Discussion:
Pflastern mit alten Feldbranndsteinen
(zu alt für eine Antwort)
Johannes
2006-09-28 13:30:21 UTC
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Hallo,

also, ich habe noch nie gepflastert, sondern immer dabei geholfen, weiß
also ungefähr über den Ablauf bescheid.

Nun will ich meinen kleinen Hof neu pflastern. Dazu möchte ich alte
Feldbranndsteine aus einem Scheunenabbruch verwenden.

Wer von euch hat soetwas schonmal gemacht? Wer kann mir Tipps geben,
wie: Wie sollte der Unterbau aussehen, wie breit sollten die Fugen sein,
was nehme ich für die Fugen etc.

Mein Dank sei Euch sicher...
--
Gruß aus Hessen
Johannes
Aus techn. Gründen befindet sich die Signatur
auf der Rückseite dieser Nachricht!
Rolf-R.Kopp
2006-09-28 15:39:04 UTC
Permalink
Post by Johannes
also, ich habe noch nie gepflastert, sondern immer dabei geholfen, weiß
also ungefähr über den Ablauf bescheid.
Nun will ich meinen kleinen Hof neu pflastern. Dazu möchte ich alte
Feldbranndsteine aus einem Scheunenabbruch verwenden.
Wer von euch hat soetwas schonmal gemacht? Wer kann mir Tipps geben,
wie: Wie sollte der Unterbau aussehen, wie breit sollten die Fugen sein,
was nehme ich für die Fugen etc.
Fahr mal durch die Niederlande, da findest du alle naslang mit
Feldbrandsteinen gepflasterte Radwege oder Autostraßen; die sind
dauerhaft und einigermaßen verschleißfest.

Wie verlegen? Es gibt keine Besonderheit gegenüber anderen
Pflastermatierialein. Je nach der regionalen unterschiedlichen
Frostgrenze und der zu erwartenden belastung muss der Boden
einigermaßen tief ausgehoben werden. Die Winter sind in Mitteleuropa
milder geworden, es muss also nicht das "Gardemaß" von 80 cm sen. Wir
haben einen Gartenweg rund 60 cm ausgehoben. Da hinein kommt grober
Schotter, der anschließend gut verdichtet wwird. Verlegt werden die
Feldbrandsteine hochkant in einem Bett von trockenem magererem
Zement-Sandgemisch. Es soll noch ca. 4 bis 5 cm Fuge frei bleiben für
das spätere Verfugen. Bei uns hat sich Fugenmaterial auf
Epoxidharz-/Sand-Basis bewährt; das ist wasserdurchlässig, frostfest
und reißt auch nicht, weil es eine gewisse Elastizität besitzt. Mit
einer solchen Verfugung sparst du dir auch später den Brenner,
RoundUp, Essigsäure, Clorix, Diesel und die ganzen anderen
Schweinereien, die hier als Unkrautvernichter gepriesen werden - da
wäxt nix in den Fugen.

Fugenbreite? Das ist eher eine ästetische Frage als eine technische.
Spiel mal mit den Feldbrandsteinen herum; nach meinem Geschmackt ist
ein bis eineinhalb Zentimeter angemessen. Über den Verlegeverband
wirst du ja auch noch grübeln müssen. Nach meinem Geschmack würde ich
die Fläche in mehr oder weniger große Quadrate oder Rechtecke
unterteilen und diese mit Steinreihen verlegen. In den kleinen Flächen
kannst du dich dann austoben. Auf diese Weise kannst du auch schon mal
etwas unsauberer verlegen - wenn du dagegen die gesamte Fläche mit
einem gleichmäßigen Muster verlegst, sieht man jede Unregelmäßigkeit.

Das Wichtigste ist der Unterbau, der muss bis hin zur Frostgrenze
wasserdurchlässig sein. Wenn der stimmt, kannst du mit allem Pflastern
was dir so einfällt. Da kannste dann auch mit dem Ackerschlepper drauf
rumfahren ;-)

Grüße von Rolf
Johannes
2006-09-28 17:03:19 UTC
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Rolf-R.Kopp <***@gmx.com> wrote:

Hallo Rolf,
Post by Rolf-R.Kopp
Wie verlegen? Es gibt keine Besonderheit gegenüber anderen
Pflastermatierialein. Je nach der regionalen unterschiedlichen
Frostgrenze und der zu erwartenden belastung muss der Boden
einigermaßen tief ausgehoben werden.
Die Belastung ist einklich keine. Ich hätte statt Hof Innenhof schreiben
sollen. Der ist man gerade 3,5 mtr. breit und etwa 10 mtr. lang.
Da wird nur gegangen...und zwar von der Waschküche in den Garten.

Die einzige, wirkliche Belastung ist die, dass in den Hof nich viel
Sonne kommt.
Post by Rolf-R.Kopp
Verlegt werden die
Feldbrandsteine hochkant in einem Bett von trockenem magererem
Zement-Sandgemisch.
Ich nehme an, ich muss nicht Hochkant verlegen, wenn ich nicht mit dem
Trekker drüberfahren möchte, oda?
Post by Rolf-R.Kopp
Bei uns hat sich Fugenmaterial auf
Epoxidharz-/Sand-Basis bewährt; das ist wasserdurchlässig, frostfest
und reißt auch nicht, weil es eine gewisse Elastizität besitzt. Mit
einer solchen Verfugung sparst du dir auch später den Brenner,
RoundUp, Essigsäure, Clorix, Diesel und die ganzen anderen
Schweinereien, die hier als Unkrautvernichter gepriesen werden - da
wäxt nix in den Fugen.
Das ist das momentane Problem im Hof, dass die Fugen wegen Überalterung
kaputtgegangen sind. Da spriest es herrlich... ;-(
Post by Rolf-R.Kopp
Fugenbreite? Das ist eher eine ästetische Frage als eine technische.
Spiel mal mit den Feldbrandsteinen herum; nach meinem Geschmackt ist
ein bis eineinhalb Zentimeter angemessen. Über den Verlegeverband
wirst du ja auch noch grübeln müssen. Nach meinem Geschmack würde ich
die Fläche in mehr oder weniger große Quadrate oder Rechtecke
unterteilen und diese mit Steinreihen verlegen. In den kleinen Flächen
kannst du dich dann austoben. Auf diese Weise kannst du auch schon mal
etwas unsauberer verlegen - wenn du dagegen die gesamte Fläche mit
einem gleichmäßigen Muster verlegst, sieht man jede Unregelmäßigkeit.
Das nenn ich mal nen heissen Tip.
Da ich den Verband vorher in ACAD zeichnen werde, kann ich diese Methode
prima ausprobieren!
Post by Rolf-R.Kopp
Das Wichtigste ist der Unterbau, der muss bis hin zur Frostgrenze
wasserdurchlässig sein. Wenn der stimmt, kannst du mit allem Pflastern
was dir so einfällt. Da kannste dann auch mit dem Ackerschlepper drauf
rumfahren ;-)
Der einzige, der da im Moment mit dem Schlepper drüberfährt, ist der
Junior mit seinem kleinen New Holland!
Post by Rolf-R.Kopp
Grüße von Rolf
Vielen Dank!
--
Gruß aus Hessen
Johannes
Aus techn. Gründen befindet sich die Signatur
auf der Rückseite dieser Nachricht!
Steffen H.
2006-09-28 18:07:31 UTC
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Post by Johannes
Wer von euch hat soetwas schonmal gemacht? Wer kann mir Tipps geben,
wie: Wie sollte der Unterbau aussehen, wie breit sollten die Fugen sein,
was nehme ich für die Fugen etc.
steine mit der schmalseite nch obern setzen, keine fugen!
jedenfalls werden so straßen gepflastert

drunter verdichteter mineralbeton (hat mit zement nichts zu tun... ist
ne mischung von unterschiedlich dickem schotter)
arauf ein paar cm sand. verlegungsmuster fischgräten.. also im zickzack

so in etwa werden in den NL straßen gepflastert und die halten selbst
lkw über jahrzehnte aus.

steffen
--
Gruß aus der Eifel
(EMail: Nichts rauskürzen)
Jürgen Mayer
2006-09-29 13:39:08 UTC
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Post by Johannes
Nun will ich meinen kleinen Hof neu pflastern. Dazu möchte ich alte
Feldbranndsteine aus einem Scheunenabbruch verwenden.
mal ne blöde Frage: was sind "Feldbranndsteine"?

Jürgen
Rolf-R.Kopp
2006-09-29 14:55:50 UTC
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Post by Jürgen Mayer
Post by Johannes
Nun will ich meinen kleinen Hof neu pflastern. Dazu möchte ich alte
Feldbranndsteine aus einem Scheunenabbruch verwenden.
mal ne blöde Frage: was sind "Feldbranndsteine"?
Der OP meint Feldbrandsteine. Das sind einfache, robuste "Backsteine",
die mit edlem Klinker nicht viel gemein haben. Sie wurden aus einem
undefinierbarem Ton-Sandgemisch gebacken. Der Brennofen wurde "im
Feld" gleich an der Fundstelle des Rohstoffs gebaut. Wenn die meist
spärlichen Tonvorkommen aufgebraucht war, wurde einfach wieder Schluss
gemacht. Heute bekommt man Feldbrandsteine nur noch aus Abbrüchen. Sie
sind sehr begehrt, weil das aus ihnen neu erstellte Mauerwerk sehr
rustikal aussieht; meist sind auch außen noch alte Mörtelreste dran.

Grüße von Rolf
Steffen H.
2006-09-29 16:59:58 UTC
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Post by Rolf-R.Kopp
Der OP meint Feldbrandsteine. Das sind einfache, robuste "Backsteine",
die mit edlem Klinker nicht viel gemein haben.
na ja.... sind aber die teuersten klinker...
Post by Rolf-R.Kopp
Sie wurden aus einem
undefinierbarem Ton-Sandgemisch gebacken.
du unterschätzt das wissen der damaligen tonbrenner. die zusammensetzung
muss schon stimmen sonst funktioniert das nicht.

steffen
--
Gruß aus der Eifel
(EMail: Nichts rauskürzen)
Rolf-R.Kopp
2006-09-29 19:14:12 UTC
Permalink
Post by Steffen H.
Post by Rolf-R.Kopp
Der OP meint Feldbrandsteine. Das sind einfache, robuste "Backsteine",
die mit edlem Klinker nicht viel gemein haben.
na ja.... sind aber die teuersten klinker...
ja klar, schließlich sind es ja Antiquitäten.
Post by Steffen H.
Post by Rolf-R.Kopp
Sie wurden aus einem
undefinierbarem Ton-Sandgemisch gebacken.
du unterschätzt das Wissen der damaligen Tonbrenner. die Zusammensetzung
muss schon stimmen, sonst funktioniert das nicht.
Ich sags mal anders: Es rwichte ein gewisser Mindestanteil an Ton. Es
wurde genommen, was da war - es gab ja nichts anderes. Hier am
Niederrhein sind wir umgeben von aufgegebenen Ziegeleien; als Kind bin
ich noch mitgefahren auf der Feldnbahn.

Rolf

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