Discussion:
Bodenplatte, so OK?
(zu alt für eine Antwort)
trainer987
2007-12-30 21:32:54 UTC
Permalink
Hallo,

ich gerade dabei in meinem Keller eine neue Bodenplatte zu planen.
Das ganze ist statisch nicht belastet, so dass ich eigentlich freie
Hand habe doch plagen mich ein paar böse Gedanken ob das alles so
richtig ist.

Also die Platte soll so aussehen.



Lehmboden
Sauberkeitsschicht aus Magerbeton (5 cm)
Dämmung aus Styrodur (10 cm)
PE Folie (0,2 cm)
Beton mit Bewehrungsstahl um Risse zu verhindern/minimieren (8 cm)
Bitumenbahn überlappend verlegt (Überlappung 10cm)
Estrich (3 cm)


Würde mich freuen ein paar Gedanken und Anregungen zu der Konstruktion
zu hören.
MartinKobil
2007-12-31 11:51:41 UTC
Permalink
Post by trainer987
Lehmboden
Sauberkeitsschicht aus Magerbeton (5 cm)
Dämmung aus Styrodur (10 cm)
PE Folie (0,2 cm)
Beton mit Bewehrungsstahl um Risse zu verhindern/minimieren (8 cm)
Bitumenbahn überlappend verlegt (Überlappung 10cm)
Estrich (3 cm)
Also die Kellerwände stehen auf Streifenfundamenten und du möchtest
zwischen den Kellerwänden jetzt eine Bodenplatte einbauen, oder?

Ich bin jetzt nicht der Fachmann, aber 3 cm (Zement-) Estrich
funktioniert IMHO nicht, das dürfte so bei minimal 4 - 5 cm beginnen.

Dann frage ich mich, wie man die Bitumenbahn in diesem Fall an die
Wand anschließt. Wenn die Wände auf der Bodenplatte stehen, würde man
die Bitumenbahn an der Wand noch ein Stück hochklappen. In diesem Fall
dürfte das vermutlich nicht so gut funktionieren, da sich die
Bodenplatte noch etwas senken könnte und damit die Verbindung
abreisst.

Allgemein frage ich mich, ob nicht zuerst Sauberkeitsschicht/
Betonplatte/Bitumenbahn und dann PS (Styropor anstatt Styrodur) PE-
Folie und Estrich einfacher/preiswerter wären?
Wolfgang Thiessen
2007-12-31 13:52:03 UTC
Permalink
trainer987 schrieb:

'n komischen Namen hast Du ...
Post by trainer987
ich gerade dabei in meinem Keller eine neue Bodenplatte zu planen.
Das ganze ist statisch nicht belastet, so dass ich eigentlich freie
Hand habe doch plagen mich ein paar böse Gedanken ob das alles so
richtig ist.
Also die Platte soll so aussehen.
Lehmboden
Sauberkeitsschicht aus Magerbeton (5 cm)
Dämmung aus Styrodur (10 cm)
PE Folie (0,2 cm)
Beton mit Bewehrungsstahl um Risse zu verhindern/minimieren (8 cm)
Bitumenbahn überlappend verlegt (Überlappung 10cm)
Estrich (3 cm)
- Sauberkeitsschicht (und dann durch alle weiteren Schichten bis zur
Abdichtung): Trennstreifen zu den Kellerwänden vorsehen

- Dämmung: Styrodur - teuer, hier und in dieser Stärke nur sinnvoll,
wenn Kellerwand aussenseitig bereits kräftig gedämmt ist und der Keller
dauerhaft beheizt werden soll, sonst empfiehlt sich eher eine innen- und
im Trocknen liegende Dämmung aus Styropor

- PE-Folie ist bei sauberer Verlegung der Styrodurplatten mit Stufenfalz
m.E. nicht notwendig, so dick schon garnicht. Die soll ja nur
übermäßiges Ausbluten des Betons verhindern. Da tut aber auch das Styrodur.

- Der Beton: liegt im Wasser. Die erforderliche Mindestdeckung für den
Korrosionsschutz der Bewehrung könnte unterschritten sein. In jedem Fall
muss die Bewehrung auf Abstandshaltern eingebaut werden.

- Bitumenabdichtung: Für beweglichen Anschluss an die aufgehende Wand
sorgen und Abdichtung durchgehend an allen Wänden ein Stück hochführen.

- Estrich: Die von Dir vorgesehenen 3 cm sind nach aktueller
Estrich-Norm nur bei einem Verbundestrich ausreichend, Du hast aber eher
einen Estrich auf Trennlage geplant. Schwimmende Zementestriche haben
eine Mindeststärke von 4 cm. Das sollte auch bei Dir ausreichen.


Wolfgang
Michael Mathias Wittmer
2008-01-01 09:41:38 UTC
Permalink
Hallo Wolfgang!
Post by Wolfgang Thiessen
- Bitumenabdichtung: Für beweglichen Anschluss an die aufgehende Wand
sorgen und Abdichtung durchgehend an allen Wänden ein Stück hochführen.
Entschuldige, daß ich mich einklinke, aber ich habe dazu eine Frage:

Wie funktioniert das mit dem "beweglichen Anschluss an die aufgehende
Wand" denn? Ich habe die BitumenAbdichtung "einfach" hochlaufen
lassen...was mir nicht ganz richtig erschien.

mfG Michael Wittmer
trainer987
2008-01-02 20:38:49 UTC
Permalink
Der Keller wird ebenfalls aussenseitig gedämmt und soll beheizt
werden. Gibt es eine günstigere Lösung als Styrodur mit der man das
Feuchteproblen umgeht? Ich denke hier an andere Dämmungen die
Aussenliegen.
Das mit dem beweglichen Anschluss an die Wand würde mich auch sehr
interessieren. Wie bringt man eine Bitumenbahn am besten auf?
Und den Estrich mind. 4 cm dick? Das krieg ich hin.

Gruß

trainer987
Wolfgang Thiessen
2008-01-02 21:19:50 UTC
Permalink
Post by trainer987
Der Keller wird ebenfalls aussenseitig gedämmt und soll beheizt
werden. Gibt es eine günstigere Lösung als Styrodur mit der man das
Feuchteproblen umgeht? Ich denke hier an andere Dämmungen die
Aussenliegen.
Nein, nur teurere (Schaumglas), oder aber Innendämmung mit den bekannten
Nachteilen.
Post by trainer987
Das mit dem beweglichen Anschluss an die Wand würde mich auch sehr
interessieren. Wie bringt man eine Bitumenbahn am besten auf?
... eben prinzipiell beschrieben. Ich würde mir für eine Abdichtung die
Gewährleistung einer Firma sichern, sonst bin ich selbst schuld, wenn
das Wasser 'reinkommt.

Apropos, hast Du ein Bodengutachten, welchem Du entnehmen kannst, wie
"nass" der anstehende Lehm tatsächlich ist? Wegen seiner
Undurchlässigkeit führt Lehmboden oft Schichtenwasser und macht so eine
Abdichtung gegen zeitweise aufstauendes Wasser erforderlich. Diese
Abdichtung erfordert dann einen erheblich größeren technischen Aufwand
als die beschriebene Simpelmethode. In dem Fall würde ich das
Verspringen der Dichtungsebene von Außen nach Innen unbedingt vermeiden.
Post by trainer987
Und den Estrich mind. 4 cm dick? Das krieg ich hin.
Schön!


Wolfgang
trainer987
2008-01-02 23:26:26 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Thiessen
Post by trainer987
Der Keller wird ebenfalls aussenseitig gedämmt und soll beheizt
werden. Gibt es eine günstigere Lösung als Styrodur mit der man das
Feuchteproblen umgeht? Ich denke hier an andere Dämmungen die
Aussenliegen.
Nein, nur teurere (Schaumglas), oder aber Innendämmung mit den bekannten
Nachteilen.
Post by trainer987
Das mit dem beweglichen Anschluss an die Wand würde mich auch sehr
interessieren. Wie bringt man eine Bitumenbahn am besten auf?
... eben prinzipiell beschrieben. Ich würde mir für eine Abdichtung die
Gewährleistung einer Firma sichern, sonst bin ich selbst schuld, wenn
das Wasser 'reinkommt.
Apropos, hast Du ein Bodengutachten, welchem Du entnehmen kannst, wie
"nass" der anstehende Lehm tatsächlich ist? Wegen seiner
Undurchlässigkeit führt Lehmboden oft Schichtenwasser und macht so eine
Abdichtung gegen zeitweise aufstauendes Wasser erforderlich. Diese
Abdichtung erfordert dann einen erheblich größeren technischen Aufwand
als die beschriebene Simpelmethode. In dem Fall würde ich das
Verspringen der Dichtungsebene von Außen nach Innen unbedingt vermeiden.
Post by trainer987
Und den Estrich mind. 4 cm dick? Das krieg ich hin.
Schön!
Wolfgang
wie würde denn die methode aussehen. ein entsprechendes gutachten habe
ich nämlich leider nicht und bei den wänden kann man ja den lastfall
durch entsprechende bauliche änderungen anpassen
Wolfgang Thiessen
2008-01-03 01:28:19 UTC
Permalink
..
Post by trainer987
Post by Wolfgang Thiessen
Apropos, hast Du ein Bodengutachten, welchem Du entnehmen kannst, wie
"nass" der anstehende Lehm tatsächlich ist? Wegen seiner
Undurchlässigkeit führt Lehmboden oft Schichtenwasser und macht so eine
Abdichtung gegen zeitweise aufstauendes Wasser erforderlich. Diese
Abdichtung erfordert dann einen erheblich größeren technischen Aufwand
als die beschriebene Simpelmethode. In dem Fall würde ich das
Verspringen der Dichtungsebene von Außen nach Innen unbedingt vermeiden.
wie würde denn die methode aussehen. ein entsprechendes gutachten habe
ich nämlich leider nicht und bei den wänden kann man ja den lastfall
durch entsprechende bauliche änderungen anpassen
Welche Methode?

Am Bodengutachten wird immer gerne gespart. Ohne Kenntnisse der
hydrologischen Gegebenheiten (Grundwasserstand, Versickerungsfähigkeit)
ist aber keine verbindliche Aussage über die nach DIN 18195
erforderliche Bauwerksabdichtung möglich - und den auch im Zweifelsfall
sicheren Maximalschutz willst Du natürlich auch nicht bauen bzw.
bezahlen, schon klar.

Du solltest zweifach fachkundigen Rat einholen:

1. Bodengutachten, vielleicht gibt es ja eines für ein
Nachbargrundstück, das Du einsehen kannst, das gäbe zumindest einen
Anhaltspunkt.

2. Die Konstruktion (vermutlich handelt es sich um eine Sanierung)
danach mit einem darin erfahrenen Bauingenieur / Architekten /
Bauphysiker durchgehen.


Wolfgang

Wolfgang Thiessen
2008-01-02 21:11:32 UTC
Permalink
Post by Michael Mathias Wittmer
Post by Wolfgang Thiessen
- Bitumenabdichtung: Für beweglichen Anschluss an die aufgehende Wand
sorgen und Abdichtung durchgehend an allen Wänden ein Stück hochführen.
Wie funktioniert das mit dem "beweglichen Anschluss an die aufgehende
Wand" denn? Ich habe die BitumenAbdichtung "einfach" hochlaufen
lassen...was mir nicht ganz richtig erschien.
Die Fachregeln der Dachdecker (Flachdachabdichter) kenne ich nicht
auswendig, aber im Prinzip geht es darum, eine "Delle" / "Wulst" egal,
jedenfalls Materialreserve einzubauen, die bei Setzungen der Bodenplatte
soviel nachgeben kann, dass sie noch nicht reißt. Es gibt entsprechend
profilierte Rollenware, die man an einer Längsseite dicht an der Wand
befestigt und auf die auf der anderen Längsseite wiederum mit dem
Dichtmaterial angearbeitet wird. Dabei ist die dauerhafte chemische
Verträglichkeit der Materialien zu beachten - und ein zusätzlicher
mechanischer Schutz gegen äußere Beschädigungen.

Wolfgang
Loading...