Discussion:
Nasse Garage in Hanglage -> was tun
(zu alt für eine Antwort)
Dirk Janssen
2006-07-26 06:39:35 UTC
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Hallo,

wir haben auf unserem Grundstück (Hanglage, bewaldet) eine Garage, die
vor ca. 50 Jahren in den Hang hineingebaut wurde. Eine Wand aus
Bims-Hohlblockstein. Andere Wand aus Kalksandstein. Die Rückwand ist
aus gegossenem Stahlbeton. Wahrscheinlich sind da Reste verbaut worden
von den Steinen, aus dem das Haus gebaut wurde. Oben Betondecke drauf,
die wir vor 3 Jahren freigegraben haben und neu abgedichtet.

Wirklich ein cooles Teil in dem Wald-Hang, aber: Die Garage ist durch
die Wände total nass. Der Kalkputz darauf hat sich fast komplett
aufgelöst. Einige Hohlblocksteine sind an der Oberfläche zerbröselt,
so dass man in die Kammern gucken kann. Auch die Betonrückwand
bröselt auf der Oberfläche. Freigraben der Wände ist unmöglich: Um
die Garage herum in der Nähe stehen riesige Bäume, die mir dann wegen
der Hanglage wahrscheinlich entgegenkommen.

Was tun? Es bleibt nur "Behandlung" von Innen. Außerdem das Problem,
dass man da gerade mal mit einem PKW hinkommt, nicht mit größeren
Maschinen (LKW o.ä.).

Ich habe überlegt, alles lose Zeugs von den Wänden entfernen,
Schweißbahn von Innen drauf (oder auch 2) und davor Innen eine neue
Wand aus Kalksandstein mauern. Habt Ihr sonst noch Ideen? Nicht zu
vergessen: Es ist eine Garage und kein Wohnraum. Es nervt nur, dass
jede Woche die ganze Garage voller abgebröselter Putz/Farbe usw. liegt
und aufgrund der Feuchten Wände das Teil ein perfekter Nistplatz für
Schnecken/Asseln usw. ist.

Was ist von Injektionsbehandlung zu halten? Funktioniert das überhaupt
bei der Betonrückwand?

Gruß
Dirk
Juergen Klein
2006-07-26 06:58:18 UTC
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Hallo Dirk Janssen ,
Post by Dirk Janssen
Wirklich ein cooles Teil in dem Wald-Hang, aber: Die Garage ist durch
die Wände total nass. Der Kalkputz darauf hat sich fast komplett
aufgelöst. Einige Hohlblocksteine sind an der Oberfläche zerbröselt,
so dass man in die Kammern gucken kann. Auch die Betonrückwand
bröselt auf der Oberfläche. Freigraben der Wände ist unmöglich: Um
die Garage herum in der Nähe stehen riesige Bäume, die mir dann wegen
der Hanglage wahrscheinlich entgegenkommen.
Ohne Freilegung wird es aber nicht vernünftig zu machen sein.

Du könntest je nach Geländesituation versuchen, eine Dränung hinzubekommen.
Dabei geht es darum, den maximalen Grundwasserspiegel durch Gräben,
perforierte Rohrleitungen oder einzelne Brunnen so weit abzusenken, daß
das Bauwerk nicht mehr naß werden kann.

Was ja bekanntlich immer besser ist als jede Abdichtung.
Post by Dirk Janssen
Was tun? Es bleibt nur "Behandlung" von Innen. Außerdem das Problem,
dass man da gerade mal mit einem PKW hinkommt, nicht mit größeren
Maschinen (LKW o.ä.).
Nein, eine Abdichtung von der Innenseite her geht zwangsläufig schief.
Durch den Wasserdruck würde jede denkbare Abdichtung wieder von
der Oberfläche abgedrückt. Zumal diese Oberfläche ja schon so weit
aufgelockert zu sein scheint, daß ein wirksamer Verbund nicht zustande
kommen kann.

Und selbst wenn, dann wäre die Wand ja nach wie vor naß. Eher noch
nasser, weil in Richtung Innenraum nichts mehr ausdiffundieren kann.
Post by Dirk Janssen
Ich habe überlegt, alles lose Zeugs von den Wänden entfernen,
Schweißbahn von Innen drauf (oder auch 2) und davor Innen eine neue
Wand aus Kalksandstein mauern. Habt Ihr sonst noch Ideen? Nicht zu
vergessen: Es ist eine Garage und kein Wohnraum. Es nervt nur, dass
jede Woche die ganze Garage voller abgebröselter Putz/Farbe usw. liegt
und aufgrund der Feuchten Wände das Teil ein perfekter Nistplatz für
Schnecken/Asseln usw. ist.
Im Grunde scheint die Garage abrißreif zu sein.

Wenn die Abmessungen es hergeben, könntest Du aber versuchen, von
der Innenseite her eine neue Wand - möglichst in Stahlbeton - zu
errichten. Der Hohlraum muß gut belüftet werden.
Post by Dirk Janssen
Was ist von Injektionsbehandlung zu halten? Funktioniert das überhaupt
bei der Betonrückwand?
Damit kannst Du kleine Hohlräume und Risse ausfüllen, aber eben nur die,
die untereinander in Verbindung stehen. Ob sich das hier lohnt, kann man
nur durch örtliche Besichtigung feststellen.

Für eine alte Garage wird sich das aber vermutlich nicht lohnen.
--
Jürgen
i***@unicum.de
2006-07-26 11:11:40 UTC
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Post by Juergen Klein
[Garage im Wald-Hang]
Die Garage ist durch
die Wände total nass. Der Kalkputz darauf hat sich fast komplett
aufgelöst. Einige Hohlblocksteine sind an der Oberfläche zerbröselt,
so dass man in die Kammern gucken kann. Auch die Betonrückwand
bröselt auf der Oberfläche. Freigraben der Wände ist unmöglich: Um
die Garage herum in der Nähe stehen riesige Bäume, die mir dann wegen
der Hanglage wahrscheinlich entgegenkommen.
Ohne Freilegung wird es aber nicht vernünftig zu machen sein.
Du könntest je nach Geländesituation versuchen, eine Dränung hinzubekommen.
Dabei geht es darum, den maximalen Grundwasserspiegel durch Gräben,
perforierte Rohrleitungen oder einzelne Brunnen so weit abzusenken, daß
das Bauwerk nicht mehr naß werden kann.
Ich denke das es sich bei dem Wasser nicht um Schichten- oder
Regenwasser handelt. Somit bringt eine Drainung auch nur mößigen
Erfolg in einem feuchten Waldboden.
Post by Juergen Klein
Im Grunde scheint die Garage abrißreif zu sein.
Wenn die Abmessungen es hergeben, könntest Du aber versuchen, von
der Innenseite her eine neue Wand - möglichst in Stahlbeton - zu
errichten. Der Hohlraum muß gut belüftet werden.
Sofern die Decke in gutem Zustand ist, würde ich versuchen die Wand in
Stücken à 1m Abzubrechen und in Beton oder Betonsteinen wieder
aufzubauen. Wenn es sich wirklich nur um Feuchtigkeit und nicht um
Nässe handelt, wären Hohl-Betonsteine wohl ausreichend. Als
"Heimwerker" ist man sonst mit der Schalung und Abstützung schon mal
überfordert sein.
Ich würde über dem Spalt die Decke etwas absteifen und dann die
Lücke aufmauern und ausbetonieren.
Gruß Inge

P.S.: Ich habe mal die "de.sci.architektur" mit ins Boot geholt.
Hubert Bigerl
2006-07-27 06:01:28 UTC
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[Garage im Wald-Hang]
Die Garage ist durch
die Wände total nass. Der Kalkputz darauf hat sich fast komplett
aufgelöst. Einige Hohlblocksteine sind an der Oberfläche zerbröselt,
so dass man in die Kammern gucken kann. Auch die Betonrückwand
bröselt auf der Oberfläche. Freigraben der Wände ist unmöglich: Um
die Garage herum in der Nähe stehen riesige Bäume, die mir dann
wegen der Hanglage wahrscheinlich entgegenkommen.
Da hilft eigentlich nur eine Aussenabdichtung nach DIN 18195 Teil 4
(Bauwerksabdichtungen - Teil 4: Abdichtungen gegen Bodenfeuchte
(Kapillarwasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplatten
und Wänden, Bemessung und Ausführung ) oder, wenn es schlimmer ist, Teil 6
(Bauwerksabdichtungen - Teil 6: Abdichtungen gegen von außen drückendes
Wasser und aufstauendes Sickerwasser; Bemessung und Ausführung )

Was bleibt, ist das Problem des Wandquerschnitts und des Bodens.
Übrigens: eine neue Fertiggarage kostet ab ca. 10.000 ?.

Gruss Hubert

i***@unicum.de
2006-07-26 11:12:33 UTC
Permalink
Post by Juergen Klein
[Garage im Wald-Hang]
Die Garage ist durch
die Wände total nass. Der Kalkputz darauf hat sich fast komplett
aufgelöst. Einige Hohlblocksteine sind an der Oberfläche zerbröselt,
so dass man in die Kammern gucken kann. Auch die Betonrückwand
bröselt auf der Oberfläche. Freigraben der Wände ist unmöglich: Um
die Garage herum in der Nähe stehen riesige Bäume, die mir dann wegen
der Hanglage wahrscheinlich entgegenkommen.
Ohne Freilegung wird es aber nicht vernünftig zu machen sein.
Du könntest je nach Geländesituation versuchen, eine Dränung hinzubekommen.
Dabei geht es darum, den maximalen Grundwasserspiegel durch Gräben,
perforierte Rohrleitungen oder einzelne Brunnen so weit abzusenken, daß
das Bauwerk nicht mehr naß werden kann.
Ich denke das es sich bei dem Wasser nicht um Schichten- oder
Regenwasser handelt. Somit bringt eine Drainung auch nur mößigen
Erfolg in einem feuchten Waldboden.
Post by Juergen Klein
Im Grunde scheint die Garage abrißreif zu sein.
Wenn die Abmessungen es hergeben, könntest Du aber versuchen, von
der Innenseite her eine neue Wand - möglichst in Stahlbeton - zu
errichten. Der Hohlraum muß gut belüftet werden.
Sofern die Decke in gutem Zustand ist, würde ich versuchen die Wand in
Stücken à 1m Abzubrechen und in Beton oder Betonsteinen wieder
aufzubauen. Wenn es sich wirklich nur um Feuchtigkeit und nicht um
Nässe handelt, wären Hohl-Betonsteine wohl ausreichend. Als
"Heimwerker" ist man sonst mit der Schalung und Abstützung schon mal
überfordert sein.
Ich würde über dem Spalt die Decke etwas absteifen und dann die
Lücke aufmauern und ausbetonieren.
Gruß Inge

P.S.: Ich habe mal die "de.sci.architektur" mit ins Boot geholt.
Tobias Knittel
2006-07-26 11:25:47 UTC
Permalink
Hi,

nun ja, diese Garage kannst du wohl abschreiben,
ist es nicht möglich hangseitig aufzugraben.

Es ist die Frage, was an den Zerstörungen rein
mit dem Hangwasser in Zusammenhang steht ... mir
klingt das eher als Werk von Wurzeln.
Manche Bäume, z.b. Esche, neigen dazu, sich unter
Wänden und in Mauerwerksritzen festzubohren ...

Was mich persönlich aber nicht gehindert hat, mit der
Esche direkt an der Wand zu leben. Nur entspricht ihre
Vorgehensweise bei der Wasser- und Nahrungsbeschaffung,
in der festen Regel nicht den Vorstellungen des Gabäudebesitzers :-)

Bei mir hat sie im hangseitigen Keller eine vollflächiges
Wurzelnetz ausgebildet, und bohrt sich nach allen
Richtungen durch die, allerdings nur mit Lehm
gemauerten, hangseitigen Wände, auf der
Suche nach Wasser ... allerdings darf es bei mir
im kleinen Keller etwas feucht sein :-)

Gruss

Tobias
Juergen Klein
2006-07-26 13:02:07 UTC
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Post by i***@unicum.de
Post by Juergen Klein
[Garage im Wald-Hang]
Ohne Freilegung wird es aber nicht vernünftig zu machen sein.
Du könntest je nach Geländesituation versuchen, eine Dränung hinzubekommen.
Dabei geht es darum, den maximalen Grundwasserspiegel durch Gräben,
perforierte Rohrleitungen oder einzelne Brunnen so weit abzusenken, daß
das Bauwerk nicht mehr naß werden kann.
Ich denke das es sich bei dem Wasser nicht um Schichten- oder
Regenwasser handelt. Somit bringt eine Drainung auch nur mößigen
Erfolg in einem feuchten Waldboden.
Deine gedankengänge sind schwer nachvollziehbar.

Wenn es sich Deiner Ansicht nach weder um Schichten- noch um
Regenwasser handelt - woher soll es denn dann bitte kommen?

Auch die Schlußfolgerung, daß hier eine Dränung nicht sinnvoll sei,
ist völlig abwegig. Selbst in einem relativ bindigen Boden bekommst
Du in den hier in Rede stehenden, geringen Abmessungen schon eine
merkliche Entlastung der Wand vom anstehenden hydrostatischen
Druck.
Post by i***@unicum.de
Post by Juergen Klein
Im Grunde scheint die Garage abrißreif zu sein.
Sofern die Decke in gutem Zustand ist, würde ich versuchen die Wand in
Stücken à 1m Abzubrechen und in Beton oder Betonsteinen wieder
aufzubauen.
Nein, als Heimwerker möchtest Du das mit Sicherheit nicht. Ohne aus-
reichende Abstützung wird Dir sonst buchstäblich die Decke auf den
Kopf fallen. Anschließend kommt ggf. noch der anstehende Hang
hinterher, so daß man Mühe hätte, Dich überhaupt wieder auszugraben.

Und wasserdicht bekommst Du so eine Patchwork
Konstruktion auch nicht.
Post by i***@unicum.de
Wenn es sich wirklich nur um Feuchtigkeit und nicht um
Nässe handelt,
Erkläre bitte mal den Unterschied zwischen Feuchtigkeit und Nässe.
Post by i***@unicum.de
wären Hohl-Betonsteine wohl ausreichend.
Keineswegs. Ohne zusätzliche Abdichtungsschicht auf der Wasserseite
ist Mauerwerk ungefähr so wasserdicht wie ein paar Wollsocken.
Post by i***@unicum.de
Als "Heimwerker" ist man sonst mit der Schalung und Abstützung schon mal
überfordert sein.
Mit Sicherheit.
Post by i***@unicum.de
Ich würde über dem Spalt die Decke etwas absteifen und dann die
Lücke aufmauern und ausbetonieren.
Wenn Du das richtig abstützen willst, dürfte die Abstützung beim
Betonieren hinderlich sein.
--
Jürgen
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