Discussion:
Muss Überdruckventil tropfen?
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Machwirth
2004-10-24 09:22:56 UTC
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Hi!

An unserer Gaszentralheizung mit Warmwasser-Tiefspeicher sitzt im
Kaltwasserzulauf vor dem Tiefspeicher ein Sicherheitsventil mit blauem
Kopf und der Aufschrift "10 bar". Ein Aufkleber besagt sinngemäß "es ist
normal, dass Wasser beim Aufheizen austritt - nicht verschließen!".

6 Jahre hat eigentlich nichts merklich getropft. Vor einigen Wochen fing
es aber so heftig an, dass wir einen Eimer drunterstellen mussten.

Ich dachte, dass das Ventil irgendwie undicht wäre und tauschte es gegen
ein identisches Modell aus. Hat nichts gebracht, tropft immer noch
stark, und zwar immer beim Aufheizen.

Wie kann sich so ein Druck aufbauen? Der Druckminderer am
Wasserhauptanschluss steht auf ca. 2,5 Bar.

Wegen der Aufschrift würde ich mir ja nichts dabei denken, aber dann
hätte es die Jahre vorher auch tropfen sollen. An der Kaltwasserzufuhr
ist auch noch ein Druckausgleichsgefäß - kann dieses eventuell nicht
mehr richtig arbeiten? Wie kann man sowas feststellen?

Gruß,
Stefan
--
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Alfred Gemsa
2004-10-24 09:38:57 UTC
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Post by Stefan Machwirth
An unserer Gaszentralheizung mit Warmwasser-Tiefspeicher sitzt im
Kaltwasserzulauf vor dem Tiefspeicher ein Sicherheitsventil mit blauem
Kopf und der Aufschrift "10 bar". Ein Aufkleber besagt sinngemäß "es ist
normal, dass Wasser beim Aufheizen austritt - nicht verschließen!".
6 Jahre hat eigentlich nichts merklich getropft. Vor einigen Wochen fing
es aber so heftig an, dass wir einen Eimer drunterstellen mussten.
Ich dachte, dass das Ventil irgendwie undicht wäre und tauschte es gegen
ein identisches Modell aus. Hat nichts gebracht, tropft immer noch
stark, und zwar immer beim Aufheizen.
Wie kann sich so ein Druck aufbauen? Der Druckminderer am
Wasserhauptanschluss steht auf ca. 2,5 Bar.
Wegen der Aufschrift würde ich mir ja nichts dabei denken, aber dann
hätte es die Jahre vorher auch tropfen sollen. An der Kaltwasserzufuhr
ist auch noch ein Druckausgleichsgefäß - kann dieses eventuell nicht
mehr richtig arbeiten? Wie kann man sowas feststellen?
Solange du kein Druckausgleichsgefäß auf der WW-Seite einbaust, wird es
weiter tropfen. Der WW-Kessel kann sich halt nicht ausdehnen, so dass
die minimale Wasserausdehnung beim Aufheizen zu immensem Druckanstieg führt.
Irgendwo muss auch ein Rückflussverhinderer im WW-Zweig sein, so dass
beim Aufheizen nix in die Kaltwasserseite zurückfließen kann, das isz
aber Vorschrift, glaube ich.

Nebenbei, was soll ein Druckausgleichsgefäß auf der Kaltwasserseite? Bau
das doch einfach um.

Gruß, Alfred
Hans Danckwerts
2004-10-24 10:10:54 UTC
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Post by Alfred Gemsa
Nebenbei, was soll ein Druckausgleichsgefäß auf der Kaltwasserseite? Bau
das doch einfach um.
Das ist doch normal, das der Druckausgleich auf der kalten Seite des
Warmwasserboilers sitzt.
Erst wenn er vor dem Rückschlagventil, das Kalt und Warmwasserzweig trennt,
sitzen würde, wäre es komisch.
Dann hätte es aber auch nicht bis vor kurzem ordentlich funktioniert ;-)
--
Gruß Hans

Auftretende Rechtschreibfehler entstanden sicher durch die elektronische Datenübertragung
und *nicht* durch den Autor
Hans Danckwerts
2004-10-24 10:07:23 UTC
Permalink
Post by Stefan Machwirth
6 Jahre hat eigentlich nichts merklich getropft. Vor einigen Wochen fing
es aber so heftig an, dass wir einen Eimer drunterstellen mussten.
Dann ist wohl der Druckausgleichsbehälter undicht geworden oder
der Gegendruck hat sich zu sehr abgebaut (verflüchtigt).
Er kann jetzt die Volumenvergrößerung bei jedem Erwärmzyklus des
Warmwasser nicht mehr auffangen, der Überschuss wird nun jedesmal
über das Überdruckventil abgelassen.

Entweder du läßt einen Heizungsbauer den Ausgleichsbehälter warten
oder du versuchst es selbst mit ein paar Luftpumpenstößen auf das
Ventil am Ausgleichsbehälter (besser solange den Druck aus dem WW-Zweig ablassen)
Das wird aber nicht ewig halten, normal wird reiner Stickstoff
verwendet, weil der nicht so leicht ausdiffundiert.
--
Gruß Hans

Auftretende Rechtschreibfehler entstanden sicher durch die elektronische Datenübertragung
und *nicht* durch den Autor
Rolf R. Kopp
2004-10-24 10:51:53 UTC
Permalink
Post by Hans Danckwerts
Entweder du läßt einen Heizungsbauer den Ausgleichsbehälter warten
oder du versuchst es selbst mit ein paar Luftpumpenstößen auf das
Ventil am Ausgleichsbehälter (besser solange den Druck aus dem WW-Zweig ablassen)
Das wird aber nicht ewig halten, normal wird reiner Stickstoff
verwendet, weil der nicht so leicht ausdiffundiert.
Mein Heizungsbauer sagte mir, es gebe ganz kleine
Stickstoffkartuschen, mit denen man den Vordruck wieder aufbauen kann?
Gibts die wirklich?

Grüße von Rolf
Günther Grund
2004-10-24 11:30:54 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Mein Heizungsbauer sagte mir, es gebe ganz kleine
Stickstoffkartuschen, mit denen man den Vordruck wieder aufbauen kann?
Gibts die wirklich?
Geh zum Grosshändler und frag nach Gefässfüller. Das sind die
handelsüblichen Blechbüchsen. Nur brauchst du dafür einen Fülladapter, mit
oder ohne Manometer.
Billig ist das nicht.

Gruß
Günther
Volker Neurath
2004-10-25 16:02:07 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Mein Heizungsbauer sagte mir, es gebe ganz kleine
Stickstoffkartuschen, mit denen man den Vordruck wieder aufbauen kann?
Gibts die wirklich?
Yepp, gibt es.

Volker
--
Im uebrigen bin ich der Meinung, das TCPA verhindert werden muss.
Stefan Machwirth
2004-10-24 15:23:36 UTC
Permalink
Post by Hans Danckwerts
Dann ist wohl der Druckausgleichsbehälter undicht geworden oder
der Gegendruck hat sich zu sehr abgebaut (verflüchtigt).
Daran hatte ich auch schon gedacht.

Mir ist heute noch eingefallen, dass wir vor einigen Monaten den Druck
aus dem WW-Kreislauf komplett rausgelassen hatten (Kaltwasserzufuhr war
abgestellt), da sich Kalkkrümel vor dem Tiefspeicher kaltwasserseitig am
Filtersieb gesammelt hatten. Diese wurden durch die Öffnung hinten
rausgespült. Können sich dadurch die Druckverhältnisse am
Ausgleichbehälter ungünstig verändert haben (Öffnen der KW-Seite,
Anschließend wieder Druck drauf)?

Ich werde wohl mal jemand nach dem Ausgleichsbehälter gucken lassen.

Stefan
--
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Hans Danckwerts
2004-10-24 20:04:01 UTC
Permalink
Post by Stefan Machwirth
Können sich dadurch die Druckverhältnisse am
Ausgleichbehälter ungünstig verändert haben (Öffnen der KW-Seite,
Anschließend wieder Druck drauf)?
Wenn das (normal) so wäre, dann hätte ich schon länger ein
entsprechendes Problem.
Zu jedem Urlaub wird von mir das Wasser abgestellt und die Leitung
drucklos gemacht ;-)
--
Gruß Hans

Auftretende Rechtschreibfehler entstanden sicher durch die elektronische Datenübertragung
und *nicht* durch den Autor
Reiner Stenzel
2004-10-25 11:10:50 UTC
Permalink
[...] mit ein paar Luftpumpenstößen auf das Ventil am Ausgleichsbehälter
(besser solange den Druck aus dem WW-Zweig ablassen)
Das wird aber nicht ewig halten, normal wird reiner Stickstoff
verwendet, weil der nicht so leicht ausdiffundiert.
Nicht so leicht rausdiffundiert wie Luft?
Luft besteht zu rund 78% Stickstoff und 21% Sauerstoff. Beide Moleküle
sind ungefähr gleich groß (0,0004 micrometer). Durch Befüllung mit N2
ändern wir das Diffusionsverhalten also tatsächlich um max. 1 ganzes
Prozent.
Kann es nicht eher das agressivere Verhalten des Luftsauerstoffs gegenüber
der Membrane sein, das den Einsatz von Stickstoff geeigneter erscheinen
lässt?

--
Grüzze, Reiner
Volker Neurath
2004-10-25 16:02:06 UTC
Permalink
Post by Stefan Machwirth
6 Jahre hat eigentlich nichts merklich getropft. Vor einigen Wochen fing
es aber so heftig an, dass wir einen Eimer drunterstellen mussten.
Defekt.
Post by Stefan Machwirth
Ich dachte, dass das Ventil irgendwie undicht wäre und tauschte es gegen
ein identisches Modell aus. Hat nichts gebracht, tropft immer noch
stark, und zwar immer beim Aufheizen.
Normal - solange du kein Brachwasser-Ausdehnungsgefäß in den Zulauf
einbauen lässt.
Post by Stefan Machwirth
Wie kann sich so ein Druck aufbauen? Der Druckminderer am
Wasserhauptanschluss steht auf ca. 2,5 Bar.
Wasser hat die unangenehme Eigenschaft, sich beim erwärmen stark
auszudehnen.
Post by Stefan Machwirth
An der Kaltwasserzufuhr st auch noch ein Druckausgleichsgefäß - kann
ieses eventuell nicht mehr richtig arbeiten?
Das kann durchaus sein.

Volker
--
Im uebrigen bin ich der Meinung, das TCPA verhindert werden muss.
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