Hallo.
Schwansche schrieb:
^ ^ ^ ^ ^ ^ Bitte trage hier Deinen vollständigen Realnamen ein. Das
gilt als höflich und erhöht die Chance sinnvolle Antworten zu bekommen
bzw. überhaupt erst gelesen zu werden.
Post by SchwanscheUnser Bauträger hat die Verputzerarbeiten und die Estricharbeiten
parallelisiert, d.h. kaum war der Verputzer im OG fertig, kam auch schon der
Estrich hinein.
Ok, d.h. in kurzer Zeit wurde extrem viel Feuchte in das Haus ein
gebracht. Das ist nicht wirklich schlimm, man muss nur gucken, dass man
die Feuchte wieder ordentlich 'raus bekommt.
Post by SchwanscheDie Fenster standen im Haus immer auf Kipp - das hat aber wohl nicht
ausgereicht.
Das ist nicht ausreichend - das ist einfach nur falsch gelüftet.
Ihr habt so eventuell im Tagesverlauf einen unterschiedlichen
Feuchtegrad erreicht, aber nicht wirklich *entfeuchtet*. Wenn es dann
noch ordentlich warm im Gebäude war, sagen wir so 21-23°C, dann habt ihr
dem Schimmel praktisch ideale Bedingungen geschaffen. Der hat sich
sicherlich sehr darüber gefreut.
Ihr sollt dann lüften, wenn die Luft draußen weniger Wasser hält als die
drinnen. Ansonsten bleiben die Fenster zu, weil man sonst das Wasser
wieder ins Haus transportiert.
Besorgt Euch dazu zwei Hygrometer mit Temperaturanzeige (eine für innen
und einen für draußen) und eine Taupunkttabelle. Lest Euch in die
Thematik "richtiges Lüften" ein.
Post by SchwanscheJetzt haben wir an vielen Balken einen Schimmelpilzbefall. Eine
Messung am Holz hat ergeben, dass die befallenen Balken feuchter sind als
die nicht befallenen.
Wen wunderts?
Post by SchwanscheJetzt lüften wir wie die Weltmeister,
Wahrscheinlich immer noch falsch...
Wenn es, wie zur Zeit, so sommerlich warm ist, gilt als Daumenregel:
Morgens zwischen 6 und 10 Uhr alle Fenster auf. Da hält die Luft absolut
am wenigsten Wasser (auch wenn die *relative* Luftfeuchte 100% betragen
mag) - sie hat über Nacht ausgekühlt und das Wasser ist auskondensiert
(siehe Morgentau!).
Wenn's wärmer wird: Fenster zu! Dann wärmt sich die Luft auch im Haus
auf und kann Wasser aufnehmen.
Abends NICHT lüften. Da kühlt die Luft ab und will ihr Wasser los
werden. Wenn ihr dann lüftet, lädt die Luft die Feuchte im Haus ab und
nicht auf der Wiese.
Am nächsten Morgen fängt der Zyklus von neuem an. Das ganze sollte man
natürlich anhand der Hygro- und Thermometer sowie der Taupunkttabelle
(zur Bestimmung des Wassergehaltes in der Luft) überprüfen.
Aber Ihr besorgt Euch am Besten gleich einen Bautrockner, sonst wird das
nix bzw. dauert einfach zu lange! (Siehe unten...)
Post by Schwanscheaber ich frage mich
1.) Wie kann der Schimmel richtig entfernt werden, ohne dass wir
nachträglich durch die Chemiekeule Beeinträchtigungen gesundheitlicher Art
befürchten müssen.
Als erstes solltet ihr dem Schimmel die Feuchtigkeit als eine der
Ursachen entziehen. Leiht dazu im Baufachhandel einen Bautrockner aus.
Fangt in den Zimmern an, wo's am Schlimmsten ist.
Lasst das Ding 24/7 durchlaufen, Fenster bleiben zu! Ok, das kostet
(sowohl Leihgebühr als auch Strom), aber ihr wollt wohl den Schimmel
loswerden, da abfackeln oder abreißen keine wirklichen Alternativen sind.
Ok, man mag jetzt argumentieren, dass es dem Estrich oder Putz nicht
sonderlich bekommt, wenn man den zu schnell trocknet. Aber ihr habt
Schimmel in der Bude - Pest oder Cholera? Ich würde eher das Risiko des
etwas schüsselnden Estrichs eingehen, als den Schimmel noch weiter zu
füttern. (Und offensichtlich habt ihr das ja schon eine Weile liegen,
soo hoch dürfte das Risiko also nicht sein...)
Wenn ein Zimmer bei 20°C etwa 50% rel. Luftfeuchte hat (dauerhaft!),
dann kann man anfangen, mit entsprechenden chemischen Mitteln, den
Schimmel zu bekämpfen. Ihr könnt auch versuchen damit schon vorher zu
beginnen.
Mit dauerhaft meine ich: Nach 24h nach abschalten des Bautrockners (man
kann den ja derweil in einem anderen Zimmer laufen lassen), sollte sich
die Feuchte auf dem Niveau halten. Weil die Wände wohl recht feucht sein
dürften kann es am Anfang etwas täuschen und die Feuchte steigt recht
schnell wieder an.
Behaltet den Bautrockner im Auge! Der zieht ordentlich Wasser aus der
Luft und so ein 10l Auffangbehälter ist -gerade am Anfang- doch
innerhalb weniger Stunden (ca. 4-5h) voll! Je nach Raumvolumen, versteht
sich.
Wenn der Raum ordentlich warm ist, dann geht das Entfeuchten besser,
aber der Schimmel freut sich um so mehr. Dann schon gleich am Anfang,
die Chemiekeule drauf hauen.
Eventuell hilft auch Essigessenz - aber da kenn ich mich nicht so aus.
Ist auch die Frage, wie das vom Holz vertragen wird.
Ähnliches gilt für die Chemiekeule: Da ist oft eine Chlorverbindung mit
drin. Kann sein, dass die das Holz angreift und es dann bleicher wird.
An einer kleiner, "unsichtbaren" Stelle ausprobieren.
Wenn der Schimmel weg ist und ihr es mit der Chemiekeule nicht zu sehr
übertrieben habt, dann bleiben da auch keine Folgeschäden. Ich würde mir
da eher Gedanken über den wiederkehrenden Schimmel machen. Und der *ist*
gesundheitsschädlich (zumidest in vielen Fällen).
Post by Schwansche2.) Wie kann ausgeschlossen werden
Gar nicht. Ihr habt den Schimmel schon im Haus. Es gilt nur noch fest zu
stellen, wie man ihn wieder los werden kann.
Post by Schwanscheoder geprüft werden, ob der Schimmel auch
schon in den noch feuchten Putz oder Estrich gelangt ist?
Da frag' mal einen Baubiologen.
Post by Schwansche3.) Wer kennt biologische Baugutachter im Raum Speyer? Mannheim?
Da kann ich leider nicht weiterhelfen.
gruß
Martin.