Discussion:
Kuehlschrank-Kompressor fuer Druckluft
(zu alt für eine Antwort)
Andreas Oehler
2008-06-29 17:37:05 UTC
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Ich habe eine Anwendung, bei der ich zum Wegpusten von Staub/Fusseln aus
kleinen Serienteilen Drucklauft benötige. Ein feiner kurzer harter
Druckstoß aus einer Druckluftpistole mit kleiner Düse oder noch besser
etwas per Fußschalter betätigtes wäre optimal. Die Luft soll möglichst öl-
und wasserfrei sein. Das ganze sollte möglichst keinen großartigen Lärm
machen - da in hellhörigem Wohnhaus. Ein Baumarkt-Kompressor - selbst mit
Lärmschutzhaube - ist viel zu laut und auch über dimmensioniert. Kosten
soll es "natürlich" auch nahe nix.

Ich erinnere mich düster, daß vor 20-30 Jahren die Nutzung von
Kühlschrank-Kompressoren zum Fahrrad-Aufpumpen unter Bastlern recht gängig
war. Einen korrekt geleerten Kompressor könnte ich hiervermutlich bei
einem Recycling-Betrieb im Nachbarort für ein Trinkgeld bekommen.

Fragen:

Was muß man beachten, wenn man einen Kühlschrankkompressor für
Drucklufterzeugung nutzt? Gibt es für diese Anwendung relevante
Unterschiede oder nimmt man einfach den modernsten/größten?

Ist das Schmieröl normalerweise mit im Kühlkreislauf? Wie hält man es aus
der Druckluft fern?

Liefert so ein Kompressor schnell genug Druck, dass man gänzlich ohne
Speicher per Fußschalter damit "pusten" könnte?

Wieviel Druck kann man so einem Gerät halbwegs gefahrlos zumuten, wenn man
mit Druckspeicher und Druckschalter/Überdruckventil arbeitetet?

TIA
Andreas
Thomas Hu"bner
2008-06-29 17:51:05 UTC
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Post by Andreas Oehler
Ich habe eine Anwendung, bei der ich zum Wegpusten von Staub/Fusseln
aus kleinen Serienteilen Drucklauft benötige.
Du erzielst damit offenbar als Gewerbetreibender Geld. Somit flasche NG.
--
Thomas
Rainer Zocholl
2008-06-29 18:27:00 UTC
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Post by Thomas Hu"bner
Post by Andreas Oehler
Ich habe eine Anwendung, bei der ich zum Wegpusten von Staub/Fusseln
aus kleinen Serienteilen Drucklauft benötige.
und wasserfrei sein. Das ganze sollte möglichst keinen großartigen Lärm
machen - da in hellhörigem Wohnhaus. Ein Baumarkt-Kompressor - selbst mit
Du erzielst damit offenbar als Gewerbetreibender Geld. Somit flasche NG.
Ich glaube er baut Fahrraddynamos.
Aber im Wohnzimmer?

Anyway:
öl und wasserfreie Druckluft ist "nicht billig".
Es gibt öl und Wasserabscheider. Und wenn's wirklich gewerbsmässig ist:
Finger weg! Die BG kennt bei Druckluft nicht viel Spass.


Und:
"früher" hat "Bastler" tatsächlich Kühlschrankkompressoren genommen.
Ich weiss nicht, warum das aus dem Mode gekommen ist: Zuviele
Druckbehälter um die Ohren geflogen?
Oder weil das FCW doch schädlicher war als die Chemieindustrie sagte
und man nicht mehr an alte Kompressoren kam?

Rainer
--
Transparency International definiert Korruption als
Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. [...]
Corruption is operationally defined as the misuse of entrusted power for
private gain. [...]
MartinKobil
2008-06-29 20:37:56 UTC
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Post by Rainer Zocholl
"früher" hat "Bastler" tatsächlich Kühlschrankkompressoren genommen.
Ich weiss nicht, warum das aus dem Mode gekommen ist: Zuviele
Druckbehälter um die Ohren geflogen?
Ersetzt durch deutlich größeren Verdichter aus der Kältetechnik, der
läuft mit Drehstrom und pumpt deutlich "schneller".
Andreas Oehler
2008-06-29 20:29:24 UTC
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Post by Thomas Hu"bner
Post by Andreas Oehler
Ich habe eine Anwendung, bei der ich zum Wegpusten von Staub/Fusseln
aus kleinen Serienteilen Drucklauft benötige.
Du erzielst damit offenbar als Gewerbetreibender Geld.
Nein. Höchsten als Angestellter mit Bastelbegeisterung.
Post by Thomas Hu"bner
Somit flasche NG.
Spielt das für die Frage(n) eine Rolle? Auch im Hobby-/Fahrradkeller wäre
ein kleiner Kompressor zum Nulltarif reizvoll - wenn es denn keine
erheblichen Argumente dagegen gibt.

Als professionelle Lösung taugt der Kühlschrankkompressor sicher nicht -
das muß in keiner NG nicht diskutiert werden...

Andreasd
Robert Latest
2008-06-29 20:19:55 UTC
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Post by Andreas Oehler
Ein Baumarkt-Kompressor - selbst mit
Lärmschutzhaube - ist viel zu laut und auch über dimmensioniert.
Es gibt sehr leise Kompressoren im Künstler- oder Modellbaubedarf für
feine Airbrush-Arbeiten. Im Prinip ein Kühlschrankkompressor mit
Druckbehälter und Druckschalter.
Post by Andreas Oehler
Kosten soll es "natürlich" auch nahe nix.
Autsch.
Post by Andreas Oehler
Was muß man beachten, wenn man einen Kühlschrankkompressor für
Drucklufterzeugung nutzt? Gibt es für diese Anwendung relevante
Unterschiede oder nimmt man einfach den modernsten/größten?
Ich habe früher immer den erstbesten genommen.
Post by Andreas Oehler
Ist das Schmieröl normalerweise mit im Kühlkreislauf?
"Drin" in dem Sinne nicht, aber es kommt immer was mit.
Post by Andreas Oehler
Wie hält man es aus der Druckluft fern?
Ölabscheider
Post by Andreas Oehler
Liefert so ein Kompressor schnell genug Druck, dass man gänzlich ohne
Speicher per Fußschalter damit "pusten" könnte?
Nein.
Post by Andreas Oehler
Wieviel Druck kann man so einem Gerät halbwegs gefahrlos zumuten, wenn man
mit Druckspeicher und Druckschalter/Überdruckventil arbeitetet?
6 bar bestimmt. Problem der KS-Kompressoren ggü. dem oben genannter,
technisch äquivalenten Gerät ist, dass der KS-Kompressor keine
Möglichkeit hat, den Ölstand zu kontrollieren und ggf. nachzufüllen.

robert
Thoralf Winkler
2008-06-29 20:29:56 UTC
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Post by Andreas Oehler
Ich habe eine Anwendung, bei der ich zum Wegpusten von Staub/Fusseln aus
kleinen Serienteilen Drucklauft benötige. Ein feiner kurzer harter
Druckstoß aus einer Druckluftpistole mit kleiner Düse oder noch besser
Und von der Menge her mehr als mit der Luftpumpe in einen kleinen Tank
zu pressen ist? Vermute ich mal, denn auf die Lösung wärst Du sicher
auch gekommen. Oder wie wär's mit einer mit einer Düse ausgestatteten
Billig-Fußluftpumpe aus der Grabbelkiste des BdgM (Baumarkt deines
geringesten Mißtrauens)? Das geht nahezu geräuschlos, allerdings halten
die Dinger nicht ewig (ich hatte mal eine, bei der das Pumpengestängee
bald die hintere Zylinder-Abdeckung durchgeschliffen hatte).
Post by Andreas Oehler
Ich erinnere mich düster, daß vor 20-30 Jahren die Nutzung von
Kühlschrank-Kompressoren zum Fahrrad-Aufpumpen unter Bastlern recht gängig
war. Einen korrekt geleerten Kompressor könnte ich hiervermutlich bei
einem Recycling-Betrieb im Nachbarort für ein Trinkgeld bekommen.
Ich las _hier_ irgendwann(TM) mal (mag durchaus 5 Jahre her sein) von
der Verwendung als Kompressor zum Lackieren von (kleinen)
Modellbauteilen. Sollte also, von der Anwendung her
zurückgeschlußfolgert, vermutlich ohne Öl in der Luft sein.

Zum Rest der Fragen habe ich leider nichts in Erinnerung.

Thoralf
Thoralf Winkler
2008-06-29 20:45:17 UTC
Permalink
Post by Thoralf Winkler
Ich las _hier_ irgendwann(TM) mal (mag durchaus 5 Jahre her sein) von
der Verwendung als Kompressor zum Lackieren von (kleinen)
Modellbauteilen.
Nachtrag: unter kühlschrankkompressor airbrush fand ich derartiges.
MartinKobil
2008-06-29 20:46:02 UTC
Permalink
Post by Andreas Oehler
Liefert so ein Kompressor schnell genug Druck, dass man gänzlich ohne
Speicher per Fußschalter damit "pusten" könnte?
Ich denke den Druck liefert er schon schnell, aber nur eine geringe
Luftmenge. Um einen Druckbehälter wirst du deshalb nicht herumkommen.
Post by Andreas Oehler
Wieviel Druck kann man so einem Gerät halbwegs gefahrlos zumuten, wenn man
mit Druckspeicher und Druckschalter/Überdruckventil arbeitetet?
Ist schon länger her, aber ich meine mich zu erinnern, dass da locker
10 bar drin waren. Die Frage dürfte eher sein, wieviel Druck dein
Druckbehälter aushält, ....
PeterMüller
2008-06-29 21:08:56 UTC
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Post by Andreas Oehler
Ich erinnere mich düster, daß vor 20-30 Jahren die Nutzung von
Kühlschrank-Kompressoren zum Fahrrad-Aufpumpen unter Bastlern recht gängig
war. Einen korrekt geleerten Kompressor könnte ich hiervermutlich bei
einem Recycling-Betrieb im Nachbarort für ein Trinkgeld bekommen.
TIA
Andreas
Hallo Andreas,

ich kann mich daran erinnern, dass Ende der 70er mal was im
"Eisenbahnmagazin" darüber stand, wie man diese Kompressoren zum Spritzen
von Modellbahnen verwenden kann.

Peter
bastian
2008-06-30 03:32:17 UTC
Permalink
On 30 Jun., 04:08, "PeterMüller" <***@gmx.net> wrote:

Im Kompressor ist immer Schmieröl und das kreist in bescheidenem
Umfang mit im Kältekreislauf.
Du kannst einen Ölabscheider nachschalten, gibts auch gleich mit
Druckregler, den Du eh brauchst.
Und nen Druckschalter für den Behälter auch.

Das Öl wird langsam weniger, Ölstand siehst Du nicht.
Aber, Du kannst durchs Ansaugrohr etwa soviel Öl nachfüllen, wie Du im
Ölabscheider siehst.
Mit nem kl.Behälter kannst Du einen kleinen Kompressor nehmen.

Aber, irgendwie is es keine sonderlich tolle Lösung.

Membran-Kompressoren sind im Gegensatz zu anderen völlig ohne Öl, also
auch keinerlei Öl in der Druckluft.
Grade die kleinen Komp. sind meist Membrangeräte. Und nicht teuer.
Wenn zu laut, (sind nicht alle) soon Brummen, dann halt ne
Schallschutzhaube aus Holz oder Stxropor basteln
zum Drüberstellen.
Und Ruhe is.

MfG
bastian
Joachim Schlesmann
2008-06-30 08:43:26 UTC
Permalink
Moins,
Post by Andreas Oehler
Ich erinnere mich düster, daß vor 20-30 Jahren die Nutzung von
Kühlschrank-Kompressoren zum Fahrrad-Aufpumpen unter Bastlern recht
gängig war.
Yupp. Oder der Kompressor einer LKW- Bremsanlage.
Post by Andreas Oehler
Was muß man beachten, wenn man einen Kühlschrankkompressor für
Drucklufterzeugung nutzt? Gibt es für diese Anwendung relevante
Unterschiede oder nimmt man einfach den modernsten/größten?
Kommt auf die Luftmenge an, die Du brauchst.
Post by Andreas Oehler
Ist das Schmieröl normalerweise mit im Kühlkreislauf?
IMO nein, der Kompressor hat einen eigenen Vorratsbehälter ..
Post by Andreas Oehler
Wie hält man es aus der Druckluft fern?
Dafür gibt es sog. "Ölabscheider", die am Auslass sitzen. Einen
Wasserabscheider brauchst Du auch.
Post by Andreas Oehler
Liefert so ein Kompressor schnell genug Druck, dass man gänzlich ohne
Speicher per Fußschalter damit "pusten" könnte?
Nein. Bzw kommt drauf an, Du hast natürlich den Schlauch als Puffer.
Post by Andreas Oehler
Wieviel Druck kann man so einem Gerät halbwegs gefahrlos zumuten, wenn
man mit Druckspeicher und Druckschalter/Überdruckventil arbeitetet?
8-10 bar wird er schon schaffen. Eine Bauanleitung findest Du unter
http://www.h-haider.de/bauanleitung.pdf

Alternativ (wenn es _etwas_ kosten darf): Hole Dir einen Baumarkt-
Kompressor. Baue den Kompressor ab und verkaufe ihn bei 'bay. Baue den
Kühlschrankkompressor drauf - fertig, schon hast Du den Druckschalter,
Ölabscheider und einen geeigneten Druckbehälter für wenig Geld.

Grüsse,
Joachim
--
Angela und Schäuble - das ist Rock and Roll! (Ingo Appelt)
bastian
2008-06-30 15:00:45 UTC
Permalink
On 30 Jun., 15:43, Joachim Schlesmann <***@hotmail.com> wrote:
.
Post by Joachim Schlesmann
Post by Andreas Oehler
Ist das Schmieröl normalerweise mit im Kühlkreislauf?
IMO nein, der Kompressor hat einen eigenen Vorratsbehälter ..
Das ist so nicht ganz richtig.
In welcher Zeit das geamte Öl einmal rumkreist, ist
konstruktionsbedingt
unterschiedlich und hängt auch sehr vom Höhenunterschied in der Anlage
ab.

Klimaanlagen, bei denen der Verdichter auf dem Erdboden steht, der
Verdampfer aber
im 2 Stock innen ist, kriegen als Öl-Steighilfe alle paar Höhenmeter
einen S-Bogen ins Druckrohr.
Da läuft dann mit- genommenes Öl zurück und verschließt den unteren
Bogen.
Spätestens beim nächsten Einschalten schießt es dann das Öl ne Stufe
höher.
Bis es dann oben von selbst wieder runterläuft.

Bei der Auto-Klimaanlage gibt es fast keinen Höhenunterschied und das
Öl kreist munter mit.
Wenn im Innenraum am Verdampfer, an den man erstmal kaum
rankommt,Verdacht auf Leck besteht,
faßt man das Kondensatwasser des Tropfwasserablaufs im Motorraum an
und zerreibt es
zwischen den Fingern.
Man spürt dann das Öl, so glitschig und an den Fingern riecht man das
Öl.
Wenn ja, weiß man, wo man das Leck suchen muß, Verdampfer raus.

MfG
bastian

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