Discussion:
Flachdacheindeckung mit Zinkblech undicht
(zu alt für eine Antwort)
Jo Warner
2010-02-20 17:53:13 UTC
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Moin,

der langsam abtauende Schnee sorgte für eine Leckage durch die Decke
unseres Windfangs :-( Dachkonstruktion ist:
querlaufende Holzbalkenlage, zum Inneren hin Wärmedämmung
auf der Holzbalkenlage imprägnierte Rauhspundbretter
nach außen Zinkblech
Dachfläche 120 x 400 cm

Dieses Zinkblech ist so verlegt, dass in Richtung der 4 m-Strecke
jeweils ca. 50 cm breite Blechstreifen liegen. Die Stöße zwischen zwei
Blechen sind so ausgeführt, dass die eine Längskante auf 3 cm Höhe 90
Grad aufgebogen ist, die Längskante des nächsten Bleches um die Kante
des anderen Bleches herumgebogen/umgebördelt ist. Diese offene
Blechkante des Falzes ist jedoch nicht verlötet, sondern auf ganze Länge
offen.

Die Leckage ist weg, nachdem ich gestern das gesamte Flachdach penibel
von Eis und Schnee befreite.

Meine Überlegung ist nun, dass durch die aufliegende Schneelast durch
die Länge des nicht verlöteten Falzes Schmelzwasser durchdrückte, einen
Weg durch den Rauhspund fand und schließich in den Windfang tropfte.

Frage ist nun, wie ich im Frühjahr die Angelegenheit final abdichte.
Reicht es, wenn ich die offenen Blechkanten der Umbördelung mit
flexibler PU-Dichtmasse versiegele? Oder wäre durchgehendes
Weichverlöten die bessere Alternative? Oder sollte ich die hochstehenden
Kanten plan abschneiden und auf dem Zinkblech mit Polymerschweißbahn
eine neue wasserdichte Fläche aufbauen?

Danke für alle guten Tipps!

Jo
MaWin
2010-02-20 18:35:03 UTC
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Frage ist nun, wie ich im Frühjahr die Angelegenheit final abdichte. Reicht
es, wenn ich die offenen Blechkanten der Umbördelung mit flexibler
PU-Dichtmasse versiegele? Oder wäre durchgehendes Weichverlöten die bessere
Alternative?
Blech arbeitet, dehnt sich bei Wärme aus. Die Falze sind mit Absicht so.
Jede Methode, die ein Verschieben der Bleche behindert, taugt nichts, es
reisst auf.
Oder sollte ich die hochstehenden Kanten plan abschneiden und auf dem
Zinkblech mit Polymerschweißbahn eine neue wasserdichte Fläche aufbauen?
Normalerweise liegt unter dem Blech noch Teerpappe oder Folie, die im
Schutz des Bleches ewig hält. Wurde die vergessen ?
--
Manfred Winterhoff
Jo Warner
2010-02-20 19:27:03 UTC
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Post by MaWin
Normalerweise liegt unter dem Blech noch Teerpappe oder Folie, die im
Schutz des Bleches ewig hält. Wurde die vergessen ?
Gute Frage, das wissen wir nicht, da wir beide beim Bau nicht dabei
waren und der Erbauer seit 15 Jahren verstorben ist.
Werner Maier
2010-02-21 09:48:33 UTC
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Post by MaWin
Normalerweise liegt unter dem Blech noch Teerpappe oder Folie, die im
Schutz des Bleches ewig hält. Wurde die vergessen ?
Nein, bei Blechdächern sind keine Unterdachkonstruktionen ("Teerpappe")
erforderlich, da das Blech in der Fläche dicht ist. Unterdächer sind nur
bei Ziegeldeckungen o.ä. erforderlich, weil die Deckungen nicht dicht sind.

Bei Blechdächern sind aber - je nach Dachneigung - aufwendige
Verbindungskonstruktionen wie Doppelstehfalze, Doppelstehfalze mit
Dichbandeinlage oder z.B. rollgeschweißte Nähte zur Herstellung der
Dichtigkeit in den Stoßbereichen erforderlich.

W.
Mirko Keller
2010-02-20 18:51:29 UTC
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Jo,
Die Leckage ist weg, nachdem ich gestern das gesamte Flachdach penibel von
Eis und Schnee befreite.
Meine Überlegung ist nun, dass durch die aufliegende Schneelast durch die
Länge des nicht verlöteten Falzes Schmelzwasser durchdrückte, einen Weg
durch den Rauhspund fand und schließich in den Windfang tropfte.
Da hat sich wohl Schmelzwasser aufgestaut, das höher als die Falzung stieg.
Frage ist nun, wie ich im Frühjahr die Angelegenheit final abdichte.
Reicht es, wenn ich die offenen Blechkanten der Umbördelung mit flexibler
PU-Dichtmasse versiegele? Oder wäre durchgehendes Weichverlöten die
bessere Alternative? Oder sollte ich die hochstehenden Kanten plan
abschneiden und auf dem Zinkblech mit Polymerschweißbahn eine neue
wasserdichte Fläche aufbauen?
Das mit der neuen Fläche wäre meine Wahl. Allerdings sanft geneigt in Form
eines Pultdaches.
Es hängt von den Ziegeln ab, welche geringste Neigung möglich ist.
Voraussetzung ist, dass die Konstruktion trägt und Nachteil, dass die
vorhandene Haut beeinträchtigt wird.
HTH
Mirko
Axel Schäfer
2010-02-20 19:07:31 UTC
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Hallo,

wieviel Gefälle hat das Dach ?

Ich vermute eher, dass sich Feuchtigkeit(Kondenswasser) am Blech
gesammelt hat, die bisher gefroren war und nun aufgetaut ist und
runterläuft.
Ich habe eine Garage mit einer Eindeckung aus Trapezblechen, da lief,
als ich die Untersicht noch nicht verkleidet hatte und keine Dampfsperre
drunter hatte, nach dem Frost das Wasser auch runter.
Jetzt ist von unten eine Dampfsperre und die Anschlüsse sind so
gestaltet, dass die Trapeze hinterlüftet sind.
Die Garage ist zwar unbeheizt, aber bei jedem Öffnen der Tür zum
Wohnhaus und mit dem warmen Auto kommt warme Luft rein, die ohne
Dampfsperre an den kalten (mit Schnee bedeckten) Blechen kondensiert.

Mfg
Axel
Jo Warner
2010-02-20 19:25:04 UTC
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Post by Axel Schäfer
Hallo,
wieviel Gefälle hat das Dach ?
Flachdach, also gerade minimal so viel, dass Regenwasser irgendwie abfließt.
Post by Axel Schäfer
Ich vermute eher, dass sich Feuchtigkeit(Kondenswasser) am Blech
gesammelt hat, die bisher gefroren war und nun aufgetaut ist und
runterläuft.
War auch ein Ansatz von mir, aber im vorigen Winter mit wenig Schnee und
-15 Grad ist da nichts kondensiert.

Gruß Jo
Werner Maier
2010-02-21 10:07:53 UTC
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Post by Jo Warner
Dieses Zinkblech ist so verlegt, dass in Richtung der 4 m-Strecke
jeweils ca. 50 cm breite Blechstreifen liegen. Die Stöße zwischen zwei
Blechen sind so ausgeführt, dass die eine Längskante auf 3 cm Höhe 90
Grad aufgebogen ist, die Längskante des nächsten Bleches um die Kante
des anderen Bleches herumgebogen/umgebördelt ist. Diese offene
Blechkante des Falzes ist jedoch nicht verlötet, sondern auf ganze Länge
offen.
Wenn du die Schnittkante des Bleches siehst, dann wurden die Bahnen mit
einem Stehfalz verbunden. Der ist - je nach Dachneigung - nicht
ausreichend um die Dichtigkeit der Blecheindeckung zu gewährleisten.
Post by Jo Warner
Die Leckage ist weg, nachdem ich gestern das gesamte Flachdach penibel
von Eis und Schnee befreite.
Meine Überlegung ist nun, dass durch die aufliegende Schneelast durch
die Länge des nicht verlöteten Falzes Schmelzwasser durchdrückte, einen
Weg durch den Rauhspund fand und schließich in den Windfang tropfte.
Verlötung der Schnittkante wird wohl nicht dauerhaft dicht sein. Du
kannst versuchen, die Falze mit einer Flüssigabdichtung abzudichten oder
zu kannst es mit Reparaturbördeln versuchen.

W.

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