Post by Sönke GutzlaffPost by A. FiebigPost by Hans Beigervolkstümlich Nullung genannt. War in den Siebzigern absolut üblich und
ich lebe immer noch.
Nachteil: FI löst nicht aus.
Nein, der Hauptnachteil ist, dass dann das "geerdete" Metallgehäuse
eines defekten Geräts eine Spannung gegen Erde bekommt, wenn der
Nullleiter nicht 100%ig ist (korrodierte Lüsterklemmen oder welche mit
losen Schrauben, zu dünnes Kabel an einer Flickstelle usw.). Im
Extremfall der Unterbrechung des Nulleiters liegt dann die volle
Spannung am Gehäuse an, und keine Sicherung löst aus.
Auch wenn im Gerät keine Leitung locker ist und am Gehäuse scheuert, so
liegt am Gehäuse bei Last und schlechtem Nullleiter prinzipbedingt
Spannung an, eben genausoviel wie dort am Nullleiter, und zwar mit
Schmackes dahinter. Der Innenwiderstand dieser Spannungsquelle ist etwa
der des Geräts - bei einem Heizlüfter recht wenig.
Mich gruselt der Gedanke an klassische Nullung regelmäßig. Aber ich
hatte schon immer besonderen Respekt vor Strom.
Post by Sönke GutzlaffWarum sollte er das nicht tun?
Der FI Schalter prüft doch nur, ob die Summe der Ströme zwischen den
Außenleitern und dem Neutralleiter gleich null ist.
Kommt drauf an, wie er geschaltet ist. Es gibt z.B. die einphasigen FIs,
die schauen nach, ob der Strom, der aus dem einen Loch rausgeht im
anderen Loch wieder zurückkommt (Test auf Differenzstrom). Wenn ja, dann
ist das Strom, der nicht fließen soll, egal wie wenig (üblicherweise in
der Größenordnung 10 mA), und der FI-Schalter schaltet ab. Bei der
klassischen Nullung sieht der FI zwar nicht, das an der Steckdose Strom
über den Schutzleiterkontakt fließt, aber wenn Strom über mich und meine
Füße zum Fußboden fließt, dann sollte er das auch merken und abschalten.
Es entsteht ja ein Differenzstrom.