Matthias Hanft
2006-11-14 13:49:08 UTC
Hallo,
wir haben hier einen Viessmann Vitodens 200 Brenner mit EIB-
Anbindung (Vitocom 200). Brenner, Leitungsnetz, Heizkörper
und Fußbodenheizungen hat ein (in EIB-Dingen unerfahrener)
Heizungsfachbetrieb installiert; EIB-Programmierung (auch
Reglerprogrammierung in den einzelnen Räumen etc.) habe ich
selber gemacht.
Das funktioniert auch alles soweit sehr gut, nachdem ich im
Laufe der bisherigen vier Jahre vorsichtig an einigen Regel-
und Heizkurvenparametern geschraubt habe, aber es gibt ein
dauerndes Ärgernis (nur im Winter :-) ), das ich jetzt end-
lich gerne einmal beseitigt hätte:
Und zwar befindet sich im Brennergehäuse eine Pumpe (Heiz-
kreis A, Heizkörper), und dann nochmal eine hinter dem
Mischer (Heizkreis B, Fußbodenheizung). Die merken offen-
sichtlich automatisch, daß sie kein heißes Wasser mehr
loswerden, wenn alle Heizkreisventile ein paar Meter
weiter geschlossen sind (weil die Regler 0% Stellgröße
senden, z.B. nachts, oder wenn die Sonne reinknallt etc.),
und schalten sich dann selbsttätig ab. So weit, so gut.
Im Winter meint's die Heizung aber zu gut: Wenn die Außen-
temperatur unter ca. +8°C sinkt, wird diese automatische
Abschaltung übersteuert (d.h. beide Pumpen laufen _ständig_),
damit der Heizkreislauf nicht einfriert.
Das ist zwar sehr nett von der Heizung, daß sie sich um
sowas sorgt, aber ich halte das in unserem speziellen Fall
für ziemlichen Schwachsinn:
a) wie sollte der Heizkreislauf einfrieren, wenn alle dazu-
gehörigen Rohre nur in Innenwänden und im Estrich ver-
laufen? Dazu müßte es ja _im_ Haus unter 0°C haben, und
_dann_ würden ja die Regler wieder aufmachen, so daß die
Pumpen das Wasser auch wegkriegen und sich eh wieder ein-
schalten würden;
b) wo wollen die Pumpen das Heizwasser denn überhaupt hin-
pumpen, wenn ein paar Meter weiter eh alle Ventile aller
Heizkreise geschlossen sind? Da machen die Pumpen, naiv
gesagt, doch eh grad mal nur ein bißchen Wellen bis zu
den Ventilen ein paar Meter weiter, und dann ist sowieso
Sense;
c) der Zirkus mit den Dauerlaufpumpen kostet nachgewiesener-
maßen ca. 200 kWh extra Strom pro Monat.
Ich würde das also - falls mir hier niemand einen tieferen
Sinn darin erklärt - gerne wegkriegen.
IIRC ist die "Grenztemperatur" in einer Codieradresse der
Comfortrol eingestellt, aber in der "User-Anleitung" leider
nicht dokumentiert. Der Wert 8 steht in den Codieradressen
089 und 0C2 (Doku: "nicht verstellen") - ist da einer davon
der mit der o.a. Grenztemperatur? Den würde ich dann zumin-
dest mal auf 1 oder 2°C runterstellen.
Wobei das ja eigentlich nur eine Notlösung ist. Aus der EIB-
Steuerung hätte ich eigentlich die Information vorliegen,
ob gepumpt werden soll (mindestens ein Ventil ist >%5 offen)
oder nicht (alle Ventile sind <5% offen; bzw. kann man auch
mit Hysterese einstellen, z.B. <5%/>15% oder so). Diese Infor-
mation kann ich (im Gegensatz zum Tagsollwert, der die Vor-
lauftemperatur steuert) aber nicht per EIB in die Vitocom
einspeisen, weil es dafür dort keinen Datenpunkt gibt. (Das
ist doch IMHO eh schon eine grundsätzliche Fehlkonstruktion
des Gesamtkonzepts, oder?)
Jetzt gibts ja die Signale "externe Anforderung" (Codier-
adresse 0C5) oder besser noch "externes Sperren" (Codier-
adresse 0A8). Ich erwäge nun, an dieses "externe Sperr-
signal" (wenn ich den Anschluß denn finde) ein EIB-Relais
anzuschließen, das den Kontakt herstellt, wenn nicht
gepumpt werden muß, und die Codieradresse 0A8:001 einzu-
stellen (beide Pumpen aus, wenn Signal anliegt). Oder
lieber doch an "externe Anforderung" und 0C5:006 (dann
kann trotz der Pumpensperre noch Trinkwasser erwärmt
werden).
Weiß hier jemand, ob das so funktionieren würde? Oder hat
eine alternative Lösung parat? (Per EIB-Relais könnte ich
natürlich auch einfach den "Gesamtstrom" zur Heizung ab-
schalten, wenn alle Regler auf <5% sind. Aber so brutal
wollte ich dann doch nicht gleich vorgehen :-) .)
Danke & Gruß Matthias.
PS: Antworten der Form "überlaß das Deinem Heizungsfach-
betrieb" akzeptiere ich nur, wenn mir gleichzeitig
ein örtlicher Heizungsfachbetrieb genannt wird, der
mir die o.a. Fragen nachweislich kompetent beant-
worten kann. Der, der das Zeug hier eingebaut hat
(und noch ein, zwei andere, die ich gefragt habe),
kann das nämlich nicht (Aussagen: "das gehört so",
"das haben wir schon immer so gemacht", "das muß
so sein", "mit Ihrem elektronischen Zeug da kenne
ich mich nicht aus" und derlei mehr).
wir haben hier einen Viessmann Vitodens 200 Brenner mit EIB-
Anbindung (Vitocom 200). Brenner, Leitungsnetz, Heizkörper
und Fußbodenheizungen hat ein (in EIB-Dingen unerfahrener)
Heizungsfachbetrieb installiert; EIB-Programmierung (auch
Reglerprogrammierung in den einzelnen Räumen etc.) habe ich
selber gemacht.
Das funktioniert auch alles soweit sehr gut, nachdem ich im
Laufe der bisherigen vier Jahre vorsichtig an einigen Regel-
und Heizkurvenparametern geschraubt habe, aber es gibt ein
dauerndes Ärgernis (nur im Winter :-) ), das ich jetzt end-
lich gerne einmal beseitigt hätte:
Und zwar befindet sich im Brennergehäuse eine Pumpe (Heiz-
kreis A, Heizkörper), und dann nochmal eine hinter dem
Mischer (Heizkreis B, Fußbodenheizung). Die merken offen-
sichtlich automatisch, daß sie kein heißes Wasser mehr
loswerden, wenn alle Heizkreisventile ein paar Meter
weiter geschlossen sind (weil die Regler 0% Stellgröße
senden, z.B. nachts, oder wenn die Sonne reinknallt etc.),
und schalten sich dann selbsttätig ab. So weit, so gut.
Im Winter meint's die Heizung aber zu gut: Wenn die Außen-
temperatur unter ca. +8°C sinkt, wird diese automatische
Abschaltung übersteuert (d.h. beide Pumpen laufen _ständig_),
damit der Heizkreislauf nicht einfriert.
Das ist zwar sehr nett von der Heizung, daß sie sich um
sowas sorgt, aber ich halte das in unserem speziellen Fall
für ziemlichen Schwachsinn:
a) wie sollte der Heizkreislauf einfrieren, wenn alle dazu-
gehörigen Rohre nur in Innenwänden und im Estrich ver-
laufen? Dazu müßte es ja _im_ Haus unter 0°C haben, und
_dann_ würden ja die Regler wieder aufmachen, so daß die
Pumpen das Wasser auch wegkriegen und sich eh wieder ein-
schalten würden;
b) wo wollen die Pumpen das Heizwasser denn überhaupt hin-
pumpen, wenn ein paar Meter weiter eh alle Ventile aller
Heizkreise geschlossen sind? Da machen die Pumpen, naiv
gesagt, doch eh grad mal nur ein bißchen Wellen bis zu
den Ventilen ein paar Meter weiter, und dann ist sowieso
Sense;
c) der Zirkus mit den Dauerlaufpumpen kostet nachgewiesener-
maßen ca. 200 kWh extra Strom pro Monat.
Ich würde das also - falls mir hier niemand einen tieferen
Sinn darin erklärt - gerne wegkriegen.
IIRC ist die "Grenztemperatur" in einer Codieradresse der
Comfortrol eingestellt, aber in der "User-Anleitung" leider
nicht dokumentiert. Der Wert 8 steht in den Codieradressen
089 und 0C2 (Doku: "nicht verstellen") - ist da einer davon
der mit der o.a. Grenztemperatur? Den würde ich dann zumin-
dest mal auf 1 oder 2°C runterstellen.
Wobei das ja eigentlich nur eine Notlösung ist. Aus der EIB-
Steuerung hätte ich eigentlich die Information vorliegen,
ob gepumpt werden soll (mindestens ein Ventil ist >%5 offen)
oder nicht (alle Ventile sind <5% offen; bzw. kann man auch
mit Hysterese einstellen, z.B. <5%/>15% oder so). Diese Infor-
mation kann ich (im Gegensatz zum Tagsollwert, der die Vor-
lauftemperatur steuert) aber nicht per EIB in die Vitocom
einspeisen, weil es dafür dort keinen Datenpunkt gibt. (Das
ist doch IMHO eh schon eine grundsätzliche Fehlkonstruktion
des Gesamtkonzepts, oder?)
Jetzt gibts ja die Signale "externe Anforderung" (Codier-
adresse 0C5) oder besser noch "externes Sperren" (Codier-
adresse 0A8). Ich erwäge nun, an dieses "externe Sperr-
signal" (wenn ich den Anschluß denn finde) ein EIB-Relais
anzuschließen, das den Kontakt herstellt, wenn nicht
gepumpt werden muß, und die Codieradresse 0A8:001 einzu-
stellen (beide Pumpen aus, wenn Signal anliegt). Oder
lieber doch an "externe Anforderung" und 0C5:006 (dann
kann trotz der Pumpensperre noch Trinkwasser erwärmt
werden).
Weiß hier jemand, ob das so funktionieren würde? Oder hat
eine alternative Lösung parat? (Per EIB-Relais könnte ich
natürlich auch einfach den "Gesamtstrom" zur Heizung ab-
schalten, wenn alle Regler auf <5% sind. Aber so brutal
wollte ich dann doch nicht gleich vorgehen :-) .)
Danke & Gruß Matthias.
PS: Antworten der Form "überlaß das Deinem Heizungsfach-
betrieb" akzeptiere ich nur, wenn mir gleichzeitig
ein örtlicher Heizungsfachbetrieb genannt wird, der
mir die o.a. Fragen nachweislich kompetent beant-
worten kann. Der, der das Zeug hier eingebaut hat
(und noch ein, zwei andere, die ich gefragt habe),
kann das nämlich nicht (Aussagen: "das gehört so",
"das haben wir schon immer so gemacht", "das muß
so sein", "mit Ihrem elektronischen Zeug da kenne
ich mich nicht aus" und derlei mehr).