Discussion:
Drehmomentschlüssel zweckentfremden zum lockeren von Gammelschrauben?
(zu alt für eine Antwort)
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 13:25:34 UTC
Permalink
Hallo,

mich würde interessieren, ob man einen Drehmomentschlüssel weit überhalb
seiner Auslösekraft einsetzen darf, um z.B. festsitzende Schrauben einer
Autofelge zu lösen?! Sind solche Drehmomentschlüssel für sowas ausgelegt,
oder besteht die Gefahr, dass die geeichte Mechanik dabei Schaden nimmt?

Hintergrund ist der, dass mein Drehmomentschlüssel der Schlüssel mit dem
längsten Hebel ist. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen
zweckentfremde, um mit brachialer Gewalt festgegammelten Schrauben auf die
Pelle zu rücken!

Über Klärung würde ich mich sehr freuen!
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Josef Moellers
2008-02-28 13:47:29 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Hallo,
mich würde interessieren, ob man einen Drehmomentschlüssel weit überhalb
seiner Auslösekraft einsetzen darf, um z.B. festsitzende Schrauben einer
Autofelge zu lösen?! Sind solche Drehmomentschlüssel für sowas ausgelegt,
oder besteht die Gefahr, dass die geeichte Mechanik dabei Schaden nimmt?
Hintergrund ist der, dass mein Drehmomentschlüssel der Schlüssel mit dem
längsten Hebel ist. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen
zweckentfremde, um mit brachialer Gewalt festgegammelten Schrauben auf die
Pelle zu rücken!
Über Klärung würde ich mich sehr freuen!
Würd' ich aus anderem Grund nicht machen:
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen und dann
hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
--
These are my personal views and not those of Fujitsu Siemens Computers!
Josef Möllers (Pinguinpfleger bei FSC)
If failure had no penalty success would not be a prize (T. Pratchett)
Company Details: http://www.fujitsu-siemens.com/imprint.html
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 13:51:08 UTC
Permalink
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen und dann
hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
Die Bedenken sind grundsätzlich natürlich richtig. Gehen wir mal von einem
sinnvollen Einsatz des Schlüssels aus mit kalkulierbaren Risiken. Meine
konkrete Frage lautete ja, ob ich den Drehmomentschlüssel nur bis zum
Auslösen des Drehmomentes verwenden darf (leises Klicken) oder ob ich
darüberhinaus mehr Kraft aufwenden kann, ohne die Drehmomentmechanik zu
beschädigen oder zu verstellen (im Sinne der Eichung)!
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Bernd Stolle
2008-02-28 14:07:19 UTC
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Post by Oliver Pfeiffer
Meine
konkrete Frage lautete ja, ob ich den Drehmomentschlüssel nur bis zum
Auslösen des Drehmomentes verwenden darf (leises Klicken) oder ob ich
darüberhinaus mehr Kraft aufwenden kann, ohne die Drehmomentmechanik zu
beschädigen oder zu verstellen (im Sinne der Eichung)!
Das kannst Du schon machen, der hat über der Auslösung einen Anschlag.
Wieviel der allerdings aushält wissen die Götter.
Insofern ist fraglich ob es sich lohnt einen teuren Drehmomentschlüssel
statt eines billigen Radkreuzes, evtl. mit Verlängerungsrohr zu nutzen.

Übrigens, Dein Drehmomentschlüssel ist mit Sicherheit nicht geeicht.
Vermutlich noch nicht mal kalibriert. Das tut ja weh die Begriffe so
inflationär hingeworfen zu finden.

B
Nick Mueller
2008-02-28 14:56:35 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Meine
konkrete Frage lautete ja, ob ich den Drehmomentschlüssel nur bis zum
Auslösen des Drehmomentes verwenden darf (leises Klicken)
So steht es zumindest bei meinen Drehmomentschlüsseln (Rahsol, Gedore)
*ausdrücklich* in der Anleitung.


Gruß,
Nick
--
The lowcost-DRO:
<http://www.yadro.de>
Heinrich Pfeifer
2008-02-28 16:23:40 UTC
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Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen und dann
hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
in Konsequenz würdest du also empfehlen, diese Schraube niemals mehr zu
lösen? Was soll er dann machen, wenn der Reifen fällig ist?


Mir ist vor Jahren mal der Kopf einer Radschraube aus genau diesem Grund
abgerissen, und der Schreck war groß. Genauso groß war die Erleichterung,
als ich feststellte, dass der Schraubenbolzen ca. 2 mm aus der Bremstrommel
ragte und mit der Zange ohne weiteres herauszudrehen war. Unbelastet klemmte
da nichts mehr.
--
Heinrich
http://www.gartrip.de
mail: new<at>gartrip.de
Nico Hoffmann
2008-02-28 17:26:39 UTC
Permalink
["Followup-To:" nach de.etc.fahrzeug.auto gesetzt.]
Post by Heinrich Pfeifer
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen und dann
hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
in Konsequenz würdest du also empfehlen, diese Schraube niemals mehr zu
lösen? Was soll er dann machen, wenn der Reifen fällig ist?
Mir ist vor Jahren mal der Kopf einer Radschraube aus genau diesem Grund
abgerissen, und der Schreck war groß. Genauso groß war die Erleichterung,
als ich feststellte, dass der Schraubenbolzen ca. 2 mm aus der Bremstrommel
ragte und mit der Zange ohne weiteres herauszudrehen war. Unbelastet klemmte
da nichts mehr.
So isses. Falls er Radschrauben und keine Radmuttern hat.

Vor Jahren habe ich auch mal einen Drehmomentschlüssel so ähnlich
'zweckentfremdet', also um eine festsitzend Schraube zu lösen. Der
Schlüssel hats wohl überstanden, ist allerdings auch kein
Baumarktwerkzeug. Trotzdem halte ich das heute für alles andere als
eine gute Idee.
Es ist eine noch schlechtere Idee als ein X-Post ohne F'up...

Das 'preiswerte Radkreuz' ausm Baumarkt würde ich mir auch sparen,
weil Billigwerkzeug und hohe Belastungen nunmal ein gewisses
Lotteriespiel sind.

Er soll bei einer Werkstatt vorbeifahren und den Lehrling mit dem
Schlagschrauber auf die Schraube draufballern lassen. Dazu muss der
Kahn ja nichtmal angehoben werden, und der Schlagschrauber ist halt
gut für sowas geeignet. 5 EUR in die Kaffeekasse, und der Käse ist
gebissen.

N.
--
<Nutzdatenbegleiter: 0x00>
Josef Moellers
2008-02-29 08:01:21 UTC
Permalink
Post by Heinrich Pfeifer
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen und dann
hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
in Konsequenz würdest du also empfehlen, diese Schraube niemals mehr zu
lösen? Was soll er dann machen, wenn der Reifen fällig ist?
Mitnichten, aber statt mit Gewalt würde ich z.B. Rostlöser und Kriechöl
einsetzen. Wenn's dann immer noch nicht geht, würde ich doch eine
Werkstatt aufsuchen. Als Laie kennt man vielleicht nur den
Drehmomentschlüssel, die Werkstatt setzt evtl. einen Schlagschrauber ein
oder kann mit Druckluft und Intervall die Schraube sanfter lösen.
Post by Heinrich Pfeifer
Mir ist vor Jahren mal der Kopf einer Radschraube aus genau diesem Grund
abgerissen, und der Schreck war groß. Genauso groß war die Erleichterung,
als ich feststellte, dass der Schraubenbolzen ca. 2 mm aus der Bremstrommel
ragte und mit der Zange ohne weiteres herauszudrehen war. Unbelastet klemmte
da nichts mehr.
Wie "unbelastet"? Du drehst eine Radschraube doch nicht 'raus, wenn die
Last des Wagens darauf ruht, oder? Klar: etwas Last um das Rad
festzuhalten, aber doch nicht richtig Gewicht!
--
These are my personal views and not those of Fujitsu Siemens Computers!
Josef Möllers (Pinguinpfleger bei FSC)
If failure had no penalty success would not be a prize (T. Pratchett)
Company Details: http://www.fujitsu-siemens.com/imprint.html
Oliver Pfeiffer
2008-02-29 08:17:31 UTC
Permalink
Post by Josef Moellers
Post by Heinrich Pfeifer
Mir ist vor Jahren mal der Kopf einer Radschraube aus genau diesem
Grund abgerissen, und der Schreck war groß. Genauso groß war die
Erleichterung, als ich feststellte, dass der Schraubenbolzen ca. 2 mm
aus der Bremstrommel ragte und mit der Zange ohne weiteres
herauszudrehen war. Unbelastet klemmte da nichts mehr.
Wie "unbelastet"? Du drehst eine Radschraube doch nicht 'raus, wenn
die Last des Wagens darauf ruht, oder? Klar: etwas Last um das Rad
festzuhalten, aber doch nicht richtig Gewicht!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mit unbelastet meinte, dass ohne
Schraubenkopf die Spannungen weg waren!
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Schorsch
2008-02-29 08:19:54 UTC
Permalink
Post by Josef Moellers
Post by Heinrich Pfeifer
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen und
dann hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
in Konsequenz würdest du also empfehlen, diese Schraube niemals mehr
zu lösen? Was soll er dann machen, wenn der Reifen fällig ist?
Mitnichten, aber statt mit Gewalt würde ich z.B. Rostlöser und Kriechöl
einsetzen. Wenn's dann immer noch nicht geht, würde ich doch eine
Werkstatt aufsuchen. Als Laie kennt man vielleicht nur den
Drehmomentschlüssel, die Werkstatt setzt evtl. einen Schlagschrauber ein
oder kann mit Druckluft und Intervall die Schraube sanfter lösen.
Post by Heinrich Pfeifer
Mir ist vor Jahren mal der Kopf einer Radschraube aus genau diesem
Grund abgerissen, und der Schreck war groß. Genauso groß war die
Erleichterung, als ich feststellte, dass der Schraubenbolzen ca. 2 mm
aus der Bremstrommel ragte und mit der Zange ohne weiteres
herauszudrehen war. Unbelastet klemmte da nichts mehr.
Wie "unbelastet"? Du drehst eine Radschraube doch nicht 'raus, wenn die
Last des Wagens darauf ruht, oder? Klar: etwas Last um das Rad
festzuhalten, aber doch nicht richtig Gewicht!
Radschrauben sind auf Zug belastet. Wenn das das Gewicht des Wagens auf
den Schrauben ruht, dann ist sie nicht fest genug angezogen und wird auf
Scherung belastet, das soll nicht sein.
Wenn mal der Kopf ab ist, dann ist auch der Zug weg, und dann ist der
Rest nicht mehr belastet...
Das Drehmoment des angetriebenen Rades wird nicht nur die Schraube
übertragen, sondern durch die Auflageflächen von Felge und Nabe.
Deswegen steht ja auch immer in den Anleitungen, dass diese Flächen eben
sein müssen und auf keinen Fall geschmiert werden dürfen.

Ähnliche Verbindungen werden im Stahlbau verwendet und heißen dort HV
oder hochfeste Verbindungen. Da wird zu weilen die Auflagefläche sogar
durch Sandstrahlen gerauht.

Gruß
Schorsch
Harald Hengel
2008-02-28 14:11:40 UTC
Permalink
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen
und dann hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
Ein anderer Schlüssel würde das verhindern?

Harald
--
Für eine korrekte Antwortadresse den Bindestrich entfernen.
Alexander Doetsch
2008-02-28 19:06:07 UTC
Permalink
Post by Harald Hengel
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen
und dann hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
Ein anderer Schlüssel würde das verhindern?
Wahrscheinlich nicht. Ich könnte mir denken, daß die Absicht Deines
Vorposters war, den OP zum Nachdenken über alternative
Lösungsmöglichkeiten anzuregen.

Ist aber nur eine gewagte Theorie meinerseits.

Alexander
Sebastian Zuendorf
2008-02-28 19:17:01 UTC
Permalink
Post by Alexander Doetsch
Post by Harald Hengel
Ein anderer Schlüssel würde das verhindern?
Wahrscheinlich nicht.
Wahrscheinlich schon - zumindest wenn man einen Kreuzschlüssel
verwendet, und beide Hebel benutzt.

Zuendi
--
Vielleicht war diesmal die Amtshandlung ja auch
eine vorläufige Erschiessung.
MQ am 21.3. in drf
Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
Josef Moellers
2008-02-29 08:03:11 UTC
Permalink
Post by Harald Hengel
Post by Josef Moellers
Du kannst durchaus den Kopf der festsitzenden Schraube abdrehen
und dann hast Du überhaupt keine Angriffsfläche mehr.
Ein anderer Schlüssel würde das verhindern?
"Schlüssel" nicht, aber "Werkzeug" wohl, oder hast Du nur einen Hammer
in der Kiste?
Schlagschrauber wurde schon in einem anderen Seitenpfad erwähnt.
--
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Josef Möllers (Pinguinpfleger bei FSC)
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Company Details: http://www.fujitsu-siemens.com/imprint.html
Harald Hengel
2008-02-28 13:45:29 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Hintergrund ist der, dass mein Drehmomentschlüssel der Schlüssel
mit dem längsten Hebel ist. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl,
wenn ich diesen zweckentfremde, um mit brachialer Gewalt
festgegammelten Schrauben auf die Pelle zu rücken!
Über Klärung würde ich mich sehr freuen!
Frag den Hersteller des Schlüssels.
Eine allgmeine Angabe kann da wohl niemand machen.
Prinzipiell nehme ich an, dass der Schlüssel hält, obwohl ich bei
einem Billigschlüssel schon einen abgedrehten Vierkant gesehen habe,
abgedreht im Bereich seiner Skala.
Ich würde ein billigeres Werkzeug nehmen und einen Hebel aufsetzen,
wenn das bricht ist es weniger tragisch.

Harald
--
Für eine korrekte Antwortadresse den Bindestrich entfernen.
Martin Hofgesang
2008-02-28 13:50:36 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
mich würde interessieren, ob man einen Drehmomentschlüssel weit
überhalb seiner Auslösekraft einsetzen darf, um z.B. festsitzende
Schrauben einer Autofelge zu lösen?! Sind solche Drehmomentschlüssel
für sowas ausgelegt, oder besteht die Gefahr, dass die geeichte
Mechanik dabei Schaden nimmt?
Es schadet der Mechanik, allerdings gibt es Drehmomentschlüssel,
bei denen man z.B. durch Umsetzen der Vierkantaufnahme die
Mechanik überhaupt nicht in Anspruch nimmt.

Besser ist dann allerdings die Ratsche mit dem berühmten Hebelrohr,
die kostet dann auch nicht so viel, falls was kaputt geht ;)

Grüssle


Martin

P.S.: Fup gesetzt
--
17% aller Autounfälle werden von betrunkenen Autofahrern verursacht.
Das bedeutet, dass 83% aller Unfälle von nicht betrunkenen Autofahrern
verursacht werden. Warum können sich diese nüchternen Idioten dann
nicht von der Strasse fernhalten? (Otto Waalkes)
*****werbung****** http://www.minigulf.de *****werbung*****
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 13:54:59 UTC
Permalink
Post by Martin Hofgesang
Es schadet der Mechanik, allerdings gibt es Drehmomentschlüssel,
bei denen man z.B. durch Umsetzen der Vierkantaufnahme die
Mechanik überhaupt nicht in Anspruch nimmt.
Das heißt also, es ist eher davon abzuraten einen Drehmomentschlüssel
überhalb des eingestellten Drehmomentes einzusetzen, weil sonst die
Drehmomentmechanik Schaden nehmen bzw. sich verstellen könnte (im Sinne der
Eichung)?! Falls ich da was drehen kann, um die Mechanik zu umgehen, dann
sieht es natürlich anders aus (geht bei meinem aber nicht).
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Martin Hofgesang
2008-02-28 14:08:17 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Post by Martin Hofgesang
Es schadet der Mechanik, allerdings gibt es Drehmomentschlüssel,
bei denen man z.B. durch Umsetzen der Vierkantaufnahme die
Mechanik überhaupt nicht in Anspruch nimmt.
Das heißt also, es ist eher davon abzuraten einen Drehmomentschlüssel
überhalb des eingestellten Drehmomentes einzusetzen, weil sonst die
Drehmomentmechanik Schaden nehmen bzw. sich verstellen könnte (im
Sinne der Eichung)?! Falls ich da was drehen kann, um die Mechanik zu
umgehen, dann sieht es natürlich anders aus (geht bei meinem aber
nicht).
Ja, wenn Du Deinen Drehmomentschlüssel aber für ernsthafte
Anwendungen benötigst, sprich, nicht nur nen paar Autoräder anziehst,
sondern auch Motoren damit zusammensetzt, so empfiehlt sich eh den
Drehmomentschlüssel im gewissen Zyklus testen zu lassen und die
Abweichung festzustellen, bzw. nachzujustieren.

Bei den Autorädern ist dies nicht so wild, dort ist eher das
gleichmäßige Anziehen wichtig, obs jetzt statt 110Nm 107 oder 112
sind, ist da eher egal.

Grüssle


Martin
--
17% aller Autounfälle werden von betrunkenen Autofahrern verursacht.
Das bedeutet, dass 83% aller Unfälle von nicht betrunkenen Autofahrern
verursacht werden. Warum können sich diese nüchternen Idioten dann
nicht von der Strasse fernhalten? (Otto Waalkes)
*****werbung****** http://www.minigulf.de *****werbung*****
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 14:22:34 UTC
Permalink
"Martin Hofgesang" <***@gmx.de> wrote in news:fq6f8i$ef$***@mail1.sbs.de:

In welche Richtung verändert sich denn ein Drehmomentschlüssel, wenn er
fälschlicherweise über eine längere Zeit im angezogenen Zustand gelagert
wird. Man soll ja normalerweise bei Nichtbenutzung die Drehmomentmechanik
entlasten. Löst ein solcher Schlüssel dann früher oder später aus?
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
D.Harms
2008-02-28 18:33:19 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
In welche Richtung verändert sich denn ein Drehmomentschlüssel, wenn er
fälschlicherweise über eine längere Zeit im angezogenen Zustand gelagert
wird. Man soll ja normalerweise bei Nichtbenutzung die Drehmomentmechanik
entlasten. Löst ein solcher Schlüssel dann früher oder später aus?
--
Früher.
Detlef
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 18:40:31 UTC
Permalink
Post by D.Harms
Post by Oliver Pfeiffer
In welche Richtung verändert sich denn ein Drehmomentschlüssel, wenn
er fälschlicherweise über eine längere Zeit im angezogenen Zustand
gelagert wird. Man soll ja normalerweise bei Nichtbenutzung die
Drehmomentmechanik entlasten. Löst ein solcher Schlüssel dann früher
oder später aus?
--
Früher.
Was mir im Kontext der Felgenmuttern irgendwie uncool erscheint! :(
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Siegfried Schmidt
2008-02-28 20:39:09 UTC
Permalink
Hallo Oliver,
Post by Oliver Pfeiffer
Was mir im Kontext der Felgenmuttern irgendwie uncool erscheint! :(
Wenn dies ausgerechnet bei Radschrauben ein Problem wäre, wäre der
Strassenrand voller Kompletträder.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Thorsten Böttcher
2008-02-29 07:06:10 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Hallo Oliver,
Post by Oliver Pfeiffer
Was mir im Kontext der Felgenmuttern irgendwie uncool erscheint! :(
Wenn dies ausgerechnet bei Radschrauben ein Problem wäre, wäre der
Strassenrand voller Kompletträder.
Wenn man nicht ganz blind und taub ist, dann bekommt man schon mit dass
etwas nicht stimmt, bevor sich das Rad vom Auto verabschiedet.
Z.B. an komischen Geräuschen wenn man in eine Kurve fährt.
Wird in der Werkstatt dann nur ein bisschen peinlich ;-)

MfG
Martin D. Bartsch
2008-02-29 09:26:26 UTC
Permalink
On Fri, 29 Feb 2008 08:06:10 +0100, Thorsten Böttcher
Post by Thorsten Böttcher
Wenn man nicht ganz blind und taub ist, dann bekommt man schon mit dass
etwas nicht stimmt, bevor sich das Rad vom Auto verabschiedet.
Da war mal der Schulfreund, der meinte, das Radlager seiner Heckflosse
wäre hinüber. Da leider der MB-Wagenheber nur das Loch im Schweller
nach oben drückte, aber außer knirschen nichts passierte, nahm ich den
Scherenwagenheber aus meinem DAF 66, während er das Lager aus dem
Keller holte. Ich hebelte die Radkappe ab und sammelte eine
Radschraube vom Boden auf, die anderen konnte ich mit der Hand
losdrehen. Nachdem ich sie festgedreht hatte, kam er mit dem nun
nutzlosen Lager.
Thorsten Böttcher
2008-02-29 10:26:47 UTC
Permalink
Post by Martin D. Bartsch
On Fri, 29 Feb 2008 08:06:10 +0100, Thorsten Böttcher
Post by Thorsten Böttcher
Wenn man nicht ganz blind und taub ist, dann bekommt man schon mit dass
etwas nicht stimmt, bevor sich das Rad vom Auto verabschiedet.
Da war mal der Schulfreund, der meinte, das Radlager seiner Heckflosse
wäre hinüber. Da leider der MB-Wagenheber nur das Loch im Schweller
Genau das hab ich auch gedacht. Der Meister in der Werksatt auch, bis er
die Schutzkappe der Schrauben abhatte. Festgezogen, und alles war gut.
Seitdem weiß ich auch, dass Alufelgen andere Drehmomente haben (können)
als Stahlfelgen.

MfG
Oliver Pfeiffer
2008-02-29 08:22:27 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Post by Oliver Pfeiffer
Was mir im Kontext der Felgenmuttern irgendwie uncool erscheint! :(
Wenn dies ausgerechnet bei Radschrauben ein Problem wäre, wäre der
Strassenrand voller Kompletträder.
Warum sollte denn eine zu gering angezogene Schraube insbesondere im
Bereich der Autofelgen weniger ein Problem sein als anderswo? Das lässt
sich doch so pauschal gar nicht sagen. Mir persönlich ist es schon wichtig,
dass meine Felgenschrauben/muttern mit dem richtigen Drehmoment angezogen
sind, so dass sich da nichts verspannt, reißt oder löst.
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Siegfried Schmidt
2008-02-29 15:14:25 UTC
Permalink
Hallo Oliver,
Post by Oliver Pfeiffer
Warum sollte denn eine zu gering angezogene Schraube insbesondere im
Bereich der Autofelgen weniger ein Problem sein als anderswo? Das
lässt sich doch so pauschal gar nicht sagen.
Doch - aufgrund der Eigenart, daß im Gegensatz zu andere wichtigen
Schrauben an Fahrzeugen diese nicht durchgängig mit Drehmomenschlüsseln
angezogen werden, würde sich über die Stückzahl ein Problem sicher
bemerkbar machen. Tatsächlich tauchen abfallende Radschrauen aber in keiner
Statistik auf.
Post by Oliver Pfeiffer
Mir persönlich ist es
schon wichtig, dass meine Felgenschrauben/muttern mit dem richtigen
Drehmoment angezogen sind, so dass sich da nichts verspannt, reißt
oder löst.
Was auch bei handangezogenen Radschrauben regelmässig der Fall ist -
ansonsten müsste so ein Gerät zum Bordwerkzeug gehören.



Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Alfred Gemsa
2008-02-28 16:03:09 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Hintergrund ist der, dass mein Drehmomentschlüssel der Schlüssel mit dem
längsten Hebel ist. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen
zweckentfremde, um mit brachialer Gewalt festgegammelten Schrauben auf die
Pelle zu rücken!
Ws gibt für wenig Geld in jedem Baumarkt ausziehbare Radmutternschlüssel.

Gruß, Alfred
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 16:48:23 UTC
Permalink
Post by Alfred Gemsa
Ws gibt für wenig Geld in jedem Baumarkt ausziehbare Radmutternschlüssel.
Ich kaufe ja auch nicht für meine acht verschiedenen Nägelgrößen acht
verschiedene Hammer, nur weil die in jedem Baumarkt wenig Geld kosten.
Sondern nehme dann schonmal einen Hammer, der nur zu 90% zur Nagelgröße
passt.
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Nick Mueller
2008-02-28 17:03:01 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Sondern nehme dann schonmal einen Hammer, der nur zu 90% zur Nagelgröße
passt.
Hammer mit einstellbarer Wucht sind grad im Angebot bei PLUS.


Nick
--
The lowcost-DRO:
<http://www.yadro.de>
Frank Spreer
2008-02-28 17:04:39 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Post by Alfred Gemsa
Ws gibt für wenig Geld in jedem Baumarkt ausziehbare Radmutternschlüssel.
Ich kaufe ja auch nicht für meine acht verschiedenen Nägelgrößen acht
verschiedene Hammer, nur weil die in jedem Baumarkt wenig Geld kosten.
Sondern nehme dann schonmal einen Hammer, der nur zu 90% zur Nagelgröße
passt.
Ich habe für jede Schraubengröße einen passenden Schlüssel.
Wobei nach deiner Theorie ja ein 17er Schlüssel für eine 19er Schraube
gehen sollte, passt ja zu 90%...

Frank
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 17:22:17 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Ich habe für jede Schraubengröße einen passenden Schlüssel.
Wobei nach deiner Theorie ja ein 17er Schlüssel für eine 19er Schraube
gehen sollte, passt ja zu 90%...
Ok, das Beispiel war nicht so der Hammer! ;) Aber um bei einer Analogie zur
ursprünglichen Fragestellung zu bleiben, möchte ich gerne mit einem roten
Schraubenschlüssel eine schwarze Schraube festziehen.

Ich habe zwischenzeitlich übrigends rausgefunden, dass in einem
Knackdrehmomentschlüssel eine Kantstück verbaut ist, auf das die
Drehmomentmechanik nach dem Knacken die Kraft überträgt. Diese sind nur
begrenzt belastbar und können bei den brachialen Kräften, die notwendig
sind, um eine festgegammelte Schraube zu lösen, dann auch schonmal brechen.
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Nick Mueller
2008-02-28 18:55:36 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
möchte ich gerne mit einem roten
Schraubenschlüssel eine schwarze Schraube festziehen.
Das geht, mach dir keine Sorgen!


Nick
--
The lowcost-DRO:
<http://www.yadro.de>
Frank Spreer
2008-02-28 19:47:53 UTC
Permalink
Post by Nick Mueller
Post by Oliver Pfeiffer
möchte ich gerne mit einem roten
Schraubenschlüssel eine schwarze Schraube festziehen.
Das geht, mach dir keine Sorgen!
Aber er sollte auf Finanzamt und Presse aufpassen.

Frank
SCNR
Alfred Gemsa
2008-02-28 17:32:16 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Ich kaufe ja auch nicht für meine acht verschiedenen Nägelgrößen acht
verschiedene Hammer, nur weil die in jedem Baumarkt wenig Geld kosten.
Sondern nehme dann schonmal einen Hammer, der nur zu 90% zur Nagelgröße
passt.
Na, dann mach' doch deinen teuren Drehmomentschlüssl kaputt.

Viel Spaß dabei.
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 18:37:16 UTC
Permalink
Post by Alfred Gemsa
Post by Oliver Pfeiffer
Ich kaufe ja auch nicht für meine acht verschiedenen Nägelgrößen acht
verschiedene Hammer, nur weil die in jedem Baumarkt wenig Geld kosten.
Sondern nehme dann schonmal einen Hammer, der nur zu 90% zur Nagelgröße
passt.
Na, dann mach' doch deinen teuren Drehmomentschlüssl kaputt.
Na wenn ich mir meinen Hammer in obigem Beispiel damit kaputt machen würde,
dann würde ich mir natürlich ein angemessenes Werkzeug kaufen. Genau das
war ja der Hintergrund meiner Frage. Ich will eben nichts kaputt machen,
aber mir auch nicht für jeden Kleinkram ein dediziertes Werkzeug kaufen.
Und mein Drehmomentschlüssel hat nunmal mit Abstand den längsten Hebel (mit
Rohren etc. mach ich mir nur die Gummigriffe meiner Knarren kaputt).
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Jürgen Exner
2008-02-28 18:47:58 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Und mein Drehmomentschlüssel hat nunmal mit Abstand den längsten Hebel (mit
Rohren etc. mach ich mir nur die Gummigriffe meiner Knarren kaputt).
Fuer so eine Gewaltaktion nimmt man ja auch nicht die Knarre sondern einen
einfachen Griff ohne jede Mechanik.
Oder gleich ein Radmutternkreuz, das man im Auto sowieso immer dabei haben
sollte, weil das Werkzeug, das mit dem Auto kommt, hoechstens zum drueber
lachen taugt.

jue
Jens Schumacher
2008-03-02 18:37:40 UTC
Permalink
Post by Jürgen Exner
Post by Oliver Pfeiffer
Und mein Drehmomentschlüssel hat nunmal mit Abstand den längsten Hebel (mit
Rohren etc. mach ich mir nur die Gummigriffe meiner Knarren kaputt).
Fuer so eine Gewaltaktion nimmt man ja auch nicht die Knarre sondern einen
einfachen Griff ohne jede Mechanik.
Oder gleich ein Radmutternkreuz, das man im Auto sowieso immer dabei haben
sollte, weil das Werkzeug, das mit dem Auto kommt, hoechstens zum drueber
lachen taugt.
Ich hab' mal beim Opel an der Theke gestanden und der Kunde neben mir wollte
einen neuen (originalen) Radmutterschlüssel haben.
Den alten hatte er als Muster dabei, der war dollgedreht...

Ich hab' nichts gesagt...

Jens

Sebastian Zuendorf
2008-02-28 18:57:25 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Und mein Drehmomentschlüssel hat nunmal mit Abstand den längsten Hebel (mit
Rohren etc. mach ich mir nur die Gummigriffe meiner Knarren kaputt).
Eine Ratsche ist eigentlich auch nicht dazu gedacht, mit Verlängerung
eingesetzt zu werden, sondern schlicht dazu da, die x Umdrehungen vor
"fest" ohne ständiges Neuansetzen des Schlüssels schneller und
bequemer zu schaffen.

So ganz nebenbei bemerkt ist ein Kreuzschlüssel (wie z.B. das hier
irgendwo erwähnte Radkreuz) ein deutlich sinnvolleres Werkzeug zum
Lösen fester Schrauben, weil es im Gegensatz zu Werkzeugen mit
einseitigem langen Hebel den Schraubenkopf nicht so stark belastet und
somit ein Abreißen desselben eher vermeidet (was natürlich nur bei
Benutzung beider Hebel gilt...).

Zuendi
--
"Musiker sind schwierige Menschen.
Jeder hat andere schwierigkeiten, der eine mehr, der andere weniger.
Aber einen am Brett haben sie alle!"

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
Oliver Pfeiffer
2008-02-28 19:08:54 UTC
Permalink
Post by Sebastian Zuendorf
So ganz nebenbei bemerkt ist ein Kreuzschlüssel (wie z.B. das hier
irgendwo erwähnte Radkreuz) ein deutlich sinnvolleres Werkzeug zum
Lösen fester Schrauben, weil es im Gegensatz zu Werkzeugen mit
einseitigem langen Hebel den Schraubenkopf nicht so stark belastet und
somit ein Abreißen desselben eher vermeidet (was natürlich nur bei
Benutzung beider Hebel gilt...).
Schönes Argument!
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Peter Ruh
2008-02-28 20:23:08 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Post by Sebastian Zuendorf
irgendwo erwähnte Radkreuz) ein deutlich sinnvolleres Werkzeug zum
Lösen fester Schrauben, weil es im Gegensatz zu Werkzeugen mit
einseitigem langen Hebel den Schraubenkopf nicht so stark belastet und
somit ein Abreißen desselben eher vermeidet (was natürlich nur bei
Benutzung beider Hebel gilt...).
Schönes Argument!
Stimmt aber leider nicht!

um die Schraube abzureißen wird ein bestimmtes "zerstörendes" Moment
"benötigt".
Es ist der Schraube egal ob Du dieses Moment mit einem
langen oder zwei kurzen Hebeln erzeugst.
Peter Ruh
2008-02-28 20:27:36 UTC
Permalink
Ich muss meine Äusserung widerrufen, du hast doch recht.
Sebastian Zuendorf
2008-02-28 20:36:38 UTC
Permalink
Post by Peter Ruh
um die Schraube abzureißen wird ein bestimmtes "zerstörendes" Moment
"benötigt".
Es ist der Schraube egal ob Du dieses Moment mit einem
langen oder zwei kurzen Hebeln erzeugst.
[ ] Du hast in Physik aufgepasst

"Wenn die Schraube horizontal angeordnet ist und man einen
Schraubenschlüssel von einem Meter Länge so auf die Schraube aufsetzt,
dass der Hebelarm nach links weist, so kann man zum Lösen der Schraube
auf diese ein Drehmoment von 100 Nm (100 N · 1 m) ausüben, wenn man
das Ende des Schraubenschlüssels mit einer Kraft von 100 N nach unten
drückt. Die Schraube muss dabei eine rückhaltende Kraft von 100 N in
entgegengesetzter Richtung (nach oben) aufbringen, was z. B. zu einem
Verkanten/Verbiegen der Schraube führen kann.

Diese Situation wird mit einem kürzeren Schraubenschlüssel noch
verschärft. Um mit einem halb so langen Schlüssel das selbe Drehmoment
aufzubringen, wird eine Kraft und Gegenkraft von 200 N benötigt (200 N
· 0,5 m). Diese zusätzliche Belastung der Schraube kann komplett
verhindert werden, wenn man einen Schlüssel verwendet, dessen auf die
Schraube aufzusetzender Sechskant sich in der Mitte des Hebelarms des
Schlüssels befindet. Wenn man bei diesem an beiden Enden mit einer
Kraft von 100 N in entgegengesetzter Richtung zieht und der Schlüssel
eine Länge von einem Meter besitzt, so wird auch hier ein Drehmoment
von 100 Nm (100 N · 0,5 m + 100 N · 0,5 m) ausgeübt, aber ohne dass
die Schraube die Rückhaltekraft aufbringen muss."

In der Praxis heißt das: Je einseitig, desto ab.

Zuendi
--
"Der Prophet sagt: 'Vertraue in Gott, aber binde dein Kamel an!'"

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
Siegfried Schmidt
2008-02-28 20:46:48 UTC
Permalink
Hallo Sebastian,
Post by Sebastian Zuendorf
[ ] Du hast in Physik aufgepasst
Hast du?
Post by Sebastian Zuendorf
"Wenn die Schraube horizontal angeordnet ist und man einen
Schraubenschlüssel von einem Meter Länge so auf die Schraube aufsetzt,
dass der Hebelarm nach links weist, so kann man zum Lösen der Schraube
auf diese ein Drehmoment von 100 Nm (100 N · 1 m) ausüben, wenn man
das Ende des Schraubenschlüssels mit einer Kraft von 100 N nach unten
drückt. Die Schraube muss dabei eine rückhaltende Kraft von 100 N in
entgegengesetzter Richtung (nach oben) aufbringen, was z. B. zu einem
Verkanten/Verbiegen der Schraube führen kann.
Die Schraube muss dazu überhaupt keine Kraft aufbringen, da sie durch
ihre Vorspannung radiale Kräfte direkt vom Kopf ins umgebende Bauteil
einleitet.
Post by Sebastian Zuendorf
In der Praxis heißt das: Je einseitig, desto ab.
Seltsame Praxis.



Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Peter Ruh
2008-02-28 21:54:16 UTC
Permalink
Post by Siegfried Schmidt
Post by Sebastian Zuendorf
"Wenn die Schraube horizontal angeordnet ist und man einen
Schraubenschlüssel von einem Meter Länge so auf die Schraube aufsetzt,
dass der Hebelarm nach links weist, so kann man zum Lösen der Schraube
auf diese ein Drehmoment von 100 Nm (100 N · 1 m) ausüben, wenn man
das Ende des Schraubenschlüssels mit einer Kraft von 100 N nach unten
drückt. Die Schraube muss dabei eine rückhaltende Kraft von 100 N in
entgegengesetzter Richtung (nach oben) aufbringen, was z. B. zu einem
Verkanten/Verbiegen der Schraube führen kann.
Die Schraube muss dazu überhaupt keine Kraft aufbringen, da sie durch
ihre Vorspannung radiale Kräfte direkt vom Kopf ins umgebende Bauteil
einleitet.
Wenn Du aber einen Schnitt durch den Schraubenkopf betrachtest, so muß
dieser
ein Drehmoment übertragen und im Falle des einseitigen Hebels ,auch die von
Sebastian
genannte radiale Gegenkraft. Das Material in diesem Querschnitt wird also
durch Torsion
(vom Drehmoment) und eine Kraft, die in der ebene des Schittes liegt,
belastet. Durch diese
"doppelte" Belastung wird das Material schneller an seine Festigkeitsgrenze
gebracht.
Siegfried Schmidt
2008-02-28 23:26:59 UTC
Permalink
Hallo Peter,
Post by Peter Ruh
Wenn Du aber einen Schnitt durch den Schraubenkopf betrachtest, so muß
dieser
ein Drehmoment übertragen und im Falle des einseitigen Hebels ,auch
die von Sebastian
genannte radiale Gegenkraft.
Schrieb ich ja, eben weil der Kopf diese überträgt ergibt sich keine
Verbiegung/Verkantung der Schraube.

Nur eine freistehenden Schraube hat damit ein Problem.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Michael Wang
2008-02-28 18:22:59 UTC
Permalink
Na ja, zumindest mein Drehmomentschlüssel "knackt" sowieso nur in
Anziehrichtung, nicht beim Lösen...

Und wenn Du eh nur den großen Hebel brauchst, kauf Dir doch so nen 15
Euro Drehmomentschlüssel vom Aldi und benutz den zum Lösen...

Noch besser wäre natürlich ein schöner gekröpfter Ringschlüssel mit
Flankengriff, und dazu ein fettes Rohr ;-)

BTW es gibt auch Hand-Schlagschrauber für den Hausgebrauch, die man wie
eine Nuß aufsetzt und dann mit dem Fäustel draufhaut. Ist was
anstrengender, aber die lösen auch so ziemlich alles...

Gruß
Micha
Harald Hengel
2008-02-28 21:26:17 UTC
Permalink
Post by Michael Wang
Noch besser wäre natürlich ein schöner gekröpfter Ringschlüssel
mit Flankengriff, und dazu ein fettes Rohr ;-)
Genau das sit das flasche Werkzeug und nur geeignet den Schreubenkopf
rund zu drehen, es sei denn du hast einen selten Ringschlüssel mit
6-Kant.

Mit einem beim Ringschlüssel üblichen 12-Kant sollte man nicht an
festsitzende Schrauben oder Muttern gehen.

Harald
--
Für eine korrekte Antwortadresse den Bindestrich entfernen.
Nick Mueller
2008-02-29 06:41:14 UTC
Permalink
Post by Harald Hengel
Mit einem beim Ringschlüssel üblichen 12-Kant sollte man nicht an
festsitzende Schrauben oder Muttern gehen.
Das ist auch so ein festsitzender Irrglaube. :-)
Da wo der 6-kt Auflagefläche hat die der 12-kt nicht hat, überträgt er kein
Moment.


Nick
--
The lowcost-DRO:
<http://www.yadro.de>
Otto Adam
2008-02-27 18:42:55 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
mich würde interessieren, ob man einen Drehmomentschlüssel weit überhalb
seiner Auslösekraft einsetzen darf, um z.B. festsitzende Schrauben einer
Autofelge zu lösen?!
Freilich darfst Du das, wenn es Dein Schluessel ist.
Post by Oliver Pfeiffer
Sind solche Drehmomentschlüssel für sowas ausgelegt,
Nein.
Post by Oliver Pfeiffer
oder besteht die Gefahr, dass die geeichte Mechanik dabei Schaden nimmt?
Normalerweise nicht, weil fast kein Drehmomentschluessel geeicht ist.
Post by Oliver Pfeiffer
Hintergrund ist der, dass mein Drehmomentschlüssel der Schlüssel mit dem
längsten Hebel ist. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen
zweckentfremde, um mit brachialer Gewalt festgegammelten Schrauben auf die
Pelle zu rücken!
Da hast Du recht. Wenn Dir Dein Werkzeug lieb ist, kauf Dir einen
ordentlichen Kreuzschluessel fuer derlei Arbeit.
Post by Oliver Pfeiffer
Über Klärung würde ich mich sehr freuen!
Bitte, wenn auch nicht alles ganz ernst zu nehmen ist, was man hier so
liest ;-)

mfg
otto

F'up drh gesetzt
Thomas Hµebner
2008-02-28 19:49:47 UTC
Permalink
Post by Otto Adam
Normalerweise nicht, weil fast kein Drehmomentschluessel geeicht ist.
Eichen kann auch niemand bezahlen. Kalibrieren ist preiswerter.
--
Thomas
Jo Warner
2008-02-28 19:51:51 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Hallo,
mich würde interessieren, ob man einen Drehmomentschlüssel weit überhalb
seiner Auslösekraft einsetzen darf, um z.B. festsitzende Schrauben einer
Autofelge zu lösen?! Sind solche Drehmomentschlüssel für sowas ausgelegt,
oder besteht die Gefahr, dass die geeichte Mechanik dabei Schaden nimmt?
Hintergrund ist der, dass mein Drehmomentschlüssel der Schlüssel mit dem
längsten Hebel ist. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen
zweckentfremde, um mit brachialer Gewalt festgegammelten Schrauben auf die
Pelle zu rücken!
Über Klärung würde ich mich sehr freuen!
Moin,

ich würde entweder einen Druckluft-Schlagschrauber nehmen (oder einen
Reifenhändler bitten, das zu machen) oder einen abgewinkelten
Sechskant-Steckschlüssel passender Größe und nicht im Baumarkt kaufen,
ein mindestens 50 cm langes Stahlrohr als Verlängerung draufstecken und
Gewalt anwenden. Werkzeug und Rohr gleich im Kofferraum liegen lassen.

Radkreuze sind in aller Regel Müll für dieses Problem, weil sie im
Kreuzpunkt durchbrechen und zu weit von der Radmutter weg sind.

Gruß Jo


PS: Flensburger?
Jürgen Exner
2008-02-28 20:23:46 UTC
Permalink
. festsitzende Schrauben einer >> Autofelge zu lösen
ich würde entweder einen Druckluft-Schlagschrauber nehmen (oder einen
Reifenhändler bitten, das zu machen)
Guter Vorschlag
Radkreuze sind in aller Regel Müll für dieses Problem, weil sie im
Kreuzpunkt durchbrechen
Dann hast du chinesische Ramschware gehabt. Mir ist in 30 Jahren noch nicht
ein Radmutternkreuz durchgebrochen.
und zu weit von der Radmutter weg sind.
Du hast das Prinzip eines Radmutternkreuzes nicht verstanden.
Radmutternkreuze sind beidhaendig(!) zu bedienen (Fuss und Hand oder
untergelegte Ziegel und Fuss oder ... geht auch).
Auf jeden Fall so, dass die eingesetzte Kraft ausschliesslich als Drehmoment
um die Achse der Mutter/Schraube wirkt, ohne irgendwelche Querkraefte.
Bei einem einarmigen Hebel dagegen hast du zwangsweise Scherkraefte, weil
der Schluessel aufgrund der Radgeometrie nie genau im rechten Winkel an der
Mutter angreifen kann.

jue
Jo Warner
2008-02-28 21:21:07 UTC
Permalink
Post by Jürgen Exner
Post by Jo Warner
Radkreuze sind in aller Regel Müll für dieses Problem, weil sie im
Kreuzpunkt durchbrechen
Dann hast du chinesische Ramschware gehabt. Mir ist in 30 Jahren noch nicht
ein Radmutternkreuz durchgebrochen.
Es geht noch krasser, neulich erlebt, als eine nette Frau mit
Reifenplatten am Straßenrand stand und winkte: Radkreuz beidhändig
angefasst und komplett verbogen.
Post by Jürgen Exner
Post by Jo Warner
und zu weit von der Radmutter weg sind.
Du hast das Prinzip eines Radmutternkreuzes nicht verstanden.
Radmutternkreuze sind beidhaendig(!) zu bedienen (Fuss und Hand oder
untergelegte Ziegel und Fuss oder ... geht auch).
Auf jeden Fall so, dass die eingesetzte Kraft ausschliesslich als Drehmoment
um die Achse der Mutter/Schraube wirkt, ohne irgendwelche Querkraefte.
Ist mir schon klar, aber wenn die Schraube festsitzt, braucht man dann
zwei Verlängerungen und zwei Leute.

Gruß Jo
Oliver Pfeiffer
2008-02-29 08:25:45 UTC
Permalink
Post by Jo Warner
Es geht noch krasser, neulich erlebt, als eine nette Frau mit
Reifenplatten am Straßenrand stand und winkte: Radkreuz beidhändig
angefasst und komplett verbogen.
Von der Frau oder von Dir? Irgendwie wäre mir das unheimlich und ich würde
schnell das Weite suchen, bevor mir der Hulk im Nacken sitzt.
--
Grüße - Regards
Oliver Pfeiffer
ICQ-ID 84320006
Nick Mueller
2008-02-29 10:02:21 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
Post by Jo Warner
Es geht noch krasser, neulich erlebt, als eine nette Frau mit
Reifenplatten am Straßenrand stand und winkte: Radkreuz beidhändig
angefasst und komplett verbogen.
Von der Frau oder von Dir?
Von der Frau. Ihr Mann lag mit blutigem Schädel tot im Straßengraben.
Darum war die Frau auch so nett und zufrieden.
Sie wollte nur nach Papiertaschentüchern fragen, um das Blut von ihren
Händen zu wischen.
Aber in DRH vermutet man natürlich gleich schlechtes China-Werkzeug vom
Baumarkt.


Nick
--
The lowcost-DRO:
<http://www.yadro.de>
Carlos Dürschmidt
2008-02-29 15:53:22 UTC
Permalink
Post by Oliver Pfeiffer
mich würde interessieren, ob man einen Drehmomentschlüssel weit überhalb
seiner Auslösekraft einsetzen darf, um z.B. festsitzende Schrauben einer
Autofelge zu lösen?! Sind solche Drehmomentschlüssel für sowas ausgelegt,
oder besteht die Gefahr, dass die geeichte Mechanik dabei Schaden nimmt?
Wenn der Schlüssel nach DIN EN ISO 6789 oder nach ASME B107.14-2004
kalibrierbar ist, dann ist er darauf ausgelegt, daß er bei drei- bis
fünfmaliger Betätigung mit 125% des Nennwertes noch nicht kaputtgeht.

Starke Überlastung kann zu Ungenauigkeiten führen; daß ein Schlüssel
überlastet wurde, und in welche Richtung, kann man sehr gut daran
erkennen, daß der Nullpunkt weggelaufen ist. Wenn es nicht zu wild
ist, kann man das aber meist mit einer anschließenden Justage beheben.

Gruß
Carlos
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