Discussion:
Holzfachwerk abdichten
(zu alt für eine Antwort)
Mark Ise
2012-06-11 07:41:41 UTC
Permalink
Hallo,

unser Wintergarten ist aus 120x120 Kanthölzern errichtet worden. Die
Kanthölzer stehen fast alle im rechten Winkel zueinander.
Die rechtwinkeligen Fächer sind dann mit Holzfenstern gefüllt und mit
Silikon abgedichtet worden.

Zwischen den Kanthölzern ist keine Abdichtung.
Auf der Wetterseite läuft nun immer Regen in die Ritzen und das setzt
dem Holz richtig zu.

Wie dichtet man das am Besten ab, sodass es möglichst dauerhaft hält und
halbwegs gescheit aussieht?

Schmiert man da am Besten 2 cm breit Silikon drüber, oder setzt man
besser noch eine Leiste drauf?
Oder gibt es vielleicht etwas, was flüssiger ist, was man in die Ritzen
laufen lassen oder spritzen kann, sodass die Zwischenräume großflächiger
gefüllt sind? Vielleicht wasserfestes Ponal?
--
Mark
S. H1
2012-06-11 09:38:26 UTC
Permalink
Post by Mark Ise
Zwischen den Kanthölzern ist keine Abdichtung.
Auf der Wetterseite läuft nun immer Regen in die Ritzen und das setzt
dem Holz richtig zu.
Verlängre das Dach so weit das das nicht mehr passiert


Grüße aus der Eifel
Steffen
--
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MaWin
2012-06-11 11:25:38 UTC
Permalink
Post by Mark Ise
Wie dichtet man das am Besten ab, sodass es möglichst dauerhaft hält und
halbwegs gescheit aussieht?
Man verwendet überhaupt kein Silikon in direktem Kontakt mit Holz.
Das muß als nicht fachgerecht angesehen werden. Das ist Pfusch.

Fachwerkhäuser hielten hunderte von Jahren, bevor es Silikon überhaupt
gab. Sie verwendeten etwas, was sich konstruktiver Holzschutz nannte.

Ich habe nur bedingt verstanden, wo das Problem liegt. Offenbar geht
es nicht um's Dach, sondern um die senkrechten Wände, und dort um
waagerechte Querbalken zwischen senkrechten Pfeilern.

Fachgerecht befindet sich nun im Pfeiler eine leicht tiefere Fläche
und mittig in ihre ein senkrechter Schlitz, in den der Quermalken
mit einer Feder (einen Zapfen) eingreift. Die Schnittkanten sind
auch noch leicht schräg angefertigt, damit Wasser immer nach aussen
läuft.

Dadurch läuft dort überhaupt kein Wasser durch und es ist winddicht.

Bei euch ist das offenbar ohne Kenntnisse über den Fachwerksbau gebaut
worden, obwohl das mit den heutigen Werkzeugen einfacher denn je gegangen
wäre, aber wie ?

Vorstellbar ist noch, daß die Fenster mit ihrem Holzrahmen etwas aus dem
Fachwerk nach aussen rausstehen und an der unteren Seite nicht eben sind,
sondern mit einer Nase vorne als Abtropfkante ausgestattet sind. Dann sind
nur die senkrechten Balken ein Einfalltor für Wasser, und die werden
fachgerecht mit einem Brett abgedeckt, welches breiter ist und dadurch
etwas auf den Holzfensterrahmen aufliegt. Damit ist dort auch alles
dicht und regengeschützt. Aber so ist es offenbar auch nicht gebaut.

Ein im Fachwerk tiefer eingebauter Holzfensterrahmen ist immer Pfusch und
kann nur mit einem Blechkragen versehen werden, damit Wasser von dieser
tiefer liegenden Ebene auf die Ebene vor der Wand geleitet wird. Leider
sind Blechrahmen wärmeleitend, also will man sie nicht zu tief stecken,
also braucht der Fensterrahmen eine Nut, und die wird er nicht haben.

Eine Lösung ohne Auseinanderbau fällt mir gerade nicht ein, mit einem
Bild würde man vielleicht sehen was als Lösung möglich ist.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
Ludger Averborg
2012-06-11 16:05:06 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Mark Ise
Wie dichtet man das am Besten ab, sodass es möglichst dauerhaft hält und
halbwegs gescheit aussieht?
Man verwendet überhaupt kein Silikon in direktem Kontakt mit Holz.
Das muß als nicht fachgerecht angesehen werden. Das ist Pfusch.
Ich habe 35 Jahre lang meine Acryl-Sanitärelemente (Badewanne, Dusche,
zwei Waschbecken) gegen eine Profilholzwand (Western red Cedar) mit
Silikon abgedichtet. Man muss das Holz vorher mit einem entsprechenden
Primer behandeln, dann hält das problemlos und ewig.

Ich würde den nicht fachgerechten Pfusch eher darin sehen, dass da
Regenwasser in das Konstruktionsholz reinfließt.

l.
Mark Ise
2012-06-12 08:10:35 UTC
Permalink
Post by Ludger Averborg
Post by Mark Ise
Wie dichtet man das am Besten ab, sodass es möglichst dauerhaft hält und
halbwegs gescheit aussieht?
Ich habe 35 Jahre lang meine Acryl-Sanitärelemente (Badewanne, Dusche,
zwei Waschbecken) gegen eine Profilholzwand (Western red Cedar) mit
Silikon abgedichtet. Man muss das Holz vorher mit einem entsprechenden
Primer behandeln, dann hält das problemlos und ewig.
Ich würde den nicht fachgerechten Pfusch eher darin sehen, dass da
Regenwasser in das Konstruktionsholz reinfließt.
Meinst du, dass das Wasser in das Holz selber eindringt, oder in die
Schlitze der Verbindungsstellen?

Würdest du diese Verbindungsstelle hier nachträglich mit Silikon abdichten?
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=43kjn58k.jpg
--
Mark
Ludger Averborg
2012-06-12 09:19:47 UTC
Permalink
Post by Mark Ise
Post by Ludger Averborg
Post by Mark Ise
Wie dichtet man das am Besten ab, sodass es möglichst dauerhaft hält und
halbwegs gescheit aussieht?
Ich habe 35 Jahre lang meine Acryl-Sanitärelemente (Badewanne, Dusche,
zwei Waschbecken) gegen eine Profilholzwand (Western red Cedar) mit
Silikon abgedichtet. Man muss das Holz vorher mit einem entsprechenden
Primer behandeln, dann hält das problemlos und ewig.
Ich würde den nicht fachgerechten Pfusch eher darin sehen, dass da
Regenwasser in das Konstruktionsholz reinfließt.
Meinst du, dass das Wasser in das Holz selber eindringt, oder in die
Schlitze der Verbindungsstellen?
Ins Holz dringt das Wasser nur ein, wenn es lange drauf steht. Wenn
das Wasser schnell abläuft, dann macht es dem Holz nichts aus, wenn es
mal nass wird.
Bei dir fehlt eine Neigung nach außen und unter den Fensterelementen
eine Ableitung (Fensterbrettchen mit Abtropfnase) nach außen.
(bei dem drüber liegenden Alu-Element kann man sehr schön sehen, wie
dort das Wasser vom Rahmenholz abgeleitet wird.
Post by Mark Ise
Würdest du diese Verbindungsstelle hier nachträglich mit Silikon abdichten?
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=43kjn58k.jpg
Ja, würde ich tun. Auf jeden Fall muss die Naht noch nach vorn gezogen
werden, denn da kann man sich wohl keine andere Abdichtung zum
Balkenstoß hin vorstellen.

Wenn man sich sehr langweilt und auch sonst nichts zu tun hat könnte
man sicher auch die gesamte Fuge unter den Fensterrahmen aufmachen und
dort einen abgewinkelten Blechstreifen reinschieben, der über den
Balken reicht (und der an den Seiten hochgekantet ist, damit nichts in
den Balkenstoß fließt).

l.
Jo Tin
2012-06-12 17:35:45 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Mark Ise
Würdest du diese Verbindungsstelle hier nachträglich mit Silikon
abdichten? http://www.bilderhoster.net/img.php?id=43kjn58k.jpg
Da ist auch die Silikonfuge am Fenster schadhaft. Die würde ich entfernen,
die Balken abschleifen, die Stoßfuge mit einem zusammengelegten
Schleifpapier nachschleifen.
Dann grundieren, (danach) die Stoßfuge wird normalerweise mit einem
sogenannten Hirnholzsiegel behandelt. Gibts zum streichen oder in einer
Kartusche wie Silikon. Dieser Siegel verschließt die Poren und verhindert
die Aufnahme von Wasser, er bleibt elastisch, kann/muss überstrichen werden
und kann auch an den Querstellen verwendet werden. Danach Endbeschichtung
aufbringen und die Silikonfugen neu anbringen.

Silikonfugen sind Wartungsfugen und müssen regelmäßig überprüft werden, ist
die Fuge schadhaft leidet das Holz stärker als wenn keine Silikonfuge
angebracht wäre, da die eingedrungene Feuchtigkeit schlechter abtrocknet. An
Hirnholz oder Stoßfugen hat es nichts verloren, da es da zu dünn aufgetragen
ist und die Holzbewegungen nicht aufnehmen kann.

Die Fuge Fenster-Balken könnte man mit einem Alusims (unten) oder Leisten
(seitlich u. oben) schonen.

MfG Jo
Mark Ise
2012-06-12 08:04:22 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Mark Ise
Wie dichtet man das am Besten ab, sodass es möglichst dauerhaft hält und
halbwegs gescheit aussieht?
Man verwendet überhaupt kein Silikon in direktem Kontakt mit Holz.
Das muß als nicht fachgerecht angesehen werden. Das ist Pfusch.
Fachwerkhäuser hielten hunderte von Jahren, bevor es Silikon überhaupt
gab. Sie verwendeten etwas, was sich konstruktiver Holzschutz nannte.
Ich habe nur bedingt verstanden, wo das Problem liegt. Offenbar geht
es nicht um's Dach, sondern um die senkrechten Wände, und dort um
waagerechte Querbalken zwischen senkrechten Pfeilern.
Vermutlich noch schlimmer. Hier liegen senkrechte Balkenstücke zwischen
waagerechten Balken.
Post by MaWin
Fachgerecht befindet sich nun im Pfeiler eine leicht tiefere Fläche
Meinst du eine Aussparung, die genau so groß ist, dass sie die Stirn des
Querbalkens aufnehmen kann?
Post by MaWin
und mittig in ihre ein senkrechter Schlitz, in den der Quermalken
mit einer Feder (einen Zapfen) eingreift. Die Schnittkanten sind
auch noch leicht schräg angefertigt, damit Wasser immer nach aussen
läuft.
An leichte schräge Verbindungsflächen hatte ich auch schon gedacht, aber
die Herstellung stelle ich mir recht aufwendig vor. So ist das hier
jedenfalls nicht gemacht.
Über Google habe ich auch keine Hinweise darauf gefunden, dass man das
so macht. Ich habe aber einige Konstruktionen gesehen, bei denen Wasser
in Verbindungsschlitze laufen kann.

Z.B. Loading Image...
Post by MaWin
Dadurch läuft dort überhaupt kein Wasser durch und es ist winddicht.
Bei euch ist das offenbar ohne Kenntnisse über den Fachwerksbau gebaut
worden, obwohl das mit den heutigen Werkzeugen einfacher denn je gegangen
wäre, aber wie ?
Vorstellbar ist noch, daß die Fenster mit ihrem Holzrahmen etwas aus dem
Fachwerk nach aussen rausstehen und an der unteren Seite nicht eben sind,
sondern mit einer Nase vorne als Abtropfkante ausgestattet sind. Dann sind
nur die senkrechten Balken ein Einfalltor für Wasser, und die werden
fachgerecht mit einem Brett abgedeckt, welches breiter ist und dadurch
etwas auf den Holzfensterrahmen aufliegt. Damit ist dort auch alles
dicht und regengeschützt. Aber so ist es offenbar auch nicht gebaut.
Ne, die Fenster liegen stattdessen leicht zurück versetzt in den
Holzfächern.
Wenn man die Fenster weiter nach vorne setzt, dann würde aber doch auch
Wasser von oben auf den Fensterrahmen laufen. Müsste man Fensterrahmen
nicht schräg einbauen, sodass die Oberseite im Fach versenkt wäre und
die Unterseite nach außen herausstehen müsste?
Dann könnte man allerdings seitlich kein Brett zur Abdeckung des
senkrechten Schlitzes anbringen.
Post by MaWin
Ein im Fachwerk tiefer eingebauter Holzfensterrahmen ist immer Pfusch und
kann nur mit einem Blechkragen versehen werden, damit Wasser von dieser
tiefer liegenden Ebene auf die Ebene vor der Wand geleitet wird. Leider
sind Blechrahmen wärmeleitend, also will man sie nicht zu tief stecken,
also braucht der Fensterrahmen eine Nut, und die wird er nicht haben.
Müsste dieser Metallrahmen zwischen Fachwerkbalken und Fensterrahmen
gesetzt werden? Wenn man so etwas nachträglich einbauen will, dann
müsste das Fenster ausgebaut werden und es muss genug Platz zwischen
Balken und Rahmen vorhanden sein, damit der Blechrahmen dazwischen
passt, richtig?
Post by MaWin
Eine Lösung ohne Auseinanderbau fällt mir gerade nicht ein, mit einem
Bild würde man vielleicht sehen was als Lösung möglich ist.
Hier wäre eine typische Stelle zu sehen:
Loading Image...

Die waagerechten Balken laufen durch und die senkrechten sind dazwischen
gestückelt. Die Stöße sind alle stumpf, also ohne Zapfen, Schräge, oder
sonstwas.
Die senkrechten Balken müssen nichts tragen.
Das Silikon, mit dem das linke Fenster abgedichtet ist, hat an der
rechten unteren Ecken einen rostbraunen Riss.
Das liegt daran, dass die Balken mit Metallwinkeln verbunden worden sind
und das Silikon über dem Metallwinkel nur extrem dünn bestrichen worden ist.


Im Moment ist es vermutlich so, dass der Regen am Fenster herunter bis
auf den Querbalken läuft. Da dieser keine Schräge nach außen hat, bleibt
das Wasser darauf teilweise stehen und fließt um das Ende der
Silikonnaht auch zwischen die Balken.
Ich vermute, dass ich den größten Teil des im Moment eindringenden
Wassers vermeiden könnte, wenn ich nur die Silikonfuge in der Ecke bis
zur äußeren Kante der Balken verlängern würde.
Aber bevor ich hier mit Silikon herum matsche, wollte ich hören, ob hier
jemand eine bessere Idee hat, die vielleicht sogar besser aussieht.
--
Mark
Martin Τrautmann
2012-06-12 08:46:09 UTC
Permalink
Post by Mark Ise
Post by MaWin
Ich habe nur bedingt verstanden, wo das Problem liegt. Offenbar geht
es nicht um's Dach, sondern um die senkrechten Wände, und dort um
waagerechte Querbalken zwischen senkrechten Pfeilern.
Vermutlich noch schlimmer. Hier liegen senkrechte Balkenstücke zwischen
waagerechten Balken.
Liegen?
Post by Mark Ise
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=43kjn58k.jpg
Die waagerechten Balken laufen durch und die senkrechten sind dazwischen
gestückelt. Die Stöße sind alle stumpf, also ohne Zapfen, Schräge, oder
sonstwas.
Ja, klingt für mich eigentlich auch ganz typisch und konstruktiv
sinnvoll.

Schönen Gruß
Martin
MaWin
2012-06-12 09:55:06 UTC
Permalink
Post by Mark Ise
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=43kjn58k.jpg
auf den Querbalken läuft. Da dieser keine Schräge nach außen hat
Eben das ist das Problem.

Fachwerkbalken sind nicht ohne Grund angeschrägt.

Das zeigt die Konstruktions-CAD-Skizze natürlich nicht.


Seitlich:


Rahmen |
|
_____ |
_____ \|
\
Balken\
|

und schon tropft das Wasser vom oberen Teil ab und läuft
NICHT in den Spalt.

Es gibt noch andere Konstruktionsweisen (eine Nut im
Rahmen die eine Abtropfkante bildet)

Rahmen |
|
_____-_|
_____
\
Balken\
|

oder Unterseite vom Rahmen schräg nach aussen, Oberseite
vom Balken schräg nach aussen, gern verwendet wenn der
senkrechte Balken wie bei dir auf dem waagerechten aufliegt.

Ein Blech wäre dünn, das passt zwischen Rahmen und Balken,
aber es muß hochgekantet in eine Nut gehen, und diese Nut
bekommt man nicht rein ohne das Fenster auszubauen und den
senkrechten Balken herauszunehmen.

Rahmen |
___ |
___ | __|
|_____
________ | Blech (Titanzink, Alu)
| |
Balken |

Die aktuelle Konstruktion ist einfach nur Pfusch, denn
Silikon löst sich unbeobachtet nach wenigen Jahren ab und
bildet eihen Spalt durch den das Wasser kapillar kriecht.

Fenster wieder ausbauen, waagerechten Balken oben anschrägen,
senkrechte Balken unten udn Fensterrahmen unten mit
Abtrophkante versehen, und wieder so zusammenbauen, daß das
Fenster in der äusseren Ebene sitzt. Damit senkrecht dicht wird,
wäre eine Stufe im Pfosten und Rahmen sinnvoll. Da du die
nicht mehr anbringen kannst, entweder ein Brett davor, oder
eine Nut mit einer Falz innendrin.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
Martin Τrautmann
2012-06-12 10:10:24 UTC
Permalink
Post by MaWin
Eben das ist das Problem.
Fachwerkbalken sind nicht ohne Grund angeschrägt.
Das zeigt die Konstruktions-CAD-Skizze natürlich nicht.
Rahmen |
|
_____ |
_____ \|
\
Balken\
|
und schon tropft das Wasser vom oberen Teil ab und läuft
NICHT in den Spalt.
Das wäre fachlich so sicher richtig. Ich habe aber schon manche
Fachwerkkonstruktion gesehen - und so war es dort NIE gemacht.

Wenn, dann wurde eher so gearbeitet (oder restauriert, weil diese
Post by MaWin
Rahmen |
|
_____/
_____
\
Balken\
|
Ich welcher Gegend Deutschlands wird so wie von dir beschrieben
gearbeitet?

Gerade am untersten Balken müsste das ja leicht erkennbar sein, auf dem
die anderen erst mal aufstehen müssen.

Schönen Gruß
Martin
Mark Ise
2012-06-14 10:31:41 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Mark Ise
http://www.bilderhoster.net/img.php?id=43kjn58k.jpg
auf den Querbalken läuft. Da dieser keine Schräge nach außen hat
Eben das ist das Problem.
Fachwerkbalken sind nicht ohne Grund angeschrägt.
Das zeigt die Konstruktions-CAD-Skizze natürlich nicht.
Rahmen |
|
_____ |
_____ \|
\
Balken\
|
und schon tropft das Wasser vom oberen Teil ab und läuft
NICHT in den Spalt.
Es gibt noch andere Konstruktionsweisen (eine Nut im
Rahmen die eine Abtropfkante bildet)
Rahmen |
|
_____-_|
_____
\
Balken\
|
Solche Abtropfkanten sind hier ja nicht vorhanden.
Könnte man als weniger gute, aber immerhin wesentlich bessere Variante
einfach ein zusätzliche Tropfkante anbringen?
Wenn man den Querbalken mit einem ordentlichen Wetterschutz versieht,
dann könnte man doch einfach eine schmale Aluleiste als Abtropfkante
davon schrauben oder kleben.
Das Wasser Würde vielleicht nicht komplett, aber zum größten Teil aus
den waagerechten Schlitzen ferngehalten werden.

Die Oberkante des waagerechten Balkens anzuschrägen und die Fenster
bündig zu setzen scheint aber das A und O zu sein.

Wie sollte die Phase einem 120mm x 120mm dicken Balken etwa aussehen?
45° und 2cm x 2cm?
Post by MaWin
Die aktuelle Konstruktion ist einfach nur Pfusch, denn
Silikon löst sich unbeobachtet nach wenigen Jahren ab und
bildet eihen Spalt durch den das Wasser kapillar kriecht.
Das kann ich mir auch vorstellen. Es hätte ja sein können, dass es
inzwischen Mittelchen gibt, die sich so mit dem Holz verbinden und
dauerelastisch bleiben, dass man das ganze doch mit einer Dichtmasse
dauerhaft bauen kann.
Duschtassen baut man mit Dichtbändern ein. So etwas könnte es ja auch
für Holz geben. Oder irgendein Kunstharz.
Post by MaWin
Fenster wieder ausbauen, waagerechten Balken oben anschrägen,
senkrechte Balken unten udn Fensterrahmen unten mit
Abtrophkante versehen, und wieder so zusammenbauen, daß das
Fenster in der äusseren Ebene sitzt.
Bis hierhin leuchtet mir das ein.
Post by MaWin
Damit senkrecht dicht wird,
wäre eine Stufe im Pfosten und Rahmen sinnvoll. Da du die
nicht mehr anbringen kannst, entweder ein Brett davor, oder
eine Nut mit einer Falz innendrin.
Wie da gehen soll, leuchtet mir dagegen nicht ein :)
Das obere Teil muss ja immer weiter vorstehen, als das direkt darunter
liegende Teil, oder aber man baut sich Z-förmige Bleche dazwischen.

Aber wie funktioniert das an den Seiten? Dort kann das doch in den Ecken
nicht funktionieren.
Und wenn man sich überschneidende Holzteile gegeneinander setzt, dann
entstehen doch auch wieder Schlitze, die über Kapillarwirkung Wasser ziehen.
--
Mark
MaWin
2012-06-14 13:03:17 UTC
Permalink
Post by Mark Ise
Wie sollte die Phase einem 120mm x 120mm dicken Balken etwa aussehen?
45° und 2cm x 2cm?
Ja, recht fachwerktypisch.
Post by Mark Ise
entweder ein Brett davor, oder eine Nut mit einer Falz innendrin.
Wie da gehen soll, leuchtet mir dagegen nicht ein :)
Das obere Teil muss ja immer weiter vorstehen, als das direkt darunter
liegende Teil, oder aber man baut sich Z-förmige Bleche dazwischen.
Ja. Das Brett geht von ganz oben bis ganz unten.
Oder wie Dachpfannen jede liegt über der anderen, leicht schräg.
Ganze Fachwerkhäuser wurde oben breiter als unten gebaut, damit
Wasser besser abtropfen kann (und Grundstücksfläche gewonnen wird).
Post by Mark Ise
Und wenn man sich überschneidende Holzteile gegeneinander setzt, dann
entstehen doch auch wieder Schlitze, die über Kapillarwirkung Wasser ziehen.
Daher dürfen die Bretter gar nicht press aufliegen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
Schorsch Mildenberger
2012-06-14 13:39:19 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Mark Ise
Wie sollte die Phase einem 120mm x 120mm dicken Balken etwa aussehen?
45° und 2cm x 2cm?
Ja, recht fachwerktypisch.
Post by Mark Ise
entweder ein Brett davor, oder eine Nut mit einer Falz innendrin.
Wie da gehen soll, leuchtet mir dagegen nicht ein :)
Das obere Teil muss ja immer weiter vorstehen, als das direkt darunter
liegende Teil, oder aber man baut sich Z-förmige Bleche dazwischen.
Ja. Das Brett geht von ganz oben bis ganz unten.
Oder wie Dachpfannen jede liegt über der anderen, leicht schräg.
Ganze Fachwerkhäuser wurde oben breiter als unten gebaut, damit
Wasser besser abtropfen kann (und Grundstücksfläche gewonnen wird).
schon viele Theorien habe ich dazu gehört, aber die mit dem Wasser ist
neu (und die mit der Grundstücksfläche auch ... irgendwie).

Am besten gefällt mir die Variante, dass durch den Überstand das Gewicht
der Wand des nächsten Geschosses die Enden nach unten drückt und so die
Fußbodenbalken eine Vorspannung kriegen. Unter Last werden sie dann eher
eben als durchhängend.

Gruß
Schorsch
Siegfried Schmidt
2012-06-14 15:46:48 UTC
Permalink
Post by Schorsch Mildenberger
Am besten gefällt mir die Variante, dass durch den Überstand das Gewicht
der Wand des nächsten Geschosses die Enden nach unten drückt und so die
Fußbodenbalken eine Vorspannung kriegen. Unter Last werden sie dann eher
eben als durchhängend.
Dann würden die Auskragung aber nur Giebel- oder Traufseitig einen Sinn
ergeben, nämlich da wo der Kopf der Balken herausragt.

Tatsächlich können Obergeschossen aber nach allen Seiten auskragen. Was
eine Reihe von Stichbalken erfordert, welche nach obiger Theorie aber
keinen Vorteil bieten würden.

Siegfried
Schorsch Mildenberger
2012-06-17 18:42:44 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Post by Schorsch Mildenberger
Am besten gefällt mir die Variante, dass durch den Überstand das Gewicht
der Wand des nächsten Geschosses die Enden nach unten drückt und so die
Fußbodenbalken eine Vorspannung kriegen. Unter Last werden sie dann eher
eben als durchhängend.
Dann würden die Auskragung aber nur Giebel- oder Traufseitig einen Sinn
ergeben, nämlich da wo der Kopf der Balken herausragt.
Gibt es noch mehr Seiten als Giebel- oder Traufseite?
Post by Siegfried Schmidt
Tatsächlich können Obergeschossen aber nach allen Seiten auskragen. Was
eine Reihe von Stichbalken erfordert, welche nach obiger Theorie aber
keinen Vorteil bieten würden.
Hier http://www.zimmerei-wohlgemuth.de/pdf/pdf_40.pdf wird sowohl ein
Gewinn an Stabilität als auch der Witterungsschutz genannt (letzterer
als Nebeneffekt).

Ähnliche hier:
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/staedte/kl2/kinzigtal/schiltach/fachwerk/decke.htm

Na ja, wir müssen ja keine Fachwerkhäuser bauen. Drum reicht es ja wohl,
wenn wir es in etwa wissen.

Gruß
Schorsch
Siegfried Schmidt
2012-06-17 22:22:36 UTC
Permalink
Post by Schorsch Mildenberger
Post by Siegfried Schmidt
Dann würden die Auskragung aber nur Giebel- oder Traufseitig einen
Sinn ergeben, nämlich da wo der Kopf der Balken herausragt.
Gibt es noch mehr Seiten als Giebel- oder Traufseite?
"oder" == XOR, weil siehe unten.
Post by Schorsch Mildenberger
Hier http://www.zimmerei-wohlgemuth.de/pdf/pdf_40.pdf wird sowohl ein
Gewinn an Stabilität als auch der Witterungsschutz genannt (letzterer
als Nebeneffekt).
Stabilität. Gleichzeitig Raumgewinn und Bewitterungsschutz steht da.
Post by Schorsch Mildenberger
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/staedte/kl2/kinzigtal/
schiltach/fachwerk/decke.htm
Balken werden mit der Rähm verkämmt. Ausserdem Biegeentlastung. ok.

Da die Bankenlage einer Decke aber gewöhnlich quer zum First verläuft macht
das Verkämmen nur traufseitig Sinn. Die kurzen Balkenabschnitte im Giebel
können nichts zusammenhalten und haben auch keine Biegebelastung die
entlastet werden müsste. Wie im Bild aber unschwer erkennbar, ist die
Auskragung aber auch auf der Giebelseite.
Post by Schorsch Mildenberger
Na ja, wir müssen ja keine Fachwerkhäuser bauen. Drum reicht es ja
wohl, wenn wir es in etwa wissen.
Man könnte es ja auch etwas genauer wissen wollen ohne deswegen gleich ein
Haus bauen zu müssen.


Siegfried
Schorsch Mildenberger
2012-06-18 08:45:16 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Post by Schorsch Mildenberger
Post by Siegfried Schmidt
Dann würden die Auskragung aber nur Giebel- oder Traufseitig einen
Sinn ergeben, nämlich da wo der Kopf der Balken herausragt.
Gibt es noch mehr Seiten als Giebel- oder Traufseite?
"oder" == XOR, weil siehe unten.
Ja dann.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Schorsch Mildenberger
Hier http://www.zimmerei-wohlgemuth.de/pdf/pdf_40.pdf wird sowohl ein
Gewinn an Stabilität als auch der Witterungsschutz genannt (letzterer
als Nebeneffekt).
Stabilität. Gleichzeitig Raumgewinn und Bewitterungsschutz steht da.
Post by Schorsch Mildenberger
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/staedte/kl2/kinzigtal/
schiltach/fachwerk/decke.htm
Balken werden mit der Rähm verkämmt. Ausserdem Biegeentlastung. ok.
Da die Bankenlage einer Decke aber gewöhnlich quer zum First verläuft macht
das Verkämmen nur traufseitig Sinn. Die kurzen Balkenabschnitte im Giebel
können nichts zusammenhalten und haben auch keine Biegebelastung die
entlastet werden müsste. Wie im Bild aber unschwer erkennbar, ist die
Auskragung aber auch auf der Giebelseite.
hmm, so wie der Rähm aufgesetzt ist, muss doch so oder so eine
Zwischenlage rein, damit es mit dem Abstand der zwei Balkenlagen überall
gleich ist.
Und wenn man schon Balken reinmacht, dann kann man sie auch rausziehen.
Da mag dann Witterungsschutz und Raumgewinn im Vordergrund stehen.
Post by Siegfried Schmidt
Post by Schorsch Mildenberger
Na ja, wir müssen ja keine Fachwerkhäuser bauen. Drum reicht es ja
wohl, wenn wir es in etwa wissen.
Man könnte es ja auch etwas genauer wissen wollen ohne deswegen gleich ein
Haus bauen zu müssen.
Auch wieder richtig.

Gruß
Schorsch

S. H1
2012-06-14 13:58:51 UTC
Permalink
Post by MaWin
Ganze Fachwerkhäuser wurde oben breiter als unten gebaut, damit
Wasser besser abtropfen kann (und Grundstücksfläche gewonnen wird).
...schon mal!
aber bei dir hört sich das so generalisiert an!
ich wohne hier in ener Fachwerkgegend und selber in einem solchen Haus!
Wäre mit aufgefallen wenn das stimmen würde.

der Regenschutzt ist einfacher: das Dach weiter vorziehen bei der
Wetterseite 8kostruktiver Bautenschutz oder die Wetterseite mit Holz
verkleiden, egal ob senkrechte Bretter oder waagerechte (dann
dachziegelartig) (beides bei unserem Haus



Grüße aus der Eifel
Steffen
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