kristian Neitsch
Kalk und Zement auch. Zieht man halt Handschuhe an wenn man mag. Sooo
ätzend ists nun auch nicht.
Da es aber Glasscheiben anaetzt, bekommen manche Leute halt grosse
Augen - oder ein teures Nachspiel wenn sie das Abdecken vergessen
haben.
--
Manfred Winterhoff
Kristian Neitsch
2007-08-14 17:56:39 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Kristian Neitsch
Kalk und Zement auch. Zieht man halt Handschuhe an wenn man mag. Sooo
ätzend ists nun auch nicht.
Da es aber Glasscheiben anaetzt, bekommen manche Leute halt grosse
Augen - oder ein teures Nachspiel wenn sie das Abdecken vergessen
haben.
Tja, RTFM halt. Insofern mag die Warnung nicht /ganz/ unangebracht gewesen
sein.
Ob da aber an*ätzen* das richtige Wort ist? Ich würde eher ein anlösen
vermuten.
Frei nach "similia similibus solvuntur". Bei einer Formel von
Na_2SiO_3/Na_2Si_2O_5 bzw. Na_2Si_3O_7 für Natronwasserglas kann man sich
die Ähnlichkeit zu Glas leicht vorstellen.
Das Ergebnis ist allerdings ähnlich dem anätzen <g>.
Hm, welchen pH hat das Zeugs?
*such*
Ah, hier: Je nach Mischung pH 11-13 na gut, dann auch anätzen, ich geb mich
geschlagen. Vermutlich ists beides, das Zeug wird ja auch als Klebstoff für
Glas und Keramik verwendet.

Kristian
--
They send us in front with a fuse an' a mine
To blow up the gates that are rushed by the Line,

from Sappers (Royal Engineers) by Rudyard Kipling
Ragnar Bartuska
2007-08-14 13:00:03 UTC
Permalink
Post by Kristian Neitsch
Post by Ragnar Bartuska
Nebenbei bemerkt ist Wasserglas (in der für Farben genutzten Variante,
IIRC Kaliwasserglas) nach allen meinen Informationen ätzend...
Ja und?
Kalk und Zement auch. Zieht man halt Handschuhe an wenn man mag. Sooo
ätzend ists nun auch nicht. Trinken sollte man es allerdings nicht, auch
wenn der Name sowas möglicherweise vermuten lässt.
Ist nur ein Hinweis, daß man beim Verarbeiten darauf achten sollte.
Mit Dispersionsfarben suaen die meisten Leute freigiebig herum, mit
Silikatfarbe ist das kaum empfehlenswert.

sg Ragnar
Kristian Neitsch
2007-08-14 17:10:54 UTC
Permalink
Post by Ragnar Bartuska
Post by Kristian Neitsch
Post by Ragnar Bartuska
Nebenbei bemerkt ist Wasserglas (in der für Farben genutzten Variante,
IIRC Kaliwasserglas) nach allen meinen Informationen ätzend...
Ja und?
Kalk und Zement auch. Zieht man halt Handschuhe an wenn man mag. Sooo
ätzend ists nun auch nicht. Trinken sollte man es allerdings nicht, auch
wenn der Name sowas möglicherweise vermuten lässt.
Ist nur ein Hinweis, daß man beim Verarbeiten darauf achten sollte.
Mit Dispersionsfarben suaen die meisten Leute freigiebig herum, mit
Silikatfarbe ist das kaum empfehlenswert.
Hm, OK. Da hab ich wohl überreagiert. Ich wollte nur vermeiden, daß das in
den Iiihhh, Giftig, Ätzend, Chemie!-Topf geworfen wird. Ans rumsudeln hab
ich garnicht gedacht, sowas macht man nicht <g>. Und Außerdem steht das
sicher alles auf der Packung, bei unbekannten Produkten empfiehlt sich da
schon RTFM.

Kristian
--
They send us in front with a fuse an' a mine
To blow up the gates that are rushed by the Line,

from Sappers (Royal Engineers) by Rudyard Kipling
Martin Trautmann
2007-08-14 11:32:22 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Katharina Mayer
Silikat oder Dispersion
Es gibt eine Dritte: Dispersionsilikatfarbe (Ein-Komponenten-Silikat),
leider oft mit Siliokonzusatz.
Welche Farbe ist das eigentlich, die wohl aus den 70/80ern stammt und an
den Fassaden so massiv zum fleckigen Vergrauen oder Veralgen neigte?
Post by MaWin
Ist es vielleicht Kalkfarbe und die Wand regengeschuetzt ? Veraendert die
Wand die Farbe (grau-transparanter), wenn sie nass wird ?
Kalkfarbe scheint zwar weniger regenfest zu sein, vielleicht auch mehr
abblaettern, aber anscheinend nicht so fleckig zu werden.

Schoenen Gruss
Martin
MaWin
2007-08-14 11:37:34 UTC
Permalink
Post by Martin Trautmann
Welche Farbe ist das eigentlich, die wohl aus den 70/80ern stammt und an
den Fassaden so massiv zum fleckigen Vergrauen oder Veralgen neigte?
Fassaden-Dispersionsfarbe (Alkydharzdispersion).

Damals noch mit Algiziden/Fungiziden (=Gifte gegen Pilze=grau und
Algen=gruen), die Wirkstoffe sind inzwischen aber ausgewaschen.

Neue Farbe enthaelt die prinzipiell nicht mehr, gibts aber noch zum
Dazukippen. Was das Problem mit dem Auswaschen trotzdem nicht loest.
--
Manfred Winterhoff
Loading...