Discussion:
Beschichtete Spanplatten sägen
(zu alt für eine Antwort)
Martin Pochert
2024-03-08 20:33:42 UTC
Permalink
Moinsen,
ich habe hier von aus einer Entrümpelung ein größeres Konvolut aus
Melanin-beschichteten Spanplatten, hochglanz weiß, aus denen ich gerne
etwas bauen möchte. Jedoch kämpfe ich mit unsauberen Sägeschnitten, weil
die Beschichtung teilweise ausbricht. Mit einer Handkreissäge
(Tischwerkzeug habe ich leider nicht) geht es gar nicht, von Hand mit
einem Fuchsschwanz wird die Oberseite leidlich okay, aber Rückseite
bricht aus. Ich würde trotz Mühsal also weiter von Hand arbeiten, aber
geht es ev. mit einer Japansäge oder einer Bügelsäge besser?

Abkleben habe ich ausprobiert, bringt nicht viel. Mit dem Teppichmesser
anritzen hilft bedingt, aber nicht sicher.

Mit dem anzeichnen habe ich auch Probleme. Bleistift verwischt leicht
und sieht man kaum, ein Städler Permanentmarker mit feiner Spitze ist
mir noch zu grob, und auch mit Spiritus nicht mehr vollständig zu entfernen.

Tipps und Tricks, jemand?
Luigi Rotta
2024-03-08 21:00:13 UTC
Permalink
Am Fri, 8 Mar 2024 21:33:42 +0100 schrieb Martin Pochert
Post by Martin Pochert
Tipps und Tricks, jemand?
youtube ist dein Freund.



Ist englisch, aber gut zu verfolgen.
--
Gruss

Luigi


Man muss nicht von Anfang das Perfekte machen, es genügt
wenn man beginnt es besser zu machen.(L.R.)
Markus Schaaf
2024-03-08 23:34:47 UTC
Permalink
Post by Luigi Rotta
Am Fri, 8 Mar 2024 21:33:42 +0100 schrieb Martin Pochert
Post by Martin Pochert
Tipps und Tricks, jemand?
youtube ist dein Freund.
Ich weiß nicht. Wahrscheinlich gibt's in dem vielen Müll auch
paar Perlen. Aber der Aufwand, die zu finden...
Post by Luigi Rotta
http://youtu.be/N1nA08Wr_hk
Tendenziell richtig, aber die Ausführung...

Wie ich es mache: Mit der Tauchsäge, feinem Blatt und Schiene
einen Schnitt ca. 2mm tief und rückwärts(!), also mit dem
Sägeblatt. Danach den richtigen Schnitt vorwärts durch. Mehr als
zweistufig, wie im Video, ist völlig unnötig. Wichtig ist, dass
die Schiene zwischendurch nicht verrutscht. Und nicht zu viel
Vorschub.

Bei extrem schwierigem Material hilft auch das nicht. Da schneide
ich ein paar Millimeter länger und gehe danach mit der
Kantenfräse drüber.

MfG
Detlef Meißner
2024-03-09 08:12:22 UTC
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Post by Markus Schaaf
Bei extrem schwierigem Material hilft auch das nicht. Da schneide
ich ein paar Millimeter länger und gehe danach mit der
Kantenfräse drüber.
Ja, eine Möglichkeit.
Oder etwas länger schneiden und dann abhobeln.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Markus Schaaf
2024-03-08 23:54:00 UTC
Permalink
Post by Martin Pochert
Melanin-beschichteten Spanplatten, hochglanz weiß, aus denen ich gerne
etwas bauen möchte. Jedoch kämpfe ich mit unsauberen Sägeschnitten, weil
die Beschichtung teilweise ausbricht. Mit einer Handkreissäge
geht es ev. mit einer Japansäge oder einer Bügelsäge besser?
Feine Kataba oder die feine Seite einer Ryoba gehen prima. Da man
die Säge relativ flach über die Platte zieht, reißt nichts aus.
Ein Führungswinkel für die Kataba oder eine festgeklemmte Leiste
können helfen, wenn man nicht das Augenmaß und die ruhige Hand
eines japanischen Tischlers hat.

MfG
Thomas Prufer
2024-03-09 06:34:36 UTC
Permalink
Post by Martin Pochert
Jedoch kämpfe ich mit unsauberen Sägeschnitten, weil
die Beschichtung teilweise ausbricht. Mit einer Handkreissäge
(Tischwerkzeug habe ich leider nicht) geht es gar nicht,
Mit einer Handkreissäge und einem geeigneten (Hartmetallzähne und Zahn-Form und
-Winkel für beschichtete Platten) Sägeblatt wird das. Eine Schiene zum Auflegen
basteln -- als eine DIY-Version der Festo-Schienen. Die wird wir die Original
mit einem Schnitt an das Sägeblatt angepasst und verhindert dann das Ausreißen
auf der schienenseitgen Oberseite. Unten passt mit den richtigen Sägeblatt eh.

Obacht, mit einem passenden und scharfen Sägeblatt geschnittene Platten sind so
scharfkantig das Handschuhe gut sind.

Beschichtete Platten machen auch Japansägen stumpf --> nicht die Beste nehmen...


Thomas Prufer
Ned Kelly
2024-03-09 07:32:57 UTC
Permalink
Post by Thomas Prufer
Beschichtete Platten machen auch Japansägen stumpf --> nicht die Beste nehmen...
Ist da nur die Beschichtung schuld oder die
Verklebung der Spanplatten?

Manchmal kann man den Kleber hinterher mit
einem Lösemittel entfernen, sollte sich
solcher bei schneller Arbeitsweise abgelagert
haben.

:Ciao:
Thomas Prufer
2024-03-09 07:59:20 UTC
Permalink
Post by Ned Kelly
Post by Thomas Prufer
Beschichtete Platten machen auch Japansägen stumpf --> nicht die Beste nehmen...
Ist da nur die Beschichtung schuld oder die
Verklebung der Spanplatten?
Naja: Japansägen sind für Holz. Spanplatte ist Melaminfurnier, Kleber,
Holzspäne, gelegentliche Metall-Späne, Kronkorken, ...


Thomas Prufer
Friedrich Karl Siebert
2024-03-09 07:32:59 UTC
Permalink
Post by Martin Pochert
Moinsen,
ich habe hier von aus einer Entrümpelung ein größeres Konvolut aus
Melanin-beschichteten Spanplatten, hochglanz weiß, aus denen ich gerne
etwas bauen möchte. Jedoch kämpfe ich mit unsauberen Sägeschnitten, weil
die Beschichtung teilweise ausbricht. Mit einer Handkreissäge
(Tischwerkzeug habe ich leider nicht)
Baumärkte verleihen geeignete Sägen.
--
mit freundlichem Gruß
F.K.
Marcel Mueller
2024-03-09 10:34:35 UTC
Permalink
Post by Martin Pochert
Moinsen,
ich habe hier von aus einer Entrümpelung ein größeres Konvolut aus
Melanin-beschichteten Spanplatten, hochglanz weiß, aus denen ich gerne
etwas bauen möchte. Jedoch kämpfe ich mit unsauberen Sägeschnitten, weil
die Beschichtung teilweise ausbricht. Mit einer Handkreissäge
(Tischwerkzeug habe ich leider nicht) geht es gar nicht,
Doch das geht zumindest auf einer Seite ziemlich gut. BTDT
Nimm ein Hartmetall-Sägeblatt und sehr wenig Vorschub.
Auf der Unterseite brechen trotzdem immer ein paar kleine Ecken aus,
aber größere Flatschen bekommst du damit nicht.

Bei Spanplatten sind ja nachher ohnehin noch Maßnahmen an den
Stirnseiten erforderlich. Wenn du die mit weißem Spachtel erledigst,
kann man auch leichte Ausfransungen damit einigermaßen unsichtbar machen.
Post by Martin Pochert
Abkleben habe ich ausprobiert, bringt nicht viel. Mit dem Teppichmesser
anritzen hilft bedingt, aber nicht sicher.
Plan B ist einen Millimeter mehr dran lassen und dann mit dem
Schwingschleifer abtragen. Da kann man notfalls mit der Feile vorher die
Beschichtung schon schräg anfeilen. Das ist halt mächtig Sauerei, wird
aber sehr präzise.
Post by Martin Pochert
Mit dem anzeichnen habe ich auch Probleme. Bleistift verwischt leicht
und sieht man kaum, ein Städler Permanentmarker mit feiner Spitze ist
mir noch zu grob, und auch mit Spiritus nicht mehr vollständig zu entfernen.
Jede Handkreissäge sollte einen Anschlag haben.

Ansonsten verwende ich zum Anzeichnen das Teppichmesser. Der Schnitt ist
ja nachher sowieso weg.


Marcel
Andreas Urbanek
2024-03-09 11:55:52 UTC
Permalink
Post by Marcel Mueller
Auf der Unterseite brechen trotzdem immer ein paar kleine Ecken aus,
Nicht wenn man unter das Werkstück noch eine Opferplatte legt,
die mit durchgeschnitten wird.

cu/urbi
--
A légpárnás hajóm tele van angolnákkal.
Marte Schwarz
2024-03-09 12:39:45 UTC
Permalink
Hallo Andreas,
Post by Andreas Urbanek
Post by Marcel Mueller
Auf der Unterseite brechen trotzdem immer ein paar kleine Ecken aus,
Nicht wenn man unter das Werkstück noch eine Opferplatte legt,
die mit durchgeschnitten wird.
Das ist die einzige Antwort, mit der mein Opa als Schreiner umging.

Marte
Detlef Meißner
2024-03-09 12:47:37 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Post by Andreas Urbanek
Post by Marcel Mueller
Auf der Unterseite brechen trotzdem immer ein paar kleine Ecken aus,
Nicht wenn man unter das Werkstück noch eine Opferplatte legt,
die mit durchgeschnitten wird.
Das ist die einzige Antwort, mit der mein Opa als Schreiner umging.
Die heutigen Schreiner haben solche Sorgen nicht, die verwenden
Plattensägen mit Vorschneider.
Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
Detlef Meißner
2024-03-09 12:46:27 UTC
Permalink
Post by Andreas Urbanek
Post by Marcel Mueller
Auf der Unterseite brechen trotzdem immer ein paar kleine Ecken aus,
Nicht wenn man unter das Werkstück noch eine Opferplatte legt,
die mit durchgeschnitten wird.
"Legen" allein reicht oft nicht, weil die untere Platte etwas
weggedrückt wird und dann wieder etwas von der Beschichtung rausbricht.
Ist so ähnlich wie beim Bohren. Da brich die Gegenseite auch aus, wenn
das Obpferholz nicht fest dagegengepresst wird.
Je nach Objekt klebe ich die Opferplatte mit doppelseitigem
Teppichklebeband fest.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)
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